Gefälschte Holocaust-Geschichte Belgische Autorin muss Millionen zahlen

Bücher über den Holocaust gibt es viele: 2008 gab Mischa Defonseca zu, ihre Holocaust-Geschichte erfunden zu haben. Ein US-Gericht verurteilte die Autorin jetzt zu einer hohen Geldstrafe.
New York Ein US-Gericht hat die belgische Autorin der gefälschten Holocaust-Augobiografie Misha Defonseca dazu verurteilt, ihrem Verleger 22,5 Millionen Dollar (rund 16,3 Millionen Euro) zu zahlen. Das Gericht im Bundesstaat Massachusetts kam in dem am Montag publik gewordenen Urteil zu dem Schluss, dass die Erfinderin der Erfolgsstory „Leben mit Wölfen“ zuvor vor Gericht erstrittene Autorenrechte zurückerstatten muss.
Misha Defonseca veröffentlichte ihre Geschichte 1997. „Leben mit Wölfen“ handelt von einem achtjährigen jüdischen Mädchen, dessen Eltern 1941 von der Gestapo verschleppt werden. Das Mädchen flieht über Belgien, Deutschland und Polen. Auf seiner tausende Kilometer langen Flucht wird es von Wölfen begleitet und schließlich in das Rudel aufgenommen. Die Geschichte wurde in 20 Sprachen übersetzt und kam 2007 auch als Film auf den Markt.
Im Februar 2008 gestand Defonseca, dass sie die Autobiografie erfunden hatte. In Wirklichkeit hieß sie Monique de Wael und wurde nicht in eine jüdische, sondern in eine katholische Familie geboren. „Der vorliegende Fall ist einzigartig“, befand Richter Marc Kantrowitz.
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