Edward Hopper Isolierte Menschen

So schön das Licht in „Morgensonne“ strahlt, es liegt eine leichte Schwermut über dem Interieur.
Madrid Mit wachem Blick empfängt der Künstler die Besucher im Thyssen Museum in Madrid. Den Kopf hält er leicht nach rechts gedreht, so dass seine blauen Augen direkt in das Gesicht des Betrachters schauen. Weder freundlich noch abweisend, vielleicht leicht melancholisch. Er wirkt wie einer, der verstanden werden möchte, seine Gedanken aber lieber für sich behält.
Edward Hopper (1882-1967) wird auch der Maler der Einsamkeit genannt. Sein 1930 vollendetes Selbstporträt hängt gleich zu Beginn der Ausstellung, die 63 Arbeiten des US-Amerikaners in Madrid zusammenbringt.
„Diese Ausstellung auf die Beine zu stellen hat enorme Anstrengung gekostet“, sagt Guillermo Solana, der künstlerische Leiter des Thyssen-Museums. „Hopper ist schwierig, denn es gibt viele Sammler und kleinere Museen, die nur ein einziges Werk von ihm besitzen und sich nur ungern von ihm trennen.“
Nicht ausleihen wollte das Art Institute in Chicago die „Nighthawks“. In Hoppers bekanntestem Gemälde sitzen drei Menschen bei grellem Neonlicht in scheinbarer Sprachlosigkeit an einer Bar. Mit „Hotel Room“ (1931), „Gas“ (1940), „Morning Sun“ (1952), oder „Four Lane Road“ (1956) sind dennoch genügend Hauptwerke in Madrid vereint. Wie kein anderer prägte und prägt Edward Hopper noch immer unser Bild von Amerika. Er malte die Mittelschicht, den „American way of life“, der sich ins Gedächtnis des Betrachters gräbt. „Einen Hopper vergisst man nicht“, sagt Tomás Llorens, einer der beiden Kuratoren.
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