... Zuschauer sehen sonntags regelmäßig den „Tatort“. Jedes der inzwischen 22 Ermittler-Teams hat seine Fans. Aber bei aller Liebe gibt es auch immer wieder Kritik an der Lieblings-Krimireihe der Deutschen.
Kritiker sehen eine inflationäre Entwicklung. Bald werde es in jeder Kleinstadt einen eigenen „Tatort“ geben. In der Folge kommt jedes Team nur noch zwei- bis dreimal im Jahr zum Zug.
Zweimal Jugendgewalt am Bahnsteig, zweimal Gefängnis, zweimal Zirkus in der abgelaufenen Saison. Ermittlungen nach Schema F. Und immer die gleichen Fragen: „Wo waren Sie am …?“
Viele Figuren bleiben statisch. In Münster ist Thiels Sohn auch nach 25 Folgen noch immer zwölf Jahre alt und Nadeshda Krusenstern immer noch Kommissarsanwärterin.
Sowohl in Hamburg wie in München werden die Kommissare Falke und Leitmayr mit dem Tod einer früheren Geliebten konfrontiert. In Leipzig entdeckt Kommissarin Saalfeld plötzlich eine Halbschwester.
Nuscheln, fehlende Ausdruckskraft: Wenn es um die mimischen Qualitäten von Schauspielern geht, bekommen Til Schweiger und Simone Thomalla meist ihr Fett weg.
Zu laute Musik, schlechte Tonqualität. Viele Zuschauer beschwerten sich, weil sie bei der Bremer Folge „Alle meine Jungs“ kaum etwas verstanden.
Die meisten Zuschauer wollen nach 90 Minuten, dass die Gerechtigkeit siegt. Sonst protestieren sie, wie nach der Lindholm-Folge „Wegwerfmädchen“, als die Kommissarin am Ende den Falschen verhaftete. Sie hatten übersehen, dass es noch einen zweiten Film zum Thema gab („Das goldene Band“).
Neue Figuren, die nicht in gängige Klischees passen und unorthodoxe Ermittlungsmethoden anwenden, haben es schwer beim Publikum. Manchmal sind die Macken eben schwer nachvollziehbar, siehe Kommissar Stellbrink (Devid Striesow) aus Saarbrücken, der in kurzen Hosen und auf dem Mofa ankommt oder Kommissar Faber (Jörg Hartmann), der mit Psychosen kämpft.
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