Rückblick & Ausblick Chancen für preisbewusste Sammler

„Familiare del Boccati“: Madonna mit Kind. Sotheby's schätzt sie auf 250.000 bis 350.000 Dollar.
Berlin Die Stimmung ist gut. Rezessionsangst und die Probleme der Euro-Zone haben bisher keinen Einfluss auf den Weltkunstmarkt. Zum einen, weil die Kunstmärkte bei aller Globalisierung keine Einheit, sondern ein Konglomerat unterschiedlicher nationaler Sammeltendenzen und Geldströme sind. Das war schon immer so. Zum andern, weil die Kunstmärkte schneller als früher auf ökonomische Krisen reagieren und sich inzwischen auch schneller als andere Wirtschaftszweige von ihnen erholen.
So beginnt das Jahr 2012 mit unvermindert hohen Erwartungen an die Spitzenwerke Alter und moderner Kunst, die als krisensichere Vermögenswerte eine unangreifbare Marktposition haben. In der New Yorker Altmeisterwoche erfüllen Werke von Cranach und Tiepolo diesen Anspruch. Kurz drauf wird bei Christie's nicht nur die Sammlung Hubertus Wald (Handelsblatt vom 6.1.) ausgeboten, sondern auch bei Sotheby's marktfrische Toplose von Braque, Klimt und Kirchner.
Das sind die ersten großen Markttests, die darüber Auskunft geben, ob sich das hauptsächlich von Millionenobjekten geprägte Wachstum fortsetzt, das in der Baisse von Oktober 2008 bis Mai 2010 nur einen relativ kurzen Abschwung hinnehmen musste. 2011 war nach Erhebungen der Preisdatenbank Artprice mit 10,7 Milliarden Dollar (Steigerung um 15 Prozent) das beste Auktionsjahr der Geschichte. An den weltweiten Auktionsresultaten zeigt sich auch der Vormarsch der Chinesen, die nicht nur mit 65,5 Millionen US-Dollar für eine traditionelle Malerei von Qi Baishi den höchsten Auktionspreis des Jahres, sondern auch die meisten Millionenzuschläge erzielten.
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