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Filmkritik „Grace of Monaco“ Eine Seifenoper an der Côte d’Azur

Das Drama „Grace of Monaco“ beherrschte bereits vor Kinostart die Schlagzeilen. Das Biopic über Grace Kelly schürte Krawall im Fürstenhaus von Monaco. Nach langem Streit feierte der Streifen nun endlich Premiere.
15.05.2014 - 18:36 Uhr Kommentieren
Die Schauspieler Paz Vega (l.), Nicole Kidman (M.) und Tim Roth (r.) gemeinsam bei der Premiere ihres Filmes „Grace of Monaco“ bei den 67. Filmfestspielen von Cannes (Frankreich). Quelle: AFP

Die Schauspieler Paz Vega (l.), Nicole Kidman (M.) und Tim Roth (r.) gemeinsam bei der Premiere ihres Filmes „Grace of Monaco“ bei den 67. Filmfestspielen von Cannes (Frankreich).

(Foto: AFP)

Düsseldorf Fünf Jahre nach der Hochzeit mit Fürst Rainier III (Tim Roth) kämpft Gracia Patricia (Nicole Kidman) im Jahr 1962 noch immer mit ihrer neuen Rolle als Landesmutter für den Zwergstaat Monaco. Für ihre große Liebe hat sie ihre Hollywood-Karriere auf dem Höhepunkt beendet, doch nun fehlt ihr die Arbeit vor der Kamera mehr und mehr. Zusätzlich beginnt die Ehe zu kriseln. Da bietet Gracias alter Freund Alfred Hitchcock (Roger Ashton-Griffiths) ihr die Hauptrolle in seinem neuesten Film „Marnie“ an.

Doch die Rückkehr gestaltet sich schwierig, zeitgleich wird das Fürstentum durch einen Steuerstreit mit Frankreich in Person von Charles de Gaulle (André Penvern) und daraus resultierenden Wirtschaftsblockaden in seiner Existenz bedroht.

Eigentlich möchte Rainier dem Wunsch seiner Frau entsprechen, doch durch eine Indiskretion kommt Gracias Vorhaben an die Öffentlichkeit, in der Presse wird sie zerrissen. Nun muss sie sich entscheiden: Kehrt sie nach Hollywood zurück – oder übernimmt sie Verantwortung für das Fürstentum?

Regisseur Olivier Dahan hat sich für „Grace of Monaco“ offensichtlich viel vorgenommen. Bereits in seinem bisher bekanntesten Werk „La Vie En Rose“ widmete sich der Franzose der Biografie einer schillernden Frau (Edith Piaf). Während er sich dort noch streng an der realen Lebenschronik der Protagonistin orientierte, interpretiert er das Leben der Grace Kelly deutlich freier. Er deklariert seinen neuesten Film als fiktionale Erzählung, die von realen Ereignissen nur inspiriert wurde.

„Grace of Monaco“ soll Drama, Politthriller und Seifenoper zugleich sein. Aus dem sehr bewegten Leben der Grace Kelly greift er sich für seine Mischung aus Biopic und Fiktion ein einziges Jahr heraus. Er stilisiert seinen Hauptcharakter zu einer zweifelnden, stets um das Wohl aller bedachten Grand-Dame, der man eigentlich nichts übel nehmen kann.

Alle anderen Charaktere, allen voran Rainier III., kommen dagegen gar nicht gut weg. Gerade dies dürfte den Zorn des heutigen Fürstenhauses von Monaco entfacht haben, das dem Film jegliche Unterstützung versagte und aus Protest sogar den Filmfestspielen von Cannes fernbleibt.

Nicole Kidman spielt die Rolle der Fürstin durchaus komplex: Zu Beginn ist ihre Grace noch das unkomplizierte, fröhliche Hollywood-Püppchen – danach setzt die Entwicklung zur Landesmutter ein, die sich um das Wohl eines ganzen Fürstentums sorgt. Das ist der dramatische Handlungsstrang des Films: Der innere und äußere Konflikt der Neu-Fürstin, die sich nur mühsam an das Protokoll des Hofes gewöhnen kann.

In seinen schlimmsten Momenten gleitet „Grace of Monaco“ jedoch in die Untiefen einer Seifenoper ab. Ständig brechen Intrigen am Hof die heile Welt der Fürstin entzwei. Nur in den Gesprächen mit Maria Callas (Paz Vega) scheint Gracia Patricia eine Gleichgesinnte gefunden zu haben. Ihr Austausch über künstlerische Selbstbestimmung während eines Ausritts wirkt nicht nur aufgesetzt, sondern bricht viele Grenzen der Fremdscham.

Schiere Banalität des Films ist erstaunlich
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