Biografie über Komiker Kerkeling Warum die Deutschen ihren Hape lieben
Berlin/München Das ist doch mal eine These über Deutschland: „Hape Kerkeling ist unser kleinster gemeinsamer Nenner.“ Er hole jeden ab, den Intellektuellen, den Provokateur, den Normalo, die Oma, einfach jeden, schreibt die Autorin Alexandra Reinwarth in ihrem neuen Buch „Hape - Auf den Spuren des lustigsten Deutschen“, der ersten Biografie über den Fernsehstar und Bestsellerautor. Dass Kerkeling auch öfter seine nachdenkliche Seite zeige und sich zurückziehe, mache ihn so besonders sympathisch, findet Reinwarth.
Während andere Komiker polarisieren, scheint Kerkeling alle zu einen.
Der Spaßmacher selbst erklärte seine Beliebtheit mal damit, dass zumindest ältere Leute ihn als „das ewige Enkelkind“ sähen und ihm alles verzeihten. Doch zu verzeihen gibt es bei Kerkeling eigentlich nicht viel. Das findet auch Alexandra Reinwarth („Das Glücksprojekt: Wie ich (fast) alles versucht habe, der glücklichste Mensch der Welt zu werden“): Sie outet sich als Fan und schreibt auch so über ihren Hape. Das ist übrigens weniger störend als es jetzt klingen mag.
Apropos „Outing“: Kerkelings Liebesleben wurde Ende 1991 schlagartig Thema, als der Filmemacher und Aktivist Rosa von Praunheim den nicht-anwesenden Komiker in einer RTL-Sendung als prominenten Schwulen nannte. Kurz zuvor hatte Hape den ersten Höhepunkt seiner Karriere erlebt. Verkleidet als niederländische Königin Beatrix war er beim Bundespräsidenten am Schloss Bellevue vorgefahren und nahm so den Staatsbesuch-Zirkus auf die Schippe („Lecker Mittagessen“). Publikum und Kritiker waren begeistert.
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Auch in jüngster Zeit behandelten manche Medien das Privatleben des Wahlberliners. Im März erzählte Kerkeling (46) der Zeitung „Bild am Sonntag“, er habe sich nach mehr als 27 Jahren von seinem Lebensgefährten Angelo Colagrossi getrennt. Das Buch erwähnt das im Kapitel „Das Outing und die Liebe“ und ist somit ziemlich aktuell.
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