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Dresdener Opernball-Chef Hans-Joachim Frey Nach Ultimatum von Peter Maffay: Kein Orden für ägyptischen Machthaber

Trotz massiven Protests hatte der Chef des Dresdener Opernballs lange an der Ehrung für Abdel Fattah al-Sisi festgehalten. Am Ende kam nun doch die Wende.
05.02.2020 - 18:03 Uhr Kommentieren
Er hat erst spät Konsequenzen aus den Protesten gezogen. Quelle: imago images/xcitepress
Hans-Joachim Frey

Er hat erst spät Konsequenzen aus den Protesten gezogen.

(Foto: imago images/xcitepress)

Düsseldorf Weder die Absagen der Moderatorinnen Judith Rakers und Mareile Höppner noch die allgegenwärtige Kritik, die auf Hans-Joachim Frey niederprasselte, konnten den Chef des Semperopernballs zunächst davon abbringen, seine Meinung zu ändern. Nun schwenkt er aber doch noch um und veranlasst, dass Ägyptens Präsident Abdel Fattah al-Sisi der St.-Georgs-Orden wieder aberkannt wird.

Sänger Peter Maffay hatte ihm zuletzt ein Ultimatum gestellt: entweder ich oder der Diktator. Da entschied sich Frey dann doch für Ersteren, schließlich ist Maffay am Freitag der Topstar seines Glamour-Events im Dresdener Opernhaus, für das Gäste bis zu 2 380 Euro zahlen.

Preisverleihungen gehörten seit dem ersten Ball im Jahr 2006 zur DNA der Veranstaltung. Der gebürtige Hannoveraner Frey hat sie nach dem Vorbild des Wiener Opernballs erdacht und bekanntgemacht – und Dresden einen Hauch von internationalem Glamour beschert.

Im Laufe der Jahre baute er sich ein großes Netzwerk aus Unternehmern, Medienleuten und Politikern auf. Verliehen wird ein Fantasieorden, benannt nach dem Heiligen Georg, ein etwa 7000 Euro teures Geschmeide, darin eingraviert sind die lateinischen Worte „Adverso flumine“ – „Gegen den Strom“. Frey versteht die Ausgezeichneten als unkonventionelle Vorbilder.

Doch schon 2009 geriet der Organisator in die Kritik, als er seinen Preis an den russischen Präsidenten Wladimir Putin verlieh. 2017 folgte eine Ehrung für einen Prinzen des saudi-arabischen Königshauses. Die Menschenrechtsverletzungen in Ägypten, Russland und Saudi-Arabien waren für Frey nie ein Thema, stattdessen wurden die Ausgezeichneten als „Brückenbauer zwischen den Kulturen“ gewürdigt.

Das ist für mich die Bedingung, um am Freitag in Dresden aufzutreten. Das ist ein Ultimatum. Sänger Peter Maffay forderte ultimativ, al-Sisi den Orden abzuerkennen.

In Freys Buch „Russland lieben lernen“ schrieb er über seinen engen Draht zu Putin, den er mehrfach traf. Kein Wunder, dass er das Konzept seines Semperopernballs nach Sankt Petersburg exportierte. In Kairo, wo gerade eine neue Oper gebaut wird, hat er Ähnliches im Sinn.

Mehr: Abdel Fattah al-Sisi will sich vor allem für Sicherheit und Frieden in Afrika einsetzen. Amnesty International warnt hingegen vor dem ägyptischen Präsidenten.

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