Betrug Ex-Kunstberater Achenbach muss Aldi-Erben 16 Millionen Euro zahlen

16,1 Millionen Euro Schadenersatz muss der ehemalige Kunstberater zahlen.
Düsseldorf Helge Achenbach hat mit seiner Berufung vor dem Düsseldorfer Oberlandesgericht teilweise Recht bekommen – doch es nützt dem mittlerweile aus der Haft entlassenen Millionenbetrüger und ehemaligen Kunstberater aus Düsseldorf wenig. Das Gericht reduzierte die Forderungen der Familie des gestorbenen Aldi-Erben Berthold Albrecht gegen Achenbach um 2,6 Millionen Euro auf 16,1 Millionen Euro Schadenersatz. Eine Revision ließ das Gericht nicht zu.
Das OLG zeigte sich überzeugt, dass sich Helge Achenbach der vorsätzlichen Schädigung seines Duzfreundes Berthold Albrecht schuldig gemacht habe. Der Berater hatte Rechnungen am Fotokopierer manipuliert. Doch bei einigen der zahlreichen Kunst- und Oldtimer-Geschäften war Betrug nicht nachzuweisen.
Achenbachs Imperium aus verschiedenen Kunstberatungs- und Gastronomieunternehmen ist seit 2014 pleite. Die groß aufgezogenen Versteigerungen seiner Lagerbestände und seiner Privatsammlung haben „nur“ 11,5 Millionen Euro eingespielt.
Zu den ausgetricksten Unternehmern aus Achenbachs prominenten Kundenkreis gehören auch die Brüder Viehof aus Mönchengladbach. Eugen Viehof sagte in dieser Woche im Handelsblatt-Gespräch: „Herr Achenbach hat viele gute Seiten. Er hat uns an die Kunst herangeführt – dafür sind wir ihm auch dankbar.“
Zu Helge Achenbachs Stärken gehört, dass er ohne akademische Schule über zeitgenössische Kunst reden kann, dass er seine Begeisterung für Künstler und deren Werk weitergeben kann. „Aber er hat auch eine schlechte Seite“, so Eugen Viehof, „und die lässt sich nicht wegdiskutieren“.
Der einstige Berater-Star Achenbach war im März 2015 wegen Betrugs zu sechs Jahren Haft verurteilt worden. Vor wenigen Wochen war er nach Verbüßung von zwei Dritteln der Strafe auf freien Fuß gekommen.
Mit Material von dpa
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