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Lust am elektronischen Bild Videokunst auf Karrierekurs

Das elektronische und digitale Erbe von 40 Jahren Videokunst macht nicht nur Kummer. Es hat in den vergangenen Jahren auch wider Erwarten Karriere auf dem Kunstmarkt gemacht. Höchste Zeit also, nicht nur Maßnahmen und Strategien gegen den Verfall dieser auf höchst anfälligen Datenträgern gespeicherten Kunstform zu entwickeln, sondern auch Standards für den Handel mit ihr.
06.03.2006 - 15:16 Uhr

HB DÜSSELDORF. Das von dem Direktor der Bremer Kunsthalle, Wulf Herzogenrath, inspirierte Initiativprojekt der Kulturstiftung des Bundes "40 Jahre Videokunst" hat sich vor zwei Jahren an die Arbeit gemacht. Das Ergebnis ihrer Anstrengungen wird in wenigen Wochen der Öffentlichkeit in Buch- und Ausstellungsform vorgestellt.

Es waren Videoinstallationen und -skulpturen, die schon in den 80er-Jahren von Museen und Institutionen angekauft wurden. Die mit weniger sinnlichem Appeal ausgestatteten, damals noch überwiegend auf einem Monitor gezeigten so genannten Ein-Kanal-Arbeiten hatten dagegen keine Chance. Für umgerechnet 500 Euro konnten Museen über einen langen Zeitraum U-Matic-Kopien erwerben, unabhängig von der Reputation des Künstlers. Bildungsinstitutionen bezahlten umgerechnet 50 Euro für eine VHS-Kopie.

Seit ca. zehn Jahren wird nun auch diese Spielart der elektronischen Kunst erfolgreich auf dem Kunstmarkt vermittelt, in der Regel in Gestalt streng limitierter DVDs mit Zertifikat und Installationsanweisungen, und das zu Preisen bis zu 70 000 Euro.

Meist handelt es sich dabei um Arbeiten für eine Projektion in einem so stattlichen Format, dass für den Betrachter die Grenze zur raumgreifenden Installation verschwimmt. "Kuratoren lieben diese Projektionen", begründet Bart Rutten vom Netherlands Media Art Institute - Monte Video/TBA, Amsterdam, den Erfolg dieser Gattung, und "die privaten Sammler folgen dem, was die Museen tun."

Die Schwäche für das attraktive Bild an der Wand, die der Kunstmarkt heute bestens bedient, ist vermutlich auch der Grund, warum die für eine Monitor-Präsentation gestalteten frühen Bänder der 60er- und 70er-Jahre an dieser Marktkarriere nicht teilhaben. "Wenn ich in diesen beiden Jahrzehnten Videos gesammelt habe, habe ich nur ein konservatorisches Problem. Habe ich dagegen Fotografie gekauft, bin ich jetzt steinreich", spitzt Dieter Daniels, Professor für Kunstgeschichte und Medientheorie an der Hochschule für Grafik und Buchkunst in Leipzig, die Problematik zu.

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