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Ketterer Begehrte Postkarten

So klein und doch heiß begehrt: Mit einer Postkartenserie aus der Schiefer-Sammlung feiert das Auktionshaus Ketterer einen Erfolg. Gesamterlös für die Werke von Kirchner, Schmidt-Rottluff und Erich Heckel: 3,6 Millionen.
  • Annegret Erhard
27.05.2011 - 12:05 Uhr Kommentieren
Aus der berühmten Sammlung Schiefler: eine Postkarte von Karl Schmidt-Rottluff

Aus der berühmten Sammlung Schiefler: eine Postkarte von Karl Schmidt-Rottluff "Bäume am Weg" von 1910.

(Foto: Ketterer)

Fast am Ende dieser köstliche Moment: Auktionator Robert Ketterer ruft eine an den Sammler und Mäzen Gustav Schiefler gerichtete Postkarte von Ernst Ludwig Kirchner aus dem Jahr 1910 bei 3.000 Euro auf, viele Hände schießen in die Höhe. "12.000" schallt es aus dem Saal, eine Hundertstelsekunde Schweigen, es folgen ein schneidiges Bietgefecht und der Zuschlag bei 32.000 Euro.

Damit ist schon illustriert, wie begehrt die kleine Postkartenserie mit Farbkreidezeichnungen von Kirchner, Karl Schmidt-Rottluff und Erich Heckel war. Viele hatten sich bei verlockend niedrigen Taxen Chancen ausgerechnet. Und alle, die hoch eingestiegen sind, wussten, dass sich eine Gelegenheit, aus der Sammlung dieses Brücke-Förderers noch etwas zu erwerben, nie wieder bieten würde.

Die schöne Kaltnadelradierung "Blonde Pippa im weißen Tanzkostüm mit Schirm" im überaus raren ersten Zustand (Taxe 2.000) ließ sich ein deutscher Händler bei 27.000 Euro netto zuschlagen. Schmidt-Rottluffs 1911 in kleinster Auflage abgezogener Holzschnitt "Akte vor dem Vorhang" wandert für 21 000 Euro in eine Londoner Privatsammlung. Von 27 Schiefler-Losen ging lediglich Emil Noldes Aquarell "Kopf", bei einer realistischen Schätzung von 25.000 Euro, zurück.

Der Furor, mit dem die Ketterer-Auktion am 14. Mai endete, war zwar zu erwarten. Zu Beginn jedoch galt es, die medioker bestückte Sitzung mit Kunst Alter und Neuerer Meister zu absolvieren. Als Lichtblicke erwiesen sich ein außerordentlich rarer und gratiger Frühdruck des ersten Zustands von Adriaen van Ostades "Die Bezahlung der Zeche", den sich ein norddeutscher Sammler erst bei 15.000 Euro sichern konnte.

Londoner Handel ließ ein "Chamäleon"-Aquarell von Friedrich Wilhelm Kuhnert von 1.500 auf 8.500 Euro klettern und setzte sich bei Philipp Otto Runges vier großen, lediglich 25-mal abgezogenen Radierungen im Auftrag eines amerikanischen Privatsammlers durch. Sechs internationale Konkurrenten, darunter ein US-Museum, setzten sich für Runges berühmten "Zeiten"-Zyklus ein.

Die komplette Folge dieser ersten Auflage von 1805 - erst 1807 folgte eine weitere Auflage in diesmal 250 Exemplaren - war seit Jahrzehnten nicht mehr auf dem Markt anzutreffen. Der Schätzpreis von 40.000 Euro war, mangels zuverlässiger Vergleiche, nur ein Vorschlag, entsprechend fiel der Hammer erst bei 125.000 Euro.

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