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Dorotheum Museen auf Einkaufstour

Die erste Auktionswoche des Jahres 2012 bescherte dem Wiener Dorotheum respektable Ergebnisse. Erwartungsgemäß machten die Alten Meister den höchsten Umsatz. Den größeren Absatz brachte die Malerei des 19. Jahrhunderts.
26.04.2012 - 17:34 Uhr Kommentieren
Lorenzo Lippis

Lorenzo Lippis "Triumph Davids" wechselte für 869.800 Euro in die Kollektion eines internationalen Privatsammlers. (Ausschnitt)

(Foto: Dorotheum Wien)

Wien Die Nikotinpatina war – nobel formuliert – schon eher markant. In einem Herrenzimmer, mutmaßt Ursula Rohringer, dürfte die entzückende Porzellanfigurine die letzten Jahre verbracht haben. Wer die Expertin des Dorotheums kennt, weiß, welche Konsequenzen das hat: Abwaschen und Shampoonieren, lautet der Auftrag, da ist sie bei Einbringern unerbittlich. Im Falle der um 1840 in der St. Petersburger Manufaktur ausgeführten Domino-Dame übernahm das eine fachkundige Restauratorin. Im Zuge der ersten Auktionswoche des Dorotheums vom 17. bis 19. April buhlte die Maskierte um die Gunst des Publikums. Verführerisch auf 1.700 bis 3.000 Euro taxiert lockte sie nicht weniger als zehn Verehrer, bis sie bei 14.940 Euro (inkl. Aufgeld) in Russland eine neue Heimat fand.

Ab nach Russland

Nach Russland wanderte auch ein Teller mit Militärszenen gleicher Provenienz ab, der es mit 49.100 Euro auf ein Vielfaches des Schätzwertes (10.000 bis 16.000) brachte. Anderes wie das KPM-Porzellanbild wurde trotz seiner kunsthistorischen Bedeutung ignoriert (Taxe 25.000 bis 40.000). Es handelte sich um ein prachtvolles Blumenstillleben, das Carl Wilhelm Rosenzweig 1839 nach seinem einjährigen Studienaufenthalt bei Josef Nigg an der Wiener Porzellanmanufaktur fertigte.

Zeitgleich gefielen Speiseservice jüngerer Produktion im Bereich der Taxen, womit sie unter dem gegenwärtigen Handelswert blieben: etwa 50 Stück Meissener „Neubrandenstein-Relief“ (Kaufpreis 21.040, Wert 60.000) oder das 65-teilige Nymphenburger „Cumberland-Service“, das künftig einen britischen Haushalt ergänzt. Es wechselte für 67.400 Euro den Besitzer. Sein Handelswert wird auf 260.000 Euro veranschlagt.

Rätselhafte Kunstkäufer

Das Fazit: Kunstkäufer bleiben auf der Basis ihrer individuellen Motivation ein wählerisches und im Experten-Alltag auch rätselhaftes Völkchen. Je breiter das Angebotsspektrum, desto höher die Quote im Absatz, nicht immer jedoch in Sachen Umsatz. Insgesamt trug die Sektion Antiquitäten (Möbel, Silber, Skulpturen, Glas & Porzellan) 2,4 Millionen zum Wochenumsatz von insgesamt 13,3 Millionen Euro bei. Den höchsten Anteil lieferte erwartungsgemäß die Sparte Gemälde Alter Meister (Verkaufsquote 53 Prozent) mit 7,6 Millionen. Den höchsten Zuschlag der Sitzung (und der Auktionswoche) erteilte man einem hartnäckigen Privatsammler, der sich mit 869.800 Euro für Lorenzo Lippis „Triumph Davids“ durchsetzte (Taxe 120.000 bis 150.000 Euro).

Kaiserbild für Sammlung Liechtenstein
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