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Bamberger Kunst- und Antiquitätenwochen Pfeile ins Herz der Sammler

Bamberg liefert ein gut funktionierendes Modell für die Vermarktung von historischen Möbeln und Kunstgewerbe. Voraussetzungen sind Markenbildung und die gemeinsame Anstrengung vieler Händler.
21.07.2016 - 23:33 Uhr
Anmutig und entschlossen schießt ein geflügelter Bronze-Amor bei Christian Eduard Franke von einer Wolkenbank Pfeile hinunter. Der Guss entstand in Paris um 1900.
Der Liebesgott in Aktion

Anmutig und entschlossen schießt ein geflügelter Bronze-Amor bei Christian Eduard Franke von einer Wolkenbank Pfeile hinunter. Der Guss entstand in Paris um 1900.

Bamberg Christian Thielemann, der Musikdirektor der Bayreuther Festspiele, hat viel zu tun. Wenn er nicht gerade selbst probt, weiht er Dirigenten in die Besonderheiten der Akustik auf dem grünen Hügel ein. Den einzigen probenfreien Tag aber hat der kunstsinnige Maestro bereits genutzt, um nach Bamberg zu fahren und Antiquitäten zu suchen. Offiziell beginnen die „21. Bamberger Kunst- und Antiquitätenwochen“ heute. Vier Wochen lang halten elf Händler ihre Läden sieben Tage die Woche offen.

Aber nicht nur Wagnerianer zieht das Flair der historischen Altstadt mit ihren vielen Kunst- und Antiquitätenhandlungen an. Amerikaner, Kanadier und Australier legen auf ihrer Flusskreuzfahrt von Amsterdam nach Budapest gern einen Zwischenstopp in Bamberg ein, wenn sie den Rhein-Main-Donau-Kanal entlangschippern. Ganz oben auf ihrem Wunschzettel: Objekte aus dem geschichtsgeschwängerten Europa, die sie als Erinnerungsstück mit nach Hause nehmen können. Beim Kunsthandel Wenzel wartet zum Beispiel ein stehendes Jesuskind „mit reizendem Popo“ auf sie. „Das wurde“, so Matthias Wenzel, „zu Beginn des 16. Jahrhunderts in Mecheln für den Export geschnitzt.“ Kostenpunkt: 9 500 Euro.

Das Wunder an der Regnitz

„Es grenzt immer mehr an ein Wunder, wie das in Bamberg funktioniert.“ Es ist nur eine Randbemerkung, die der Kunsthändler Christian Eduard Franke im Gespräch mit dem Handelsblatt fallen lässt. Aber sie trifft die Lage des deutschen Antiquitätenhandels im Kern.

Als 1995 die „Bamberger Kunst- und Antiquitätenwochen“ gegründet wurden, befand sich der auf historische Möbelkunst und Kunstgewerbe-Objekte spezialisierte deutsche Handel bereits auf dem Rückzug. Doch während Geschäfte andernorts infolge des Geschmackswandels dichtmachten, wusste sich die in Bamberg ansässige Händlerschar gegen den Trend zu behaupten. Die Gründe liegen auf der Hand. Es sind noch immer viele Händler. Sie stehen (großenteils) zusammen. Und sie haben sich zu einer Marke entwickelt.

Springbock sticht Möbel aus
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