US-Medienkonzern verurteilt Gericht spricht Hulk Hogan 115 Millionen Dollar zu

im wahren Leben Terry Bollea, verlässt das Gerichtsgebäude in St. Petersburg, Fla. Die Yellow-Press-Webseite Gawker soll ihm jetzt 115 Millionen Dollar zahlen.
St. Petersburg, Florida Weil sie ein offenbar heimlich gefilmtes Sex-Video von Hulk Hogan veröffentlicht hat, muss die Website „Gawker“ dem berühmten Ex-Wrestler 115 Millionen Dollar (rund 102 Millionen Euro) Schadenersatz zahlen. „Gawker" habe die Privatsphäre des 62-Jährigen verletzt, urteilten die sechs Geschworenen am Freitag zum Abschluss eines zweiwöchigen Zivilprozesses in Florida.
Auf dem editierten, eine Minute und 41 Sekunden langen Video ist zu sehen, wie Hogan Sex mit der Frau eines Freundes hat. Während des Prozesses sagte er aus, sein Freund habe eine offene Ehe geführt und es sich gewünscht, dass Hogan mit seiner Frau ins Bett gehe. Schließlich habe er eingewilligt, nicht wissend, dass er dabei heimlich gefilmt worden sei.
Er fühle sich durch die Veröffentlichung gedemütigt, erklärte Hogan, der mit richtigem Namen Terry Bollea heißt. Nach Angaben seines Anwalts wurde das Video sieben Millionen Mal angeklickt.
Ein Problem neben den Sexaufnahmen waren auch noch rassistische Äußerungen von Hogan, der nach Außen hin immer für gleiche Rechte für alle und als Freund der Kinder aufgetreten war und sich damit ein einträgliches Geschäft als der „gute Wrestler von Nebenan“, aufgebaut hatte, den man sogar im Kinderprogramm zeigen konnte. Er hatte Film- und TV-Rollen. Das war mit dem Video vorbei und Geschäftspartner und Sponsoren kündigten lukrative Verträge. Hogan räumte vor allem die rassistischen Ausfälle nie explizit ein, twitterte aber: „Vor acht Jahren habe ich sehr beleidigende Worte während einer Unterhaltung gebraucht. Das war unakzeptabel, dafür gibt es keine Ausrede und ich entschuldige mich dafür, dass ich es getan habe.“
Medienexperten sehen das Urteil auch kritisch. Sie argumentieren, eine Veröffentlichung wäre angesichts der exponierten Stellung Hogans durchaus gerechtfertigt gewesen. Er habe offensiv eine aktive Rolle in den Medien gespielt. Negative Veröffentlichungen über Prominente könnten in Zukunft schwieriger werden. „Herr Bolea is außergewöhnlich glücklich heute“, erklärte sein Anwalt David Houston auch laut CNN nach dem Urteil. „Nicht nur für sich, sondern auch für alle anderen, die durch die Skandalpresse gedemütigt werden“. „Vielen Dank für Gerechtigkeit, Gott“, postete Hogan auf Twitter.
Unter Umständen könnte die Strafe noch viel höher ausfallen. Das Gericht kann noch eine „Punitive Damage“-Zahlung verhängen, sozusagen um die Sache so schmerzhaft zu machen, dass sie der Verurteiolte auch nie mehr wieder machen wird. Punitive Damages sind in den USA in unbegrenzter Höhe möglich. Gegen das Urteil ist Berufung möglich.