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Villa-Grisebach-Auktion Frische Expressionisten für den Kunstmarkt

Die Herbstauktionen der Villa Grisebach überraschen mit gesuchten Künstlern der Avantgarde und des 19. Jahrhunderts. Aber erstmals auch mit Antiken und einem Brief von Maria Stuart. Eine Vorschau.
18.11.2012 - 10:07 Uhr Kommentieren
Otto Mueller: Leimfarbe auf Rupfen erzeugt bei „Zwei Mädchen“ den typisch gedämpften Farbton. Quelle: Karen Bartsch/Grisebach, Berlin

Otto Mueller: Leimfarbe auf Rupfen erzeugt bei „Zwei Mädchen“ den typisch gedämpften Farbton.

(Foto: Karen Bartsch/Grisebach, Berlin)

Berlin Das Angebot der 200. Villa-Grisebach-Auktion am 29. November kann sich sehen lassen. In dieser Abendversteigerung werden 65 Werke von Otto Modersohn bis Hiroshi Sugimoto ausgeboten. Corinth, Dix, Nolde, Schmidt-Rottluff, Otto Mueller, Schlemmer, Nay Baumeister und Uecker sind die programmatischen Hauptfiguren. Die Schätzpreise sind wie immer vorsichtig kalkuliert: genug Freiraum für Gebote.

Eine der streng komponierten und locker gemalten Wannseegarten-Bilder Max Liebermanns ist auf 300 000 bis 400 000 Euro angesetzt. Auf dem Fuße folgt mit einer Taxe bis 600 000 Euro Lovis Corinths 1907 datiertes, lichtdurchflutetes Bildnis seiner Frau Charlotte, das 1983 auf der Berliner Kunstmesse "Orangerie" vom Stuttgarter Kunsthaus Bühler mit 360 000 DM beziffert war. Die längste Provenienz-, Ausstellungs- und Literaturliste der Auktion gilt dem "Sonnenaufgang", einem Frühwerk von Otto Dix, das in seinem Duktus an die Apokalyptischen Landschaften Ludwig Meidners erinnert (300 000 bis 400 000 Euro).

Ausdrucksbetont und farbbrillant bietet sich Max Pechsteins 1921 in Pommern entstandener "Sonnenuntergang am See" dar - ein eingängiges Motiv. Sehr viel spröder in seiner konstruierten Weiträumigkeit ist Erich Heckels ein Jahr früher entstandener "Blick aufs Meer" (300 000 bis 400 000 Euro).

Das klassische Schmidt-Rottluff-Gemälde "Frauen am Meer" (1919) wurde 1974 aus dem Nachlass Ferdinand Moeller bei Hauswedell & Nolte für 118 000 DM versteigert. Jetzt ist es, immer noch moderat, auf 400 000 bis 600 000 Euro geschätzt.

Unter den sechs angebotenen Nolde-Aquarellen hat das Apostelblatt "Zwei bärtige Männer" aus den 1930er-Jahren exzeptionelle Qualität (bis 400 000 Euro). Zwei Landschaftsbilder von Gabriele Münter sind weniger aufregend. Sehr viel spannender, weil weniger bukolisch als gewohnt, sind da die zwei Mädchenakte von Otto Mueller (um 1924), die sich einst im Besitz des Künstlerfreundes Schmidt-Rottluff befanden (800 000 bis 1,2 Millionen Euro).

Zu den außergewöhnlichen Bildern dieser Herbstauktion gehört eine monumentale "Kreuzigung" aus der Berliner Frühzeit des sozialkritischen Realisten Albert Birkle, die eine Preiserwartung von 100 000 bis 150 000 Euro hat. In den letzten zehn Jahren haben Bilder dieses Malers im Wiener Auktionshaus Kinsky und bei Ketterer 40 000 bis 149 500 Euro eingespielt. Auch Johannes Molzahn gehört zu den Einzelgängern dieser Ära. Das rückseitig mit einem Akt bemalte Ölbild mit vier Figuren beim Fliegenfischen kann die Nähe zum Bauhaus nicht verleugnen (bis 120 000 Euro), während Oskar Schlemmers im Kontext des Folkwang-Zyklus entstandene "Figur auf grauem Grund" eine Sensualisierung des Bauhaus-Stils anzeigt (bis 400 000 Euro).

Ein Jahr vor Baumeisters Tod entstand das farbenreiche Gemälde "Kessaua statuarisch", das 1986 den Katalogumschlag der Galerie Gunzenhauser zierte und noch 2002 in der Baumeister-Schau der Kölner Galerie Orangerie Reinz war (250 000 bis 300 000 Euro). 100 000 Euro mehr werden für E.W. Nays furios gemaltes Großformat "Motion" von 1962 erwartet. Werke von Hundertwasser, Arnulf Rainer und Anselm Kiefer gehören zu den seltenen Berliner Auktionsgästen.

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