Geschäftsmodell GNTM Rebecca darf aufs Cosmopolitan-Cover
Eigentlich müsste Heidi Klum sich für die neue Staffel von „Germany’s Next Topmodel“ (GNTM) einen neuen pseudo-dramatischen Satz überlegen. Denn ihre Highlander-Weisheit „Nur eine von euch kann gewinnen“ wird gerade ad absurdum geführt. Nachdem die Gewinnerin der jüngsten Staffel, Jana Beller, ihren Vertrag gekündigt hatte – Klums Agentur beharrt darauf, sie gefeuert zu haben – rückt jetzt die Zweitplatzierte Rebecca Mir (19) nach. Sie wird das neue Gesicht auf der Cosmopolitan (Oktoberausgabe). In den Genuss dieses erklärten Siegerinnen-Privilegs bekommt nun also die Nummer 2 der sechsten Staffel.
Ein neuer Satz von Model-Mama Heidi könnte damit „The show musst go on“ sein. Denn die Klum’sche PR-Maschinerie läuft weiter; ihr Pool an Ex-Kandidatinnen ist groß genug, um die verschiedenen Kampagnen der Linzenzpartner stets lückenlos zu bedienen. Die Zahl dieser Partner hat sich seit der ersten Staffel über die Jahre angeblich verdoppelt. Kein Wunder: Für die Unternehmen lohnt sich eine Kooperation mit der weltbekannten Bergisch-Gladbacherin. Laut der Studie eines Frankfurter Instituts für Markencontrolling von 2009 hat sich etwa die Bekanntheit des Autos Suzuki Splash als einer der Hauptsponsoren von GNTM in der jungen weiblichen Zielgruppe von 20 bis 35 Jahren innerhalb von drei Monaten ebenfalls fast verdoppelt (von elf auf 20 Prozent). Auch das seit dem 1. April 2010 erlaubte Product-Placement nutzt Klum bis an seine Grenzen aus und erntet dafür Kritik der Landesmedienanstalten. Es sei nicht ersichtlich, warum es inhaltlich sinnvoll beziehungsweise gar notwendig ist, den angehenden Models fortwährend Evian-Mineralwasser zuzuführen. Zu Konsequenzen führte diese Kritik jedoch nicht.
Sorgen, dass Heidi Klum „ihre Mädchen“, wie sie die jungen Frauen konsequent nennt, abhanden kommen, muss die 38-Jährige kaum haben. Denn die ehemaligen Kandidatinnen wie Siegerinnen laufen nicht etwa für die großen Designer auf den Catwalks in New York und Mailand. Sie schlagen sich stattdessen im Dschungelcamp und Big Brother-Haus herum, treten als Nackt-DJane auf oder machen – ebenfalls entblößt - Werbung für die Tierschutzorganisation PETA, damit es nicht ganz still um sie wird. Im Optimalfall dürfen sie ein, zwei Mal auf internationale Laufstege und weiter für Klums Partner werben: für den weltgrößten Burger-Bräter, für Damenrasierer, Make-Up oder Katalogkunden. Das war wohl auch ein Grund, warum die Gewinnerin der jüngsten Staffel, Jana Beller, sich mit der Klum-Agentur überwarf: Statt auf Laufstege in aller Welt habe sie bei Kaufhauseröffnungen und Pferderennen auftreten sollen.
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Jana Beller passt ja auch wunderbar zu Pferderennen mit dem Gesicht. Es ist doch mehr als gerecht, dass nun Rebecca Mir nachrückt,denn die überwältigebde Mehrheit der Zuschauer fanden Sie besser als Jana Beller.Weil sie erstens besser aussieht und zweitens eben auch professioneller arbeiten kann und keinen größenwahnsinnigen Freund im Nacken hat.