Comiczeichner gestorben Mit Asterix und Obelix schuf Albert Uderzo universelle Comic-Ikonen
Asterix-Illustrator Albert Uderzo ist tot
Paris Asterix und Obelix sind sein Lebenswerk. Mit den tapferen Galliern wurde Albert Uderzo weltberühmt. Nun starb der Zeichner im Alter von 92 Jahren in Neuilly-sur-Seine bei Paris an einem Herzinfarkt. Nach dem Tod von Autor René Goscinny im Jahr 1977, mit dem er 1959 gemeinsam die unbeugsamen Gallier erfunden hat, hatte Uderzo die Reihe allein als Zeichner und Texter weitergeführt.
Über das Treffen mit Goscinny sagte er mal: „Es war Freundschaft auf den ersten Blick. Wir haben Stunden geredet.“ Insgesamt wurden rund 370 Millionen Bände verkauft, die Comics wurden in über 100 Sprachen und Dialekte übersetzt.
Im Jahr 2009, zum 50. Jubiläum der Gallier, veröffentlichte Uderzo sein letztes Asterix-Abenteuer. Und schon gab er sein Werk in die Hände von zwei jüngeren Zeichnern und Autoren, an das Duo Jean-Yves Ferri und Didier Conrad. Aber Uderzo hatte bis zum Schluss einen Blick auf Asterix und die Gallier, die den Römern trotzen. So blieben die Zeichnungen und Geschichten der Tradition weiterhin treu. Uderzo gestand einmal, dass er selbst immer eine heimliche Vorliebe für Obelix hatte, weil er seiner Idee entstammte. Goscinny brachte Asterix ins Spiel.
Uderzo war ein Sohn italienischer Einwanderer, geboren in der Nähe von Reims. Er stammte aus ärmlichen Verhältnissen, war sogar mal Kuhhirte. Seine Liebe zum Comic entdeckte er früh, er bewunderte Micky Maus, amerikanische Comics, „Dick und Doof“ und zeichnete schon mit 14 Jahren – dabei war er farbenblind. Sein großes Idol war Walt Disney. In den 1940er Jahren gehörte er zu den bekanntesten Zeichnern seiner Generation.

Rund 370 Millionen Bände wurden über die Jahre verkauft.
Goscinny lernte er 1951 kennen, die beiden veröffentlichten gemeinsam über 20 Alben. Sie hatten die gleichen Vorbilder und Vorlieben. Das Zeichnen fiel Uderzo seit Jahren allerdings zunehmend schwerer, weil er unter Arthrose litt. Sein letztes eigenes Album „Das goldene Buch“ erschien 2009. Trotz seiner Berühmtheit blieb der Asterix-Vater immer sehr diskret, er sprach lieber über die Arbeit als über sich selbst.
Für Asterix und Obelix zog er aber sogar mehrmals vor Gericht, er kämpfte um die Rechte mit dem Verlag Dargaud und auch gegen seine Tochter Sylvie, die sich weiter um das Werk kümmerte. Sie hatte überlegt, ihn entmündigen zu lassen, weil sie befürchtete, er würde ausgenutzt. Doch zu seinem 90. Geburtstag herrschte wieder Frieden in der Familie. Uderzo zeichnete privat weiter für seinen Enkel.
Uderzo wurde oft vorgeworfen, dass seine Szenarios weniger gelungen waren als die von Goscinny, trotzdem hatte die Comicserie weiterhin Erfolg. Der Zeichner erzählte mal: „Ich hatte Angst, nicht gut genug zu sein. Aber als ich mich an die Arbeit gesetzt habe, habe ich meinen Komplex vergessen. René hat mir den Job beigebracht. Das hat mir Selbstbewusstsein gegeben.“
Noch ist nicht sicher, wie es mit Asterix ohne Uderzo weitergeht. Denn er sagte in einem Interview im „Parisien“: „Wenn ich nicht mehr da bin, will ich Asterix nicht in fremden Händen lassen.“
Mehr: Mit einem neuen Album feierte Asterix den 60. Geburtstag.
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