Zehn Jahre Albert II. Der grüne Fürst zwischen Öko und Glamour

Seit seinem Amtsantritt vor zehn Jahren reist Fürst Albert II. als Lobbyist für den Umweltschutz durch die Welt.
Monaco Familie und Beruf unter einen Hut zu bringen, ist selbst für einen Fürsten offensichtlich nicht immer leicht. Jedenfalls steht Albert II. von Monaco seit der Geburt seiner Zwillinge Jacques und Gabriella vor Herausforderungen: „Das ist sehr schwer, einen Abend mit ihnen zu haben“, erzählte er vor einigen Tagen monegassischen Journalisten. „Man muss mit Treffen und Verpflichtungen jonglieren. Aber wir schaffen es.“ Am Samstag und Sonntag feiert Monaco das zehnjährige Amtsjubiläum seines Herrschers.
Verpflichtungen hat er jede Menge, als Lobbyist des Klimaschutzes reist der Chef des Zwergstaats um die Welt. Auch wenn die Presse sich oft mehr für seine hübsche Fürstin Charlène und den süßen Nachwuchs interessiert: Der 57-Jährige nutzt den Glanz der Grimaldi-Dynastie geschickt für seine grüne Agenda. Albert baut das Fürstentum um und hat sich auf die Fahne geschrieben, das Schmuddelimage als Steuerparadies loszuwerden.
Der Stadtstaat an der Riviera, nicht größer als der Berliner Tiergarten, bietet seit Jahrzehnten Stoff zum Träumen und Zetern. Glamour, Glücksspiel und Jetset-Leben, ein sonniges Plätzchen für Wohlhabende mit einem vorteilhaften und viel kritisierten Steuerregime - so das Rezept, mit dem Alberts Vater Rainier Monaco ein komfortables Dasein verschaffte.
Geträumt werden darf auch unter Albert, dafür sorgte schon die pompöse Hochzeit des Fürsten mit der südafrikanischen Schwimmerin Charlène vor vier Jahren. Doch an der Steuerfront hat sich der Wind gedreht: „Das Land hat in den letzten Jahren große Anstrengungen unternommen, um die Bankenaufsicht zu stärken und Geldwäschemöglichkeiten zu unterbinden“, resümiert das Auswärtige Amt.
32 Steuerabkommen mit anderen Staaten hat das Fürstentum geschlossen, die OECD strich es 2009 von ihrer Liste unkooperativer Staaten. „Wir müssen stets ein Verständnis der Ethik im Blick halten“, sagte Albert beim Pressegespräch zum Amtsjubiläum. Kritik gibt es aber weiter, erst kürzlich nannte die EU-Kommission das Land auf einer Steuer-Negativliste.
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