Alte Kunst Mit schrägem Hingucker zum Erfolg

siedelte die psychologisch spannende Geschichte von der liebestollen Nymphe Salmakis und dem 15-jährigen Hermaphroditos in einer Landschaft voller symbolträchtiger Zeichen an.
Köln Als der 15-jährige Hermaphroditos sein Bad nahm, ahnte er noch nicht, dass er kurze Zeit später von der Nymphe Salmakis vergewaltigt werden würde. Diese psychologisch interessante Szene, die der holländische Maler Moyses van Uyttenbroecks in einer symbolträchtig arrangierten Wasserlandschaft ansiedelte, avancierte mit 372.000 Euro brutto bei der Altmeisterauktion von Lempertz in Köln zum Spitzenlos (Taxe 80.000 bis 100.000 Euro). Der Zuschlag passt in einen weltweit schwachen Markt, auf dem jedoch Schräges mit Hinguckerqualität goutiert wird.
Wer sich auf dem sehr speziellen Sammelgebiet von Mörsern nicht auskennt, dürfte indes überrascht gewesen sein über den fast vollständigen Ausverkauf der am Vortag versteigerten Schwarzach-Collection. Für die besten Stücke aus dieser europaweit größten und herausragenden Sammlung wurden Preise bis zu 50.000 Euro bewilligt.

Das stilistisch eigensinnige Aktgemälde, auf dem sich vier schöne Frauen unter exotischen Bäumen zum Baden treffen, erzielte fast 50.000 Euro.
Van Ham trat am 16. Mai mit einer Offerte schwerpunktmäßig aus dem 19. Jahrhundert an. Unerwartet gute Preise bis zu 58.000 Euro erzielten die beiden kleinen Bilder von Carl Spitzweg. Atemberaubend das Ergebnis für eine meerblaue Ansicht des Golf von Neapels im extremen Querformat. Vorsichtig war es einem Nachfolger Karl Blechens zugeschrieben und auf bis zu 6.000 geschätzt worden. Am Ende wurden 42.570 Euro bewilligt.
Ansonsten erfüllten sich die Erwartungen nicht oder nur bedingt. Das stilistisch eigensinnige Aktgemälde von Émile Bernard, auf dem sich vier schöne Frauen inmitten exotischer Bäume am Rande einer Seenlandschaft zum Baden treffen, erzielte fast 50.000 Euro. Gehofft hatte man auf mehr.
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Bei dem am Vortag versteigerten Kunstgewerbe trieben bis zu 20 Telefonbieter Henry van de Velde für Meissen entworfenens „Peitschenhieb“-Porzellanservice auf stattliche 28.380 Euro.
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