Dress for Success Alle Mann an Bord

Dunkles Blau mit edlen goldenen Knöpfen: So macht es die deutsche Marine vor.
Jetzt geh’n sie wieder auf die Yacht, die Dandys im blau-weißen Marine-Look. Und immer noch lockt das Weib in St. Tropez nach dem Vorbild von Brigitte Bardot (die noch einen echten Schmollmund hatte). Oder in Porto Cervo an der Costa Smeralda, die einst Aga Kahn einem sardischen Hirten für einen Spottpreis abkaufte und wo sich in den 70ern „Der Spion, der mich liebte“ herumtrieb. Sie alle setzten Modetrends – seemeilenweit entfernt vom knabenhaften kittelförmigen Matrosenanzug unserer Großväter.
Typisch für den klassischen Matrosenanzug ist der Kittel mit dem breiten, eckigen Rückenkragen. Kostümkundler vermuten, dass er sich aus einem einstigen Lederkragen entwickelt hat, über den die schweren Taue gezogen wurden. Die drei weißen Streifen erinnern an die drei Seeschlachten, die Admiral Nelson gegen Napoleon geführt hat. Ob Adidas sich die dort abgeguckt hat?

Jean Paul Gaultier trägt den Streifenlook gerne selbst.
Ein ganz anderes Matrosenbild vermittelt uns Jean Paul Gaultier, der Bad Boy unter den Modemachern. Das typische Ringelhemd ist zu seinem Markenzeichen geworden. Es ziert ihn selbst und sein wohl erfolgreichstes Produkt: Le Male, ein männlicher Duft, positioniert „gegen Regeln und Konventionen“ und bewusst in zwei Interpretationen erhältlich: einmal für den weltoffenen, maskulinen und dabei doch sensiblen Individualisten, und als „Le Male Terrible“ für den unverfrorenen sexy Bad Boy. Dafür posiert das Model mit blanker Brust mit Handtuch um die Hüften.
Da ziehen sich die Boys der Marke Marina Yachting schon wärmer an. Der Spezialanbieter präsentiert seine ebenso funktionelle wie schicke Sportmode zweimal jährlich auf der führenden Herrenmode-Messe Pitti Uomo in Florenz.
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Die Modekritikerin und Handelsblatt-Autorin Inge Hufschlag.
Egal wie der Wind sich dreht in der Mode, der absolute Klassiker des Marine-Themas ist und bleibt der dunkelblaue Blazer – zu Wasser und zu Lande. Er ist einfach der perfekte Gentleman unter den Herrenjackets. Um ihn ranken sich sogar maritime Anekdoten: 1837 soll anläßlich einer Flottanparade zu Ehren Königin Victorias der Kapitän der Fregatte „HMS Blazer“ einen neuen Jackentyp für seine ihm zu leger daherkommende Mannschaft in Auftrag gegeben haben. Die neuen Jacken gefielen der Queen so gut, dass sie bald zur Pflichtgarderobe der gesamten Flotte erklärt wurden.
Der blaue Blazer wird noch heute gerne an den Piers und Strandpromenaden spazieren getragen. Und nicht nur dort. Passt er doch prima nicht nur zur traditionellen weißen Flanellhose, sondern auch zu Jeans oder den in diesem Sommer angesagten roten Chinos. Dabei ist der doppelreihige Blaue meist mit Goldknöpfen besetzt. Geschmackssache. Ebenso wie aufgestickte Clubembleme auf der Brust.
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