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Altmeisterwoche London Geschrumpftes Angebot mit Höhepunkten

Probleme mit dem Nachschub sind für den Altmeistermarkt nichts Neues. Lichtblicke der kommenden Auktionen in London verbreiten Ansichten von William Turner und Canaletto. Außerdem harren reizvolle Bilder weniger bekannter Maler auf Entdeckung.
26.11.2014 - 08:32 Uhr Kommentieren
Aus der Sammlung des 5. Earl of Rosebery: William Turners Blick auf Rom vom Aventin (1835). Schätzpreis: 15 bis 20 Millionen Pfund oder umgerechnet 18,9 bis 25,3 Millionen Euro. (Ausschnitt) Quelle: Sotheby’s 2014

Aus der Sammlung des 5. Earl of Rosebery: William Turners Blick auf Rom vom Aventin (1835). Schätzpreis: 15 bis 20 Millionen Pfund oder umgerechnet 18,9 bis 25,3 Millionen Euro. (Ausschnitt)

(Foto: Sotheby’s 2014)

London Sotheby’s wird, wenn alles klappt, am 3. Dezember 2014 das wichtigste Altmeister-Los des Jahres versteigern: J.W.M Turners „Rom, vom Aventin gesehen“. Aber das Bild ist die große Ausnahme. Die Londoner Altmeisterwoche steht nach der unverhofften Flut von Spitzenmaterial und Top-Preisen im Juli wieder im Zeichen der üblicheren Materialknappheit, die dem Markt für Alte Kunst eine Dauerhungerkur verordnet. Es fehlen die großen Sammlungen und – abgesehen von dem Turner und einem stattlichen Canaletto – die Ausnahme-Positionen.

Sotheby’s bietet in der Abendauktion nur 44 Lose an, bei Christie’s am 2. Dezember sind es noch weniger; und die meisten der Gemälde sind von Meistern der zweiten und dritten Reihe. Wenn einige davon, auch gerade bei Christie’s, von großem Reiz sind, müssen sie von den Sammlern in diesem ausgetrockneten Markt doch noch entdeckt und ins Herz geschlossen werden.

Turner ist in aller Munde

Der Turner ist eine Art Pendent zu dem 2010 für einen Rekordpreis von 29,7 Millionen Pfund an das Getty Museum verkauften „Modern Rome – Campo Vaccino“. Das Bild spielt derzeit in der Ausstellung der Tate Britain zum Spätwerk Turners eine tragende Rolle. Ihr verdienter Erfolg wird von dem Turner-Film von Mike Leigh pointiert und wird dem Turner-Markt bestimmt nicht schaden. Der Maler ist in aller Munde.

Der Blick von Roms südlichstem Hügel auf den Tiber und das Ospidale di San Marco mit einer die Komposition definierenden hochragenden Pinie ist auf 15 bis 20 Millionen Pfund geschätzt, höher als das Bild aus der Auktion von 2010. Es ist mit Turners bahnbrechenden, subtilen Licht- und Schimmereffekten mehr Landschaftspanorama als Vedute, hat aber mit der Romvedute von 2010 viele Gemeinsamkeiten: das 124 cm breite große Format, gleißendes römisches Licht und vor allem dieselbe großartige Provenienz. Es wurde 1878 vom Earl of Rosebery erworben. Ein Glück für Sotheby’s, dass sein Nachkomme, Lord Dalmeny, im Hause arbeitet.

Wasser steigert die Attraktivität

Rosberrys Bild wurde damals aus dem Nachlass von Turners wichtigem Mäzen und Sammler Munro of Novar versteigert und brachte den Rekordpreis von 5.850 Guineen (6.000 Pfund). Das anschließend versteigerte Campo Vaccino-Gemälde brachte 4.450 Guineen. Wenn dieser Preisabstand auch nun eingehalten wird, muss das Gemälde deutlich mehr als die 30 Millionen Pfund des Getty-Bildes kosten. Das ist durchaus möglich. Wasser im Bild steigert das Begehren heutiger Käufer. Außerdem war Turners Bedeutung global nie besser etabliert und das Bild ist in einem tadellosen Zustand, vom Originalrahmen bis zur Frische der Farben. „Jeder Pinselstrich, jeder Spachteleindruck ist frisch zu sehen“, schwärmt Sotheby’s Experte Alex Bell.

Lucide Ansicht des Markusplatzes in Venedig, gemalt von Giovanni Antonio Canal, genannt Canaletto (1697-1768). Schätzpreis:5 bis 7 Millionen Pfund oder 6,3 bis 8,8 Millionen Euro. Quelle: Sotheby’s 2014

Lucide Ansicht des Markusplatzes in Venedig, gemalt von Giovanni Antonio Canal, genannt Canaletto (1697-1768). Schätzpreis:5 bis 7 Millionen Pfund oder 6,3 bis 8,8 Millionen Euro.

(Foto: Sotheby’s 2014)

Zweiter Höhepunkt ist Canalettos Blick auf den Markusplatz, die Quintessenz einer Venedigvedute in einem 92 cm breiten Mittelformat. Es ist eine von Canaletto oft gemalte Komposition mit dem Frontalblick auf die Basilika, also ohne Wasser und Gondeln. Geschätzt sind 5 bis 7 Millionen Pfund. Vor einem Jahr kostete eine etwas kleinere Version des Motivs zusammen mit einer Grand Canal Ansicht 9,6 Millionen Pfund.

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