Nagel Auktionen "Morgenrotfänger" macht Furore

Günter Brus: „Der Morgenrotfänger“, Buntstiftzeichnung, 1978. (Ausschnitt)
Stuttgart Mit über 800 Losen hatte Nagel eine Menge Material für seine Auktion „Moderne und zeitgenössische Kunst“ aufgeboten. Doch allein mit 15 Verkäufen aus dem Katalog der ausgewählten Werke spielte der Stuttgarter Versteigerer am 4. November 2013 mehr als zwei Drittel seines Umsatzes ein. Insgesamt setzte Nagel mit moderner und zeitgenössischer Kunst 1,75 Millionen Euro um, einschließlich 33 Prozent Aufgeld.
Erwartungsgemäß steht Karl Schmidt-Rottluffs leuchtendes, frühes Gemälde „Kantine“ von 1906 an der Spitze der Erlöse. Bei 630.000 Euro aufgerufen, fiel der Hammer beim Schätzpreis in Höhe von 700.000 Euro. Mit Aufgeld kostete die marktfrische Arbeit des Expressionisten einem amerikanischen Sammler 930.000 Euro. Einen weiteren sechsstelligen Erlös erzielte das Stuttgarter Haus mit Emil Noldes Aquarell „Bewegte See mit zwei Dampfern“. Für 120.000 Euro inklusive Aufgeld blieb es in Deutschland.
Märchenhaftes Blatt
Für eine Überraschung sorgte eine märchenhafte Zeichnung des Wiener Aktionisten Günter Brus. Auf 1.800 Euro taxiert musste ein deutscher Sammler mit Aufgeld 20.000 Euro für den „Morgenrotfänger“ von 1979 investieren. Die Wiener Galeristin Heike Curtze, die seit Jahren Werke von Brus handelt, bezeichnete den Auktionspreis im Gespräch mit dem Handelsblatt nicht unbedingt als Ausreißer. Arbeiten aus der Zeit vor 1990 bewertet der Markt seit längerem höher. Die Galeriepreise liegen zwischen 10.000 und 13.00 Euro. Auch andere Blätter des österreichischen Documenta-Teilnehmers aus dem Nachlass des Grafikdesigners Kurt Weidemann konnten im oberen vierstelligen Bereich abgesetzt werden.
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