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Kulturgeschichte der Kaugummi-Automaten Ikonen des Wirtschaftswunders

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Im Gegensatz zu der Heerschar der Automatenfans, die sich auf zahllosen Internetseiten an ihrer Leidenschaft begeistern, hat der untersetzte 66-Jährige eine ausgesprochen ökonomische Beziehung zu seinem Produkt. Er lebt davon, noch immer. Vor 40 Jahren hat er sein Geschäft gegründet, mit einem Bankkredit von 5000 Mark. In Carlsberg in der Pfalz hat er seine ersten Automaten gekauft, sie sehen heute noch genauso aus. Auch die Firma Maidhof gibt es noch, mögen die Kisten selbst und längst auch die Kauware aus China kommen, woher denn sonst.

„Ich hatte in der Spitze 12 000 Automaten draußen, sogar in Tschechien und Sachsen,“ erzählt Quabach. Jetzt sind es noch gut 4000, im Westen der Republik. „Das Geschäft ist nicht einfach dieser Tage“, sagt er. Konsumkrise? Er nickt. „Das ist alles viel Arbeit“, sagt er und das wird er noch öfter sagen: „viel Arbeit.“ Quabach geht morgens auf Tour, am Nachmittag wird repariert, gefüllt, sortiert.

Die Blechkisten in den Regalen stammen oft noch aus der Gründerzeit der Republik, viele sind verbeult, verschandelt. Im hinteren Teil der Halle ist die Lackiererei. Hier lässt Quabach restaurieren, denn jeden Tag geht es was kaputt da draußen in der Welt. Der Kaugummi-Mann hat eine neue Einheitsfarbe für seine Automaten: Braun wie abgestandener Kakao, wie am Friedrichsplatz in Duisburg, bei Frau Ocepek und ihrer Pizza. „Das Braun fällt nicht so auf“.

Quabach liebt es unauffällig, denn er hat Stress, mit Hauseigentümern und Wohnungsmietern, mit der Polizei, mit Dieben, Rabauken. Und mit Ordnungsämtern. Mancher Beamte habe es gerade auf die Kaugummiautomaten abgesehen, berichtet Quabach. Mehr erzählt er nicht, der laufenden Verfahren wegen. In Wuppertal soll dicke Luft sein, es geht auch um die „Luftraumsteuer“, eine Sonderabgabe für Automaten, die in den städtischen Luftraum ragen.

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