In ganz Europa ringen Festivals um die Zuschauergunst und den Titel: "Größtes Festival Europas". Wir stellen einige von ihnen vor - und werfen auch einen Blick nach Deutschlands.
Gleich auf zwei Bühnen spielen die Bands des größten Rockfestivals Deutschlands: Sie treten sowohl in Nürburg am Nürburgring als auch in Nürnberg auf. Insgesamt erwarten die Veranstalter 150.000 Besucher. Damit zählt das Festival auch zu den größten Europas. Rock am Ring ist der Dino der deutschen Festivalgeschichte: Vor 26 Jahren fand es zum ersten Mal statt.
Das ungarische Festival ist in allen Dimensionen größer als seine europäischen Konkurrenzveranstaltungen: Auf eine Donauinsel pilgern jährlich 400.000 Menschen, die fünf Tage Party machen. 1.000 Veranstaltungen finden auf 60 Bühnen statt. Vertreten ist nahezu jede Musikrichtung.
Das dänische Festival machte 2000 Schlagzeilen, als neun Menschen während eines Konzerts starben. Sie stürzten und wurden von nachrückendem Publikum überrannt. Nach dem Unglück wurden die Sicherheitsstandards für Festivals enorm angehoben. Seither sorgen etwa sogenannte Wellenbrecher dafür, dass es nicht zu viel Gedränge vor den Bühnen gibt, indem sie das Publikum in mehrere Zonen unterteilen. Trotz des Unglücks zählt das viertägige Musikfestival mit etwa 110.000 Zuschauern zu den größten Europas.
Im Sommer ziehen über 170.000 Fans auf eine Farm im Südwesten Englands in die Nähe der Stadt Glastonbury. 1981 als Hippie-Festival gegründet, ist es auch als „englisches Woodstock“ bekannt.
Jeden Sommer wird das kleine Dorf Wacken in Schleswig-Holstein von knapp 80.000 Besuchern nahezu überrollt. In dieser Zeit machen Hotels, Supermärkte und Kneipen einen Löwenanteil ihres Jahresumsatzes mit den Besuchern des größten Heavy-Metal Festivals der Welt – so bezeichnet es jedenfalls der Veranstalter.
Erst 1997 gegründet, zählt es jetzt schon zu den größten Festivals Deutschlands. Vergangenes Jahr kamen 70.000 Besucher auf die Motorrad-Sandrennbahn in Scheeßel in Niedersachsen. Damit macht das Festival Rock am Ring ernsthaft Konkurrenz, zumal sich die Bands größtenteils ähneln.
Auf das Bonner Kostenlos-Festival kommen in der Regel 170.000 Zuschauer – im vergangenen Jahr wäre es allerdings fast zu einem finanziellen Desaster gekommen. Wegen schlechtem Wetter und der gleichzeitig stattfindender Fußball-Weltmeisterschaft kamen nur 60.000 Zuschauer. Die Festival, das durch Getränkeverkauf, Sponsorengelder und der Stadt Bonn finanziert wird, hinterließen der Stadt einen Schuldenberg von 60.000 Euro. Nur durch Spenden konnte der wieder abgebaut werden – sodass das Festival auch dieses Jahr wie geplant stattfinden kann.
Das Kommentieren dieses Artikels wurde deaktiviert.