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Kleine Kunstwerke

Auf verzierten oder gefärbten Eiern fehlen aber oft die Angaben über ihre Herkunft.

(Foto: dpa)

Lebensmittel So wird das Osterei nicht zum faulen Ei

Eier sind gesünder als ihr Ruf. Aber woran erkennt man qualitativ gute Ware? Zehn österliche Tipps für Einkauf, Kochen, Färben und Genießen.
19.04.2019 - 10:37 Uhr Kommentieren

Durchschnittlich 230 Eier isst jeder Deutsche pro Jahr. In der Osterzeit steigt der Konsum traditionell beträchtlich. Aber ist das gesund? Und wie erkennt man qualitativ gute Eier? Mit diesen Tipps vermeiden Sie, dass Ihnen faule Eier ins Nest gelegt werden.

1. Gefärbte Eier lieber liegenlassen

Sie liegen auf dem Wochenmarkt in Paletten und werden lose verkauft. Supermärkte bieten sie häufig in durchsichtigen Plastikschalen an: bunt gefärbte Ostereier. Doch oft fehlen Angaben über ihre Herkunft. Und das ist sogar rechtens. „Es gibt keine Kennzeichnungspflicht für gefärbte Eier“, erklärt Britta Klein vom Bundeszentrum für Ernährung. So kann es sein, dass die bunten Eier sogar aus einem Nicht-EU-Land importiert wurden.

Und auch die Haltungsform, aus der das bunte Ei stammt, bleibt häufig offen. „Für gekochte, gefärbte Eier werden auch gerne Eier aus Käfighaltung genommen“, weiß Klein. Die sind bei den Kunden so unbeliebt, dass sie sich als Frisch-Ware so gut wie gar nicht mehr in den Supermärkten verkaufen lassen.

Käfighaltung ist in Deutschland auch eigentlich seit 2016 verboten. Aber rund zehn Prozent der deutschen Eierproduktion kommt noch von Käfig-Hennen, weil derzeit eine Übergangsfrist läuft. Wer genau wissen möchte, woher das Oster-Frühstücksei kommt, sollte also frische Ware kaufen und selbst färben.

2. Eier-Geheimcode entschlüsseln

Frische Eier sind in Deutschland sehr gut gekennzeichnet. Verbraucher können so genau prüfen, woher ein Ei stammt. Jedes Ei ist mit einem Code gestempelt, durch den seine Herkunft bis in den Stall zurückverfolgt werden kann. So lässt sich der Code entschlüsseln:

Die erste Ziffer gibt Auskunft über die Haltungsform, aus der das Ei stammt. Eier von Käfighühnern lassen sich so leicht enttarnen. Sie sind mit einer „3“ gekennzeichnet. Eier aus Bodenhaltung haben die „2“ als erste Ziffer, Eier aus Freilandhaltung die „1“ und Bio-Eier lassen sich an einer „0“ erkennen.

Bio-Eier lassen sich an einer 0 im Code erkennen, mit dem Eier gestempelt sind. Quelle: dpa
Glückliche Hühner

Bio-Eier lassen sich an einer 0 im Code erkennen, mit dem Eier gestempelt sind.

(Foto: dpa)

Nach dieser Zahl folgen zwei Buchstaben, die über das Herkunftsland des Eis Aufschluss geben. Eier aus Deutschland sind mit „DE“ markiert. „AT“ steht zum Beispiel für Österreich, „NL“ für Niederlande, „BE“ für Belgien und „IT“ für Italien. Bei deutschen Eiern lässt sich mit den dahinter folgenden beiden Ziffern das Herkunfts-Bundesland identifizieren. „5“ steht zum Beispiel für Nordrhein-Westfalen, „6“ für Hessen, „8“ für Baden-Württemberg oder „9“ für Bayern. Die restlichen Ziffern geben Auskunft über den Betrieb und den Stall, aus dem das Ei stammt.

3. Was ist ein Bruderhahn-Ei?

Seit einigen Monaten gibt es in immer mehr Eier-Regalen Nachwuchs: Supermärkte bieten neben Eiern aus Boden- und Freilandhaltung sowie ökologischem Landbau neuerdings auch sogenannte „Bruderhahn“-Eier an. Sie werden auch unter Bezeichnungen wie „Hahnenglück“ oder „Spitz & Bub“ angeboten. Die Produzenten dieser Eier werben damit, bei der Zucht ihrer Legehennen auch die männlichen Küken mit aufzuziehen.

Normalerweise werden diese Küken getötet, weil sie für die Eierproduktion nicht gebraucht werden. Und auch für die Mast sind sie nicht gut geeignet, weil die Hühnerrassen, aus denen Legehennen stammen, schlecht Fleisch ansetzen. Damit sich die Mast der Hähnchen dennoch für die Betriebe lohnt, werden die sogenannten „Bruderhahn“-Eier teurer verkauft.

Insgesamt werden bei der Legehennen-Zucht in Deutschland knapp 50 Millionen männliche Küken kurz nach dem Schlüpfen getötet. Verbraucher, die das verhindern möchten, können zu den teureren „Bruderhahn“-Eiern greifen. Oft stammen die zugleich aus ökologischem Landbau.

