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Rath checkt ein: Berliner Luxushotels Die Regierung wechselt, wahrer Luxus bleibt: Meine drei Lieblingshotels in Berlin

Das Rocco Forte Hotel de Rome, The Ritz-Carlton und das Orania.Berlin beweisen kulinarischen Geschmack, Luxus im Sinne des Gastes und Durchsetzungsvermögen.
31.10.2021 - 09:40 Uhr 1 Kommentar
Von der Dachterrasse des Hotel de Rome sieht man unter anderem den historischen Bebelplatz, die Kuppel der St.-Hedwigs-Kathedrale und die Oper.(Foto: Rocco Forte, Hotel de Rome)
Phantastischer Blick auf die Stadt

Von der Dachterrasse des Hotel de Rome sieht man unter anderem den historischen Bebelplatz, die Kuppel der St.-Hedwigs-Kathedrale und die Oper.

(Foto: Rocco Forte, Hotel de Rome)

Berlin – das steht aktuell für politische Koalitionsverhandlungen, aber auch für den Berliner Turm, das mondäne Charlottenburg, die Berliner Mauer und das berüchtigte Kreuzberg. Zahlreiche meiner Geschäftsreisen führen mich immer wieder in die faszinierende Stadt, mit der ich seit langer Zeit eine lebendige Beziehung pflege. Ebenso wie mit der hiesigen Hotellerie.

Erst im Sommer dieses Jahres traf ich die 101 besten Hoteliers im Hotel Adlon Kempinski, um die Preisträger des ersten „Die 101 besten Hotels Deutschlands“-Rankings gebührend zu ehren. Der feierliche Rahmen in diesem Hause ist mir wohlbekannt: 1997 eröffnete ich gemeinsam mit einem Team als Hotelmanager das Adlon in Anwesenheit von Bundespräsident Roman Herzog wieder. Glanz versprüht das Adlon bis heute, wenn auch mit einigen durchlebten Höhen und Tiefen.

Meine aktuellen drei Hauptstadt-Favoriten sind andere, sie sind wie eine Ode an Berlin – mutig, luxuriös-mondän und mit ihren kulinarischen Angeboten sehr geschmackvoll ausgerichtet: das Rocco Forte Hotel de Rome, das The Ritz-Carlton Berlin und das Orania.Berlin. Alle Häuser sind ebenfalls unter den 101 besten Hotels Deutschlands vertreten.

Rocco Forte Hotel de Rome: Im historischen Gemäuer wie ein Bankdirektor wohnen

Ich kenne einige fantastische Ausblicke auf die Berliner Innenstadt. Der Blick über den historischen Bebelplatz, die grüne Kuppel der St.-Hedwigs-Kathedrale und die Oper von der Dachterrasse des Hotel de Rome ist einer davon. An warmen Herbstnachmittagen genießen Sie hier einen süßen Champagner-Cocktail als Aperitif.

Neben dem Ausblick begeistert mich der Service im Rocco Forte Hotel de Rome bei jedem Aufenthalt. Die Herzlichkeit, die ich in vielen anderen Berliner Hotels vermisse, gehört im Hotel de Rome ganz selbstverständlich zum guten Ton und ermöglicht eine absolutes Wohlfühlerlebnis. Der General Manager Gordon Debus ist eine wahre Führungspersönlichkeit. Ich wünschte mir mehr von diesem Enthusiasmus und seiner Art, sein Team zu motivieren, in den Führungsetagen der Berliner Luxushotels.

Früher war dies die Schalterhalle der Dresdner Bank – erhalten blieb der originale Mosaikboden. Quelle: PR
Ballsaal im Hotel de Rome

Früher war dies die Schalterhalle der Dresdner Bank – erhalten blieb der originale Mosaikboden.

(Foto: PR)

Das historische Gemäuer verleiht dem Hotel eine ehrwürdige, wissende Ausstrahlung. Was sich in den alten Räumen damals abspielte, kann man heute nur erahnen: 1945 residierte die Dresdner Bank im heutigen Hotel de Rome.

Nach der Zerstörung im Zweiten Weltkrieg wurde das Gebäude zum Glück wieder aufgebaut. Wenn Sie eine der vier Suiten, vielleicht sogar die Nummer 101 buchen, dann fühlen Sie sich in die damalige Zeit zurückversetzt: Die originalen massiven Einbauschränke und die prächtige fünf Meter hohe Holzdecke erinnern an das Wirken des damaligen Bankdirektors.

Neben dem historischen Ambiente und der luxuriösen Ausstattung ist seit dem 25. Oktober das kulinarische Angebot ein weiterer Grund für mich, das Hotel samt Restaurant häufiger zu besuchen. Unter der Leitung des TV-Kochs Tim Mälzer eröffnete das Fine-Dining-Restaurant CHIARO.

Zugegeben, bislang hätte ich die Luxushotellerie und Tim Mälzer nicht unbedingt in einem Atemzug genannt. Das änderte sich nach dem Eröffnungserfolg vom CHIARO. Er schafft es wie kein anderer, die italienische Küche mit japanischen Finessen zu fusionieren und somit auf ein neues gustatorisches Level zu heben. Die Neuausrichtung der kulinarischen Linie der Rocco-Forte-Hotels startete in der Villa Kennedy in Frankfurt mit prominenter Unterstützung von Steffen Henssler und ist nun in Berlin angekommen. Die einstige Achilles-Ferse der Hotelgruppe ist geheilt.

Originale massive Einbauschränke und die fünf Meter hohe Holzdecke erinnern an das Wirken des damaligen Bankdirektors.(Foto: Rocco Forte, Hotel de Rome)
Suite im Hotel de Rome

Originale massive Einbauschränke und die fünf Meter hohe Holzdecke erinnern an das Wirken des damaligen Bankdirektors.

(Foto: Rocco Forte, Hotel de Rome)

The Ritz-Carlton Berlin: „Ladies and gentlemen serving ladies and gentlemen“

Das Ritz-Carlton ist seit über 15 Jahren eine Institution in Berlin, entsprechend hoch sind meine Vorfreude und gleichzeitig auch meine Erwartