„Vatileaks“-Affäre Kammerdiener ist weiter der einzige Beschuldigte

Paolo Gabriele im Papstmobil.
Rom In der „Vatileaks“ genannten Enthüllungsaffäre im Vatikan ist der inhaftierte Kammerdiener des Papstes weiterhin der einzige Beschuldigte. Das machte Vatikan-Sprecher Federico Lombardi am Mittwoch in Rom deutlich. „Ohne konkrete Basis“ seien andauernde Spekulationen, wonach es in den Ermittlungen des Vatikans auch um Kardinäle gehe, sagte er. Die Untersuchungen seien am Mittwoch mit einem zweiten Verhörtag für den Kammerdiener fortgesetzt worden.
Gegen den 46-jährigen früheren Kammerdiener von Papst Benedikt XVI. war am Dienstag formal das Untersuchungsverfahren eröffnet worden. Ihm drohen bei einer Verurteilung wegen schweren Diebstahls bis zu acht Jahre Haft. Der Kammerdiener hatte angekündigt, mit der Justiz des Vatikans zusammenarbeiten zu wollen. Er könnte darauf hoffen, von Benedikt begnadigt zu werden. Gegenstandslos nannte Lombardi jedoch Mutmaßungen, der Inhaftierte könnte den Vatikan verlassen dürfen.
Erst am vergangenen Wochenende waren in der Enthüllungsaffäre weitere vertrauliche Dokumente aus dem Vatikan publik geworden. Die römische Zeitung „La Repubblica“ berichtete, ihr seien von einem anonymen Informanten drei weitere Schreiben zugespielt worden. Vor zwei Wochen war der Kammerdiener des Papstes festgenommen worden. Er soll eine Reihe von Dokumenten gestohlen haben. In früher veröffentlichten vertraulichen Schreiben ging es auch um ein angebliches Mordkomplott gegen Benedikt und das umstrittene Finanzgebaren der Vatikan-Bank.
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