4. Wie schützt man sich vor Salmonellen?

Eier können mit Salmonellen behaftet sein. Die gefürchteten Bakterien können heftige Magen-Darm-Beschwerden und Durchfälle mit Fieber auslösen. Allerdings lässt sich eine Infektion durch die sachgemäße Lagerung und Zubereitung von Eiern vermeiden. Das Bundeszentrum für Ernährung rät, frische Eier immer im Kühlschrank aufzubewahren. Dann haben Salmonellen keine guten Vermehrungschancen. Außerdem sollten Eier am besten gut durchgegart werden. Das tötet die Bakterien ab. Frühstückseier sollten mindestens fünf Minuten gekocht, Rühr- und Spiegeleier am besten von beiden Seiten gebraten werden.

5. Woran erkennt man, ob ein Ei noch gut ist?

Auf Verpackungen frischer Eier muss das Mindesthaltbarkeitsdatum angegeben sein. Wer ganz genau wissen möchte, wie alt das Ei in der Packung schon ist, kann das Legedatum ermitteln: Das Mindesthaltbarkeitsdatum minus 28 Tage. Fehlt die Packung, dann kann man durch einen einfachen Test feststellen, wie frisch ein Ei ist: Legen Sie das Ei in ein Glas mit kaltem Wasser. Bleibt es am Boden, dann ist es ganz frisch. Stellt es sich leicht schräg, dann ist es schon etwas älter, kann aber gekocht noch gegessen werden. Steigt das Ei an die Wasseroberfläche, dann ist es schon recht alt und sollte lieber entsorgt werden.

6. Wie lange halten sich Ostereier?

Ganz gleich aus welcher Haltungsform die Eier im Osternest stammen: Für ihre Zubereitung gelten immer die gleichen Regeln. Wer die Ostereier lange lagern möchte, sollte sie sicherheitshalber zehn Minuten kochen. Dann halten sie sich in der Regel vier Wochen – theoretisch auch bei Zimmertemperatur. Doris Gräfe, Ernährungs-Expertin der Verbraucherzentrale Nordrhein-Westfalen, rät aber: „Man sollte diesen Zeitraum nicht ausreizen.“ Besser ist es, ältere Eier im Kühlschrank zu lagern. Platzt die Schale beim Kochen, sollten die Eier schnell verbraucht werden.

7. Schadet Abschrecken dem Osterei?

Es ist üblich, Frühstückseier abzuschrecken, weil sie sich dann besser pellen lassen. Das kommt daher, dass sich durch das kalte Wasser eine Luftschicht zwischen Ei und Schale bildet. Wer lange haltbare Oster-Eier haben möchte, sollte aber auf das Abschrecken verzichten. Doris Gräfe warnt: „Durch den Luftsauerstoff können Bakterien schneller in die Schale eindringen. Daher sind diese Eier nicht so lange haltbar.“ Die abgeschreckten Eier sollten auf jeden Fall im Kühlschrank gelagert werden und halten sich dort etwa zwei Wochen.

8. Ist Eier-Farbe schädlich?

Die in Deutschland zugelassenen Eier-Farben können ruhigen Gewissens verwendet werden. Selbst wenn etwas Farbe durch die Eierschale dringe, sei das nicht schädlich, sagt Ernährungsexpertin Gräfe. Allerdings gibt es Menschen, die auf Lebensmittelfarben allergisch reagieren. Sie sollten keine synthetischen Eierfarben verwenden. Stattdessen lassen sich Eier mit natürlichen Zutaten färben. Öko-Farben gibt es im Handel zu kaufen.

Man kann die Eier aber auch mit Hilfe von Kräutern oder Gemüse selber bunt kochen. Das Bundeszentrum für Ernährung rät etwa, die Eier mit Roter Beete rot zu färben, Kochen mit Rotkohlblättern ergibt eine Blaufärbung, Kurkuma macht die Eier gelb und Spinat grün.

9. Das Ei – ein Kraftpaket

Laut Bundeszentrum für Ernährung sind Eier wahre Nährstoff-Kraftpakete: Sie enthalten biologisch wertvolles Eiweiß, das der menschliche Körper zu fast 100 Prozent verwerten kann. Außerdem liefern Eier die fettlöslichen Vitamine D, E, K und vor allem A. Letzteres ist entscheidend für die Elastizität der Augen. Außerdem stecken im Ei die fettlöslichen B-Vitamine, Folsäure sowie die Mineralstoffe Kalzium, Phosphor, Eisen und Kalium.

10. An Ostern darf es ein Ei mehr sein

Eine allgemeine Obergrenze für den Konsum von Eiern gibt es inzwischen nicht mehr. Und was ist mit dem hohen Cholesteringehalt? Die Bedeutung von Cholesterin in Nahrungsmitteln sei lange Zeit überbewertet worden, erklären Expertinnen des Bundeszentrums für Ernährung. Der hohe Cholesteringehalt von Eiern beeinflusse den Cholesterinspiegel im Blut kaum. Ein zu hoher Cholesterinspiegel im Blut steht unter dem Verdacht, das Risiko von Herzkreislauferkrankungen zu erhöhen.

Bei gesunden Menschen reguliere der Körper den Cholesteringehalt im Blut aber so, dass er immer konstant bleibt, unabhängig davon, wieviel durch das Essen in den Körper gelangt, erklärt das Bundeszentrum für Ernährung. Nur Menschen mit dauerhaft erhöhtem Cholesterinspiegel, denen der Arzt eine spezielle Ernährung empfiehlt, müssen sich beim Eierkonsum eventuell einschränken.

Mittlerweile ist aber bekannt, dass Nahrungsfette einen größeren Einfluss auf den Cholesterinspiegel haben als die Aufnahme von Cholesterin durch Lebensmittel. Also: Freispruch für das Ei.

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