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Galerie Nagel Draxler „Es geht nur noch ums Geld“

Mit marktkritischer Kunst hat sich der Kölner Galerist Christian Nagel einen Namen gemacht. Doch die Bilanz nach 25 Jahren ist ernüchternd. Künstler und Sammler kennzeichnet ein ausgeprägtes Marktbewusstsein. Deshalb erproben Nagel und Partnerin Saskia Draxler neue Strategien.
21.08.2015 - 08:00 Uhr Kommentieren
Sperrige und zugleich sinnliche Kunst von Lukas Schneider und Timon Schmolling an der Wand der Reisebürogalerie; auf dem Boden ein Skulpturenensemble von Joscha Blankenburg. Quelle: Galerie Nagel Draxler 2015
Durch die Augen, in den Kopf

Sperrige und zugleich sinnliche Kunst von Lukas Schneider und Timon Schmolling an der Wand der Reisebürogalerie; auf dem Boden ein Skulpturenensemble von Joscha Blankenburg.

(Foto: Galerie Nagel Draxler 2015)

Köln „Finanziell steht die Galerie besser denn je da“, erläutert Christian Nagel im Gespräch. Als Galerist gelte es, die ersten 20 Jahre zu überstehen, mit Glück zahle sich die Arbeit dann auch aus, fügt er hinzu. Unendlich lange bliebe der Kunsthandel nur ein Zuschussgeschäft.

Christian Nagel, der vor 25 Jahren seine Galerie in Köln eröffnete, zählt zu den wichtigsten Kunsthändlern in Deutschland. Von Beginn an präsentierte er nämlich Künstler, die einen institutionskritischen Ansatz in ihrem Werk verfolgen. Das brachte dem gebürtigen Münchener eine hohe Reputation ein, weil solche Positionen im akademischen Kontext wahrgenommen und besprochen werden und eine institutionelle Aufwertung erfahren. Das spiegelt sich irgendwann auch im Marktwert wider.

„Jetzt will jeder auch reich werden“

Mit der ersten Einzelausstellung Cosima von Bonins eröffnete Nagel 1990 seine Galerie im damaligen Kunstzentrum Köln. Es folgten Künstler wie Heimo Zobernig, Josephine Pryde, Michael Krebber, und Andrea Fraser; heute alles große internationale Namen. „Damals ging es den Künstlern vor allem um die Identifikation und Positionierung durch ihre Kunst“, sagt Nagel. Ein ausgeprägtes Marktbewusstsein, wie es heute bereits bei Kunststudenten zu finden ist, hätte es nicht gegeben. „Jetzt will jeder auch reich werden.“ Selbst ein Martin Kippenberger wäre von den zweistelligen Millionenbeträgen, die seine Werke heute erzielen, beeindruckt, lacht der Galerist.

Die Galeristen Saskia Draxler und Christian Nagel. Foto: Albrecht Fuchs Quelle: Albrecht Fuchs 2015
Stehen für eine Haltung

Die Galeristen Saskia Draxler und Christian Nagel. Foto: Albrecht Fuchs

(Foto: Albrecht Fuchs 2015)

Eine jüngere Generation von Künstlern präsentierte Nagel ab 2002 in seinen Berliner Räumen am Rosa-Luxemburg-Platz: Lutz Braun, Nairy Baghramian, Sven Johne oder Michael Beutler. Auch sie zählen heute zu den erfolgreichen, aufstrebenden Künstlern im institutionellen Kunstbetrieb. Mit Kader Attia, Kiron Khosla und Gang Zhao vertritt die Galerie außerdem Künstler mit nicht-westlicher Herkunft, die aus einer transkulturellen Perspektive heraus agieren.

Der Expansionsdruck ist allgegenwärtig

Sein letztes festes Ladenlokal in Köln gab Christian Nagel vor fünf Jahren auf. Die Mieterhöhung war ein Grund dafür. Er bezog aber kein neues, denn auch die Kosten für die Mitarbeiter, die es braucht, um die Öffnungszeiten abzudecken, sollten eingespart werden. Nur noch die Berliner Dependance ist die ganze Woche über besetzt. In Köln organisiert Nagel seitdem von seinem Büro aus Ausstellungen mit Kooperationspartnern oder in temporär angemieteten Räumen, beispielsweise im letzten Jahr mit Heimo Zobernig in Los Angeles.

Dependance in Antwerpen
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