Sander Collection bei Grisebach Kunstbesitz aus der Familie von August Sander wird versteigert

Das 1925 entstandene Bild belegt den intensiven persönlichen Austausch zwischen Maler und Fotograf. Es ist auf 400.000 bis 600.000 Euro geschätzt (Ausschnitt).
Düsseldorf Der Fotograf August Sander hat Kunstgeschichte geschrieben. Er lichtete ab den 1920er-Jahren Menschen vieler Berufe und Stände systematisch ab. Die Düsseldorfer Fotoschule und ihr serielles Arbeiten wären ohne ihn nicht denkbar.
Sander hielt engen Kontakt zur bildenden Kunst, insbesondere zu den „Kölner Progressiven“. Sein Oeuvre wurde in der Familie gepflegt, und seine Kunstsammlung vor allem vom vergangene Woche verstorbenen Enkel Gerd Sander ergänzt.
Das Auktionshaus Grisebach bietet am 10. Juni 62 Werke aus der Sander Collection an. Porträts und Zeichnungen kontrastieren mit marktfrischen Meisterwerken wie dem 1925 von Franz Wilhelm Seiwert geschaffenen „Wandbild für einen Fotografen“. Taxiert ist das Bild, das den intensiven persönlichen Austausch zwischen Maler und Fotograf beweist, auf 400.000 bis 600.000 Euro.
Seiwert, Gerd Arntz und Heinrich Hoerle suchten stets das Typische. Sie schufen Vorformen von Icons und Emojis. Im „Selbstbildnis“ von 1931 überblendet Hoerle die piktogrammartige Darstellung seiner Gesichtszüge mit den allgemein menschlichen auf prägnante Weise. Geschätzt ist es auf 60.000 bis 80.000 Euro.
Der Katalog dieser Sonderauktion zeichnet um die wohl letzte Offerte zur Kölner Avantgarde ein Epochenporträt. Vorbesichtigung bis 8. Juni.
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