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Coronavirus Was mit infizierten Mallorca-Urlaubern passiert

Ostern startet Mallorca in die neue Saison – und bereitet sich deshalb intensiv auf mögliche Coronavirus-Fälle vor. Die ersten gibt es bereits.
06.03.2020 - 19:58 Uhr Kommentieren
Im Februar wurde ein infizierter Brite eingeliefert. Quelle: AFP
Krankenhaus Son Espases in Palma

Im Februar wurde ein infizierter Brite eingeliefert.

(Foto: AFP)

Palma de Mallorca Urlaub auf der Quarantänestation statt am Strand und im Hotel – viele Menschen blicken aktuell mit Sorge auf ihren geplanten Urlaub. Denn die Ausbreitung des Coronavirus schreitet auch in Europa immer schneller voran, und das mit gravierenden Folgen.

So wirken beispielsweise in Italien einige Städte aktuell wie leergefegt, da sich kaum noch ein Tourist dorthin traut. Auch auf Mallorca, wo spätestens ab Ostern wieder Hundertausende Urlauber – vor allem aus Deutschland – erwartet werden, steigt die Angst vor dem neuartigen Virus.

Erstmals hat sich auf Mallorca ein Mann direkt mit dem Coronavirus angesteckt, teilten die Behörden am Donnerstag mit. Die vorherigen fünf Fälle waren alles Personen, die sich bei Aufenthalten in Italien und Frankreich infiziert hatten. Auch vor diesem Hintergrund blickt man auf der Baleareninsel sorgenvoll auf die kommende Urlaubssaison, die in rund einem Monat zu Ostern offiziell beginnt.

Nach Angaben von Hoteliers auf Mallorca machen sich inzwischen die Auswirkungen des Coronavirus auf die Buchungen bemerkbar. Vor allem die Angst, am Urlaubsort in Quarantäne gesteckt zu werden, hat bereits zur Abnahme von Buchungen und sogar Stornierungen geführt. Viele Touristen würden bei Buchungen derzeit noch abwarten, während sie sich über die derzeitige Lage informierten. Entsprechend tendieren die aktuellen Buchungen momentan gegen Null.

Doch was passiert, wenn sich tatsächlich Mallorca-Urlauber mit dem Coronavirus anstecken sollten? Erkrankte Inselbewohner, die sich ansonsten in gutem Gesundheitszustand befinden und keine Vorerkrankungen haben, sollen vorrangig zu Hause behandelt werden. Auf Wunsch können sie sich aber auch ins Krankenhaus einliefern lassen.

Anders soll es bei Touristen aussehen: Sollte ein Urlauber auf Mallorca positiv auf Covid-19 getestet werden, wird er in jedem Fall ins Krankenhaus gebracht und dort unter Quarantäne gestellt. Anschließend wird nach Menschen gesucht, mit denen der Erkrankte Kontakt hatte.

Vor der Kirche Nuestro Padre Jesus de Medinaceli in Madrid. Quelle: dpa
Angst vor Ansteckung

Vor der Kirche Nuestro Padre Jesus de Medinaceli in Madrid.

(Foto: dpa)

Familienmitglieder oder andere enge Kontakte werden dann einem Test unterzogen. Fällt der negativ aus, dürfen sie sich weiter frei auf der Insel bewegen. Diejenigen mit Symptomen müssen jedoch in ihren Hotelzimmern bleiben. Je nach Hotelgröße werden dann unter Umständen weitere Quarantänemaßnahmen für das Hotel getroffen.

Auf Teneriffa war zuletzt ein komplettes Hotel mit auch zahlreichen deutschen Urlauber abgeriegelt worden, nachdem sich dort mehrere Gäste mit dem Coronavirus infiziert hatten. Zunächst saßen daraufhin 723 Urlauber in dem Hotel fest.

Während einige Länder wie Belgien und Großbritannien betroffene Urlauber – wie auch im Fall von Teneriffa – zurückholen wollen, bevorzugt Deutschland, dass die deutschen Urlauber ihre 14-tägige Quarantäne im Hotel verbringen. Dazu heißt es vom Auswärtigen Amt: „Der Krisenstab der Bundesregierung hat entschieden, dass Quarantänemaßnahmen für deutsche Staatsangehörige in dem EU-Staat beendet werden sollen, in denen sie angeordnet wurden. Nach Ende der Quarantäne können die Betroffenen auf regulärem Weg nach Deutschland zurückkehren.“

Dies würde also auch bedeuten, dass deutsche Mallorca-Urlauber bei Coronavirus-Fällen eine 14-tätige Quarantänezeit auf der Baleareninsel verbringen müssten.

Die mallorquinischen Gesundheitsbehörden kündigten jedoch bereits an, dass sie Kontaktpersonen von Erkrankten ohne Symptome zurück in ihre Herkunftsländer lassen würden. Vorausgesetzt jedoch, dass sie dort melden, dass sie in einen Fall involviert sind.

Kulanz der Reiseveranstalter

Wem die anstehende Reise nach Mallorca in Zeiten von Covid-19 aber zu unsicher erscheint, der kann auf die Kulanz seines Reiseveranstalters hoffen. So haben bereits einige Airlines, Hoteliers und Reiseveranstalter reagiert und bieten Umbuchungen und Stornierungsmöglichkeiten an.

So können beispielsweise Reisende, die mit dem Ferienflieger Condor nach Mallorca fliegen wollen, bis 20. März kostenfrei umbuchen. Eine Umbuchungsgebühr falle vorläufig nur noch beim Economy Light-Tarif an, heißt es in einer Pressemitteilung.

Bis zum 31. März können auch Eurowings-Passagiere bei Neubuchungen einmalig kostenlos umbuchen. „Passagiere können damit ohne Umbuchungsgebühr auf ein neues Datum innerhalb des Reisezeitraums bis zum 31. Dezember 2020 umbuchen“, hieß es in einer Mitteilung von Freitag. Die Kulanzregelung für bestehende Buchungen dagegen gilt für alle Flüge mit Abflugdatum bis zum 30. April 2020.

Der Reisekonzern Alltours teilte mit, dass „aufgrund der aktuellen Situation“ Neubuchungen für den Reisezeitraum 15. März bis Ende Oktober bis 14 Tage vor Abreise kostenlos storniert oder umgebucht werden könnten. Und auch der spanische Hotelkonzern Meliá bot zuletzt kostenlose Stornierungen bis zu 24 Stunden vor Reiseantritt an.

Ohnehin hat die Absage der weltgrößten Tourismusmesse ITB in Berlin wegen der Coronavirus-Gefahr Mallorca und die Balearen hart getroffen. Denn die Messe war für die Inseln stets das Schaufenster für den so wichtigen deutschen Markt. Dass diese Möglichkeit der Werbung und Kommunikation mit Reiseveranstaltern und anderen Akteuren wegfällt, beunruhigt Hoteliers und andere Unternehmer im Sektor. Tourismusminister Iago Negueruela kündigte deshalb bereits an, die Strategien zur Bewerbung der Balearen neu auszurichten. 

So plant der Inselrat von Mallorca nach der ITB-Absage für Anfang April ein Marketing-Event in Berlin, an dem sich bislang zehn Gemeinden der Insel beteiligen wollen. Ziel sei es, Mallorca auch in bewegten Zeiten den Deutschen als verlässliches und sicheres Reiseziel zu präsentieren.

Mehr: Unternehmen streichen immer mehr interne Treffen und untersagen Dienstreisen.

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