Kunstkriminalität Der mutmaßliche Dieb des Van Gogh ist gefasst

(„Der Pfarrgarten von Nuenen im Frühling“ wurde in der Nacht zum 30. März 2020 gestohlen (Ausschnitt).
Düsseldorf Vor knapp einem Jahr, nur vier Monate nach dem spektakulären Juwelenraub im Grünen Gewölbe in Dresden, wurde in der holländischen Provinz in den frühen Morgenstunden die Glastür des Singer Laren Museums im Städtchen Laren bei Amsterdam eingeschlagen. Der oder die Diebe entwendeten innerhalb weniger Minuten Vincent van Goghs Frühwerk „Frühlingsgarten. Der Pfarrgarten von Nuenen“ aus dem Jahr 1884.
Die niederländische Polizei hat nun einen Mann festgenommen, der im vergangenen Jahr nicht nur das Werk von van Gogh, sondern auch das Gemälde „Zwei lachende Jungen“ des niederländischen Meisters Franz Hals aus dem Jahr 1627 im August 2020 aus einem kleinen Museum in Leerdam, etwa 60 Kilometer südlich der Hauptstadt gelegen, gestohlen haben soll. Beide Kunstwerke wurden jedoch noch nicht wiedergefunden.
Seit Mitte Januar 2020 hatte das Querformat van Goghs als Leihgabe des Groninger Museums in der Ausstellung „Spiegel der Seele – Symbolismus in den Niederlanden“ im nordholländischen Laren gehangen.
Andreas Blühm sagte damals im Gespräch mit dem Handelsblatt: „Das muss von langer Hand geplant gewesen sein“, denn die Diebe waren gezielt auf van Goghs Werk zugesteuert und ließen andere wertvolle Exponate wie etwa Werke von Jan Toorop und Piet Mondrian unbeachtet.
Der mutmaßliche Dieb wurde ganz in der Nähe eines Tatorts gefasst. Jedes der Kunstwerke ist auf dem Kunstmarkt mehrere Millionen Euro wert.
Bei dem Tatverdächtigen handelt es sich laut den Angaben der niederländischen Polizei um einen 58-jährigen Mann, den die Polizei in seiner Wohnung in Baarn, unweit des Museums in Laren, festnahm. Weitere Angaben zu seiner Identität machte die Polizei bisher nicht.
Mehr: Kunstkriminalität: Holland sucht nach dem gestohlenen Bild von Vincent van Gogh
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