Portigon Kunstsammlung Gütliche Einigung

Violonist Frank Peter Zimmermann ist mit dieser Stradivari aus dem frühen 18. Jahrhundert berühmt geworden. Foto: Salvador Sas/dpa
Düsseldorf Der Protest – zum Teil gegen die eigene Obrigkeit – hat genützt. Die geschlossene Phalanx aus knapp 30 Museumsdirektoren aus Nordrhein-Westfalen hat konstruktive Lösungsvorschläge am Runden Tisch entwickelt. So konnten die wertvollsten Werke der Portigon AG, Rechtsnachfolgerin der West-LB, am Montag dieser Woche „gerettet“ werden. Nach zwei im Gutsherrenstil abgewickelten Verkäufen von Kunst aus öffentlichem, aber nicht musealem Besitz (West-Spiel und WDR) ist das endlich mal eine gute Nachricht für Kunstfreunde unter den Bürgern.
Viele NRW-Museen profitieren
Kulturministerin Christina Kampmann (SPD) unterzeichnete den Ankaufsvertrag von 297 bedeutenden Kulturgütern aus dem Besitz der Portigon zum Preis von 30 Millionen Euro. Die Kaufsumme wird über einen Darlehensvertrag der landeseigenen NRW-Bank gesichert. Finanzminister Nobert Walter-Borjans ist zufrieden: „Die Portigon AG erhält die erforderliche Entschädigung für die Herausgabe der Vermögenswerte.“
Damit bekommt der weltberühmte Geiger Frank Peter Zimmermann die Stradivari „Lady Inchiquin“ abermals ausgeliehen. Ferner werden Kunstwerke mit engem Bezug zur Kunstentwicklung im Westen auf verschiedene NRW-Museen in der nächsten Zeit neu verteilt. Das geschieht über eine selbständige Landesstiftung, die an die Kunstsammlung NRW angedockt wird. Berühmte Werke der Portigon-Sammlung, die stets als Leihgaben in Museen hingen, wie die Goldgrundtafeln von Giovanni di Paolo im LWL-Museum für Kunst und Kultur in Münster, verbleiben dort.