Karl & Faber Ein Heer stellt sich auf

Philips Wouwermans realistisches Gemälde „Armee auf dem Marsch“ führt die Altmeisterofferte des Münchner Auktionshauses Karl & Faber an.
München Bis ins 19. Jahrhundert zurück reicht die lange lückenlose Provenienz des Gemäldes „Armee auf dem Marsch“ von Philips Wouwerman. Es ist mit einem Schätzpreis von 140.000 bis 180.000 Euro das höchsttaxierte Los der Auktion „Alte Meister und Kunst des 19. Jahrhunderts“ von Karl & Faber in München am 9. Mai 2014. Der erste nachweisliche Besitzer der um 1665 entstandenen Darstellung eines Heeresmarsches war der Marquis de Marialva, der Botschafter von Portugal. Er erwarb es 1824 auf einer Pariser Auktion. Eingeliefert wurde es nun von einem norddeutschen Privatsammler, der es 1983 bei Robert Noortman in London erwarb.
Das Gemälde zeigt exemplarisch das große Können Wouwermans. Mit feinem koloristischem Gespür schafft er eine lebendige Darstellung des Sujets. Mit heutigen Augen gesehen ist es zudem sehr modern, denn Wouwermans Schilderung ist realistisch und weit entfernt von einer Glorifizierung militärischer Aktionen.
Von Wouwerman wird außerdem aus derselben Provenienz ein ebenfalls marktfrisches Frühwerk angeboten, ein rastender Bauer mit seinem Pferd. Typisch, wie Wouwerman hier die Lichtführung einsetzt: Hell glänzt das Fell des Schimmels im Licht. Für das um 1642/43 entstandene Gemälde werden 20.000 bis 30.000 Euro erwartet.
Porzellan in Felslandschaft
In der Gemäldeofferte findet sich auch ein sogenanntes „Stillleben im Freien“ von Cornelis de Heem. De Heem kontrastiert pralle, reife Früchte und eine kostbare chinesische Porzellanschale mit einer Felslandschaft. Er stammt aus einer bedeutenden Künstlerdynastie, die auf die Darstellung von Stillleben spezialisiert war, Das aus Schweizer Privatbesitz stammende, leuchtstarke großformatige Werk ist auf 80.000 bis 100.000 Euro taxiert.
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