US-Ostküste 100 Millionen Amerikaner von der Kältewelle betroffen
Mega-Schneesturm : Kalt, kälter, USA
New York
An der Ostküste der USA sind am Wochenende rund 100 Millionen Menschen von einer Kältewelle betroffen gewesen. Der Mount Washington in New Hampshire wurde zu einem der kältesten Orte der Welt und die Bewohner von New York und Philadelphia zitterten bei minus 13 Grad Celsius. Auf dem Mount Washington wurden am Samstag minus 38 Grad gemessen. Windgeschwindigkeiten von bis zu 145 Kilometern pro Stunde führten zu einer gefühlten Temperatur von minus 69 Grad. In Boston mangelte es bei minus zwölf Grad an Klempnern, als gefrorenes Wasser Rohre zum Platzen brachte, wie der Bürgermeister Marty Walsh berichtete.
New York litt auch am Wochenende noch an den Folgen eines Schneesturms vom Donnerstag. Mehrere Flieger auf Transatlantikstrecken mussten auf halbem Weg wieder umkehren, über 3420 Flüge hatten Verspätungen. Unter den umkehrenden Maschinen waren auch zwei Flieger der deutschen Fluggesellschaft Lufthansa – sie waren aus Frankfurt am Main und München gestartet und mussten am Samstag in der Luft umdrehen. Grund dafür sei die kurz zuvor erhaltene Mitteilung des Flughafens JFK gewesen, dass dort keine reguläre Abfertigung möglich sei. Ein dritter Flug aus Berlin-Tegel nach New York, der noch nicht gestartet war, wurde abgesagt. Zuvor hatte die „Bild“-Zeitung berichtet.
Die Lufthansa teilte weiter mit, auch umliegende Flughäfen in den USA hätten vorsorglich klargemacht, dass sie wegen der außergewöhnlichen Wetterbedingungen mit Schnee und starkem Wind und der dadurch notwendigen Einschränkungen im Flugbetrieb nur planmäßige Flüge abfertigen könnten – es sei denn, es handele sich um einen Notfall. Dies sei jedoch bei keinem der beiden Lufthansa-Flüge zum John-F.-Kennedy-Flughafen der Fall gewesen. Deshalb sei auch eine Landung in der Nähe von New York keine Option gewesen. Am Sonntag wurden die Lufthansa-Flüge nach New York den Angaben zufolge nicht gestrichen, da sich die Wettersituation und die Folgen für den Flugbetrieb langsam entspanne.
Im US-Staat Rhode Island behandelten Krankenhäuser Dutzende Patienten mit wetterbedingten Verletzungen. In New Jersey berichtete die Supermarktverkäuferin Julie Williamson von den Hamsterkäufen bei Extremwetterlagen: „Die Leute denken, es sei verrückt, bevor ein Sturm kommt, und jeder kauft Milch, Brot und so weiter“, sagte sie lachend. „Aber in den Tagen danach ist es noch schlimmer, denn dann machen sie das gleiche, sind aber ein bisschen verrückt, nachdem sie sich beengt fühlten.“
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Nach Angaben des US-Wetterdienstes werden ab Montag wieder mildere Temperaturen erwartet. In New York dürfte das Quecksilber wieder über den Gefrierpunkt steigen: Plus vier Grad werden für die neue Woche prognostiziert.
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