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Auktionen in Wien Ein ramponiertes Hammerklavier und eine Ansicht des Canale Grande sorgen für Verwunderung

Sechs Bieter ringen im Wiener Auktionshaus Dorotheum um ein altersschwaches Hammerklavier aus Mozarts Zeiten und um ein Historienbild von Venedig.
  • Nina Schedlmayer
11.11.2021 - 16:55 Uhr Kommentieren
Die Ansicht mit dem langen Titel „Der gesegnete Doge Francesco Morosini verlässt im Jahr 1693 Venedig, um auf der Peloponnes gegen die Türken zu kämpfen“ wechselt für 528.000 Euro den Besitzer. Quelle: Dorotheum
Luigi Querena

Die Ansicht mit dem langen Titel „Der gesegnete Doge Francesco Morosini verlässt im Jahr 1693 Venedig, um auf der Peloponnes gegen die Türken zu kämpfen“ wechselt für 528.000 Euro den Besitzer.

(Foto: Dorotheum)

Wien Zerrissene Saiten, zerbrochene Teile, ein Resonanzboden voller feuchter Flecken: Es war ein ramponiertes Instrument, das kürzlich im Wiener Dorotheum zur Versteigerung kam. Das Hammerklavier, um 1790 in der Wiener Klaviermanufaktur Ferdinand Hofmann gefertigt, war in keinem guten Zustand, wie Dorotheum-Experte Alexander Doczy dem Handelsblatt erzählt. Dennoch sorgte das nicht funktionstüchtige Hammerklavier bei der Auktion für Möbel, Antiquitäten und Metallarbeiten, Glas und Porzellan am 4. November für eine Sensation.

Insgesamt sechs Interessenten aus Deutschland, Frankreich, den USA und Österreich hoben Los 804 enorm in die Höhe. Am Ende machte eine deutsche Instrumenten-Stiftung das Rennen. Experte Doczy hatte das Instrument auf 15.000 bis 20.000 Euro geschätzt, der Hammer fiel erst bei 210.000 Euro; inklusive Gebühren kostete es 265.000 Euro.

Der schlechte Zustand des Instruments ist immerhin der Originalzustand. Ein weiterer Grund für den hohen Preis mag sein, dass das Metropolitan Museum ein identisches Modell besitzt. Zudem entstand es zu Lebzeiten Mozarts; vielleicht wirkte sich diese Tatsache ebenfalls auf die Nachfrage aus. Das Klavier umfasst fünf und eine viertel Oktave, sein Korpus besteht aus Kirsch- und Nadelholz, die Tasten sind aus Hirschbein gefertigt – nicht, wie irrtümlich im Katalog angeführt, aus Elfenbein.
Auch bei der Auktion von Gemälden des 19. Jahrhunderts am 9. November gab es eine weitere Überraschung in Wiens wichtigstem Auktionshaus: Ein Gemälde mit dem Titel „Der gesegnete Doge Francesco Morosini verlässt im Jahr 1693 Venedig, um auf der Peloponnes gegen die Türken zu kämpfen“ von Luigi Querena erzielte 528.000 Euro brutto.

Der Zuschlag lag deutlich über dem Schätzwert von 200.000 bis 300.000 Euro, ein Weltrekord für Querena, der an der Akademie der Schönen Künste in Venedig bei dem Landschafts- und Architekturmaler Federico Moja studiert hatte. Das attraktive Bild ist auf 1865 datiert und siedelt die titelgebende historische Szene am Canal Grande beim Markusplatz an – aus heutiger Sicht an einem touristischen Hotspot. Für den Marktwert ist diese Tatsache sicher kein Nachteil.

Mehr: Halbjahresbilanz der Wiener Auktionshäuser: Internationale Bieter sorgen für Höchstzuschläge

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