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Frühjahrsauktionen in New York Höchstpreis für ein Picasso-Porträt: Marie-Thérèse räumt ab

Erstmals seit zwei Jahren fällt der Hammer wieder über 100 Millionen Dollar. Christie's und Bonhams beschließen eine unerwartet erfolgreiche Woche.
14.05.2021 - 13:48 Uhr Kommentieren
Für das großformatige Porträt  „Femme assise près d’une fenêtre (Marie-Thérèse) (30.10.1932)“ fiel der Hammer erst bei 103,4 Millionen Dollar. Quelle: Daniel Leal-Olivas/AFP; VG Bild-Kunst, Bonn 2021
Pablo Picasso

Für das großformatige Porträt  „Femme assise près d’une fenêtre (Marie-Thérèse) (30.10.1932)“ fiel der Hammer erst bei 103,4 Millionen Dollar.

(Foto: Daniel Leal-Olivas/AFP; VG Bild-Kunst, Bonn 2021)

New York Christie’s Livestream-Auktion „20th Century“ setzte am Donnerstag Abend den Schlusspunkt in einer unerwartet erfolgreichen Woche, die nervöse Marktteilnehmer beruhigen konnte. Und 481 Millionen Dollar für 48 Zuschläge waren auch der beeindruckende Höhepunkt. Nur ein Los blieb unverkauft.

Gut die Hälfte der Lose war durch Garantien einer dritten Partei vorverkauft, aber wie Alex Rotter, Chairman 20th & 21 Century Art, erklärte, wurde das Instrument in diesem unsicheren Markt bewusst und wirkungsvoll als Vertrauen bildende Maßnahme eingesetzt.

Zum ersten Mal seit Mai 2019 konnte wieder ein Werk über 100 Millionen Dollar zugeschlagen werden: Nach einem zwanzigminütigen Duell fiel bei 103,4 Millionen Dollar der Hammer für Picassos großes Porträt  „Femme assise près d’une fenêtre (Marie-Thérèse) (30.10.1932). Damit reiht sich das Bild unter die fünf höchsten Preise des Künstlers. 

Die unveröffentlichte Erwartung für das Bildnis hatte bei um 55 Millionen Dollar gelegen. Der Einlieferer hatte im Februar 2013 noch 28,6 Millionen Pfund berappt, schon damals in London der Spitzenpreis des Abends. 

Picasso war in dieser Woche bei allen Häusern gut vertreten. Auch bei Bonhams wechselte ein kleines marktfrisches Porträt von Marie-Thérèse, „Femme au Beret Mauve“ (1937) in bester Erhaltung zu 10,84 Millionen Dollar den Besitzer. 

Christie’s versammelte auch andere begehrte Markennamen. Um Claude Monets „Waterloo Bridge: effet de brouillard“ (1899-1903) bewarben sich auch vergeblich zwei Experten in London. Erst bei 48,5 Millionen Dollar mit Aufgeld fiel der Hammer. Der Schätzpreis hatte um 35 Millionen Dollar gelegen.

Das 1965 entstandene Gemälde reüssierte wie auch weitere bei Bonhams aufgerufenen Frühwerke am 12. Mai (Ausschnitt). Quelle: Bonhams
Yayoi Kusama "Untitled"

Das 1965 entstandene Gemälde reüssierte wie auch weitere bei Bonhams aufgerufenen Frühwerke am 12. Mai (Ausschnitt).

(Foto: Bonhams)

Vincent van Goghs  „Le Pont de Trinquetaille“ (1888) hatte zuletzt im November 2004 zu 11,2 Millionen Dollar die Hände gewechselt, nun wurden 37,4 Millionen Dollar bewilligt. Die Erwartung hatte bei um 25 Millionen Dollar gelegen.

Eine Marktnische bedienten dagegen zwei winzige Studien zum berühmten Bild „Un dimanche après-midi à l'île de la Grande Jatte“ (1884) von Georges Seurat. Es hängt heute im Art Institute of Chicago. Die Bedeutendere von beiden, „Paysage et personnage (La jupe rose)“, konnte die Erwartung sogar auf 13,2 Millionen Dollar verdoppeln. Sie wurde seit 1929 in einer prominenten Bostoner Privatsammlung verwahrt.

Kaum Interesse für späten Mark Rothko

Unter den zeitgenössischen  Blue Chip-Werken konnten nicht alle die Erwartungen erfüllen. Eines der letzten Bilder Mark Rothkos etwa, das 1970 entstandene „Untitled“ in Grüntönen auf blauem Grund, sollte unveröffentlichte 40 Millionen Dollar einhämmern. Der europäische Einlieferer hatte erst 2014 bei Sotheby’s 39,9 Millionen Dollar für das Bild aus der prominenten Sammlung von Rachel „Bunny“ Lambert Mellon bezahlt. Aber nun stieß es kaum auf Interesse und wurde schon bei 38,1 Millionen Dollar zugewiesen.

Um das Gemälde „Toweling Off“ (1968) konkurrierten 17 Bieter, bis es bei 8,5 Millionen Dollar zugeschlagen wurde. Quelle: Christie's; VG Bild-Kunst, Bonn 2021
Wayne Thiebaud

Um das Gemälde „Toweling Off“ (1968) konkurrierten 17 Bieter, bis es bei 8,5 Millionen Dollar zugeschlagen wurde.

(Foto: Christie's; VG Bild-Kunst, Bonn 2021)

Einer der Shootingstars des Abend war dagegen das Bild „Toweling Off“ (1968) des Kaliforniers Wayne Thiebaud. Um die junge Frau im Tennisdress bewarben sich 17 Telefonanbieter. Vom Ausruf bei 950.000 Dollar sprang es schließlich auf 8,5 Millionen Dollar. „Es belegt das große internationale Interesse an figurativen Werken in dieser Saison“ , beobachtet Christie’s Emily Kaplan, Co-Head des Abends. Zugreifen konnte Julia Hu, Christie’s General Manager, China.

Künstlerinnen, vor allem des Abstrakten Expressionismus, hatten einen starken Auftritt. Auch für Alice Neel fiel bei 3,03 Millionen Dollar ein neuer Rekord, sicherlich beflügelt von ihrer gerade angelaufenen großen Retrospektive im Metropolitan Museum of Art.

Yayoi Kusamas Frühwerk bei Bonhams

Bei Bonhams wiederum reüssierte am 12. Mai eine exquisite Gruppe von elf frühen Gemälden und Zeichnungen Yayoi Kusamas aus dem Nachlass ihres Arztes und Freundes Dr. Teruo Hirose. Manche waren noch vor 1958, dem Jahr ihres Umzuges aus Japan, entstanden. Käufer aus Asien, den USA und Europa griffen für insgesamt 15,2 Millionen Dollar zu.

Phillips“ Abendauktion  „20th Century and Contemporary Art“ wurde auf den 23. Juni verschoben, um gleichzeitig das neue Hauptquartier an der 432 Park Avenue einzuweihen.

Mehr: Frühjahrsauktionen in New York: Comeback der Prestigeauktionen: Attraktive Offerten halten Bieter in Atem

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