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Hans Grothe „Es ist reine Mathematik“

Trier ist reich an römischen Kunstschätzen,  aber arm an Geld. Dennoch möchte der Duisburger Sammler und Bauunternehmer Hans Grothe der Stadt ein Museum für zeitgenössische Kunst bauen.
01.04.2016 - 08:34 Uhr
Wo Hans Grothe bauen möchte, steht heute noch das a lte Polizeigebäude von Trier. Foto/Quelle: Dieter Jacobs, Amt für Presse und Kommunikation, Stadt Trier
Begehrtes Grundstück

Wo Hans Grothe bauen möchte, steht heute noch das alte Polizeigebäude von Trier. Foto/Quelle: Dieter Jacobs, Amt für Presse und Kommunikation, Stadt Trier

Trier Ohne Leidenschaft und Geschäftssinn hätte Hans Grothe weder als Bauunternehmer noch als Sammler groß etwas werden können. Wie eng diese beiden Eigenschaften zusammengehören können, haben nicht wenige Museen im Umgang mit dem Duisburger lernen müssen, nicht zuletzt das Kunstmuseum Bonn. Jetzt ist es an der Stadt Trier, ein Angebot zu prüfen, das der Kommune – in bewährter Kombination – Dauerleihgabe und Museumsgehäuse verspricht.

Eine Kunsthalle mit 1 500 Quadratmetern möchte Hans Grothe bauen, der Stadt schenken und zurückmieten und so der mit antiken Kunstschätzen reich ausgestatteten Stadt Trier einen Ort auch für die zeitgenössische Kunst bescheren. „Meine Idee ist, dass Trier zehn Exponate aus der römischen Spätantike mit zehn bis 15 ausgewählten Leihgaben aus meiner Sammlung kombiniert“, erläutert der Duisburger Baulöwe dem Handelsblatt seinen Plan. Er könne auch in Düsseldorf eine Halle bauen und mit 20 Werken von Anselm Kiefer bespielen. Doch die Möglichkeit, zeitgenössische mit der römischen Kunst zu konfrontieren, das gebe es nirgendwo, nur in Trier.

Idee für den Unterhalt

Grothe veräußerte zwar 2005 den größten Teil seiner lange im Kunstmuseum Bonn verwahrten Kunstsammlung an das Darmstädter Sammlerehepaar Ströher (heute Museum Küppersmühle, Duisburg). Doch einen kleinen Bestand hat er für Trier noch in der Hinterhand, darunter Werke von Baselitz, Lüpertz, Immendorff und A.R. Penck. „Auch etwas von Polke“ sei dabei und von Kiefer, obwohl Grothe einen Gutteil seiner weltweit einzigartigen Kiefer-Sammlung bereits der Kunsthalle Mannheim geliehen hat (Handelsblatt Online vom 11.7.14).

Drei bis 3,5 Millionen Euro würde die Halle in Trier kosten. Hinzu käme nach den Vorstellungen Grothes ein weiteres Gebäude mit Eigentumswohnungen oder ein Hotel, mit dem sich Geld verdienen lässt. Der Reinerlös würde abzüglich der üblichen Belastungen in den Unterhalt der Kunsthalle fließen. Die Werke aus seiner Sammlung würden eine Dauerleihgabe mit einer Laufzeit von 25 bis 30 Jahren.

Oberbürgermeister Wolfram Leibe kann sich mit der Idee eines Kunstmuseums für Trier anfreunden. „Trier ist ja nicht nur die frühere römische Kaiserstadt mit ihren monumentalen Baudenkmälern aus einer glanzvollen Epoche. Wir sind auch eine lebendige und moderne Universitätsstadt mit 20 000 Studenten und erfreuen uns einer attraktiven Kunst- und Kulturszene“, sagt er auf Nachfrage. „Natürlich würde auch eine Kunsthalle mit moderner Kunst sehr gut zu uns passen.“

Kommunale Museen in Gefahr
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