Unglück 39 Tote bei Absturz von russischem Frachtflugzeug in Syrien

Eine Antonow An-26 bei einer Probe für eine Militärparade. Ein Flugzeug dieses Typs ist nun in Syrien abgestürzt.
Moskau Beim Absturz eines russischen Frachtflugzeugs auf dem russischen Luftwaffenstützpunkt in Syrien sind nach jüngsten Angaben des Verteidigungsministeriums 39 Menschen ums Leben gekommen. Bei den Toten handele es sich um 33 Passagiere und sechs Besatzungsmitglieder, teilte das Ministerium in Moskau mit. Das Flugzeug vom Typ Antonow An-26 sei beim Landeanflug auf den Luftwaffenstützpunkt Hamaimim abgestürzt, hieß es. Das russische Militär hatte die Zahl der Toten zuvor mit 32 angegeben.
Das Militär machte technisches Versagen für den Vorfall verantwortlich. Russland, der wichtigste Verbündete des syrischen Präsidenten Baschar al-Assad, hat in Syrien den Militärstützpunkt Hemeimim in der Nähe der Mittelmeerküste geleast. Die Basis ist weit entfernt von der Front, geriet aber im Dezember unter Beschuss. Das russische Militär betonte, das Frachtflugzeug sei nicht beschossen worden. Zugleich wurden umfassende Ermittlungen angekündigt.
Russland nutzt den Stützpunkt nahe der Stadt Latakia am Mittelmeer seit 2015 für den Einsatz seiner Luftwaffe in Syrien. Im Bürgerkrieg unterstützt Moskau die Führung von Syriens Präsident Baschar al-Assad. Der russische Verteidigungsminister Sergej Schoigu informierte Präsident Wladimir Putin über das Unglück. Putin habe den Hinterbliebenen und der gesamten russischen Armee sein Beileid ausgedrückt, sagte Kremlsprecher Dmitri Peskow.
Für das russische Militär war es das zweite schwere Flugzeugunglück bei dem Syrien-Einsatz. Ende Dezember 2016 war eine Passagiermaschine vom Typ Tupolew Tu-154 des Verteidigungsministeriums mit 92 Menschen nach dem Start von Sotschi über dem Schwarzen Meer abgestürzt. Die meisten Toten waren Angehörige des Alexandrow-Armeechores, die zu einem Auftritt nach Syrien fliegen sollten. Außerdem hat die Luftwaffe mehrere Kampfjets und Helikopter in Syrien verloren.
Es war der zweite Absturz eines russischen Militärflugzeugs in Syrien in diesem Jahr. Im Februar wurde ein Kampfflugzeug vom Typ Su-25 über der Provinz Idlib von einer Flugabwehrrakete getroffen.
Die Antonow An-26 ist ein zweimotoriges Transportflugzeug, das Ende der 1960er-Jahre in der Sowjetunion entworfen wurde. Die Produktion wurde 1986 eingestellt. In Russland und zahlreichen anderen Ländern weltweit sind aber noch immer viele Maschinen dieses Typs unterwegs. Die Nachrichtenagentur Ria Nowosti zitierte am Dienstag Generaloberst Nikolai Antoschkin, den früheren Vizebefehlshaber der russischen Luftwaffe, mit den Worten, die An-26 sei eine „verlässliche Maschine“.
Das Kommentieren dieses Artikels wurde deaktiviert.