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Berthe Morisot Eine Malerin setzt sich durch

Zuerst stellte Berthe Morisot im Pariser „Salon“ aus. Dort zeigten alle angepassten Maler alljährlich ihre Werke. Als Edgar Degas sie 1874 aufforderte, an der ersten Impressionisten-Ausstellung teilzunehmen, zögerte sie keine Sekunde.
18.04.2012 - 10:51 Uhr Kommentieren
Berthe Morisot:

Berthe Morisot: "Jour d'été" (Sommertag), 1879. (Ausschnitt)

(Foto: National Gallery London)

Paris Unerbittlich, willensstark und selbstkritisch soll sie gewesen sein. Um als Malerin bestehen zu können, musste Berthe Morisot (1841-1895) sich gegen die Konventionen der bürgerlichen Gesellschaft und sexistischen Vorurteile des 19. Jahrhunderts behaupten. Materiell war sie dank ihrer großbürgerlicher Herkunft abgesichert. So gelang es ihr, ein umfangreiches Werk zu schaffen. Es beschränkte sich auf Porträts und Landschaften ihrer Umgebung, die sie mit zarter Farbpalette festhielt. Farben und Pinselstrich veränderten sich im Laufe der Jahre durch die Konfrontation mit den Arbeiten ihrer Freunde Edouard Manet, Pierre-Auguste Renoir und Claude Monet.

Größte Kollektion in Paris

Das Musée Marmottan Monet, das der Malerin bis zum 1. Juli eine Einzelschau widmet, verfügt über die weltweit größte öffentliche Morisot-Sammlung. Es bewahrt neben Gemälden, Aquarellen, Zeichnungen und Zeichenblöcken auch einen großen Teil ihrer Korrespondenz. 150 Werke sind ausgestellt, darunter Leihgaben großer amerikanischer und europäischer Museen und Privatsammlungen. Die streng chronologisch gehängten Exponate geben einen kompletten Überblick über die Entwicklung der Malerin, von ihren Anfängen um 1860 bis zu ihrem frühen Tod mit 54 Jahren. In Deutschland war Berthe Morisot zuletzt 2008 in der Impressionistinnen-Schau der Schirn Kunsthalle in Frankfurt zu sehen – neben Mary Cassat und den beiden weniger bekannten Malerinnen Eva Gonzalès und Marie Bracquemond (Siehe Handelsblatt vom 20.3.2008).

Berthe Morisot:

Berthe Morisot: "Pasie cousant dans le jardin" (Pasie nähend im Garten), 1881-1882. (Ausschnitt)

(Foto:ق) MusÈe des Beaux Arts, Pau)

Muse von Edgar Degas

Gemeinsam mit ihrer Schwester Edma nahm die Tochter eines französischen Präfekten Malunterricht bei Joseph Guichard (1806-1880), dem Schüler von Jean Auguste Dominique Ingres. Guichard empfahl die begabten Schwestern an Jean-Baptiste Camille Corot (1796-1875). Der Ausstellungsrundgang beginnt mit Kopien nach italienischen Landschaften, u.a. von Corot. Die Schwestern haben sich auch gegenseitig gemalt. Die Palette ist dunkel und schwermütig. Sie hellte sich deutlich auf, als Berthe Morisot bei ihren Studien im Louvre 1868 Edgar Degas kennen lernte. Berthe saß für Degas Model. Wegen der sinnlichen Porträts, die Degas von seiner Kollegin malte, bezeichnen manche Kunsthistoriker Morisot als die Muse von Degas.

Unter den „Geisteskranken“ eine Frau

Morisot stellte seit 1864 im Pariser „Salon“ aus, wo alle angepassten Maler alljährlich ihre Werke zeigten. Als Edgar Degas sie 1874 aufforderte, an der ersten Ausstellung der Impressionisten teilzunehmen, zögerte sie keine Sekunde. Im gleichen Jahr lernte sie den Bruder des Malers Edouard Manet, Eugène Manet kennen, den sie Ende 1874 heiratete. Als ein Kunstkritiker der Tageszeitung „Le Figaro“ 1876 über zweite Ausstellung der Impressionisten in der Galerie Durand-Ruel schrieb, man sähe die Werke von „fünf oder sechs Geisteskranken, darunter eine Frau“, wollte Eugène Manet den Journalisten zum Duell auffordern. Das konnte sein Bruder Edouard gerade noch verhindern.

Erste Auktion im Hôtel Drouot
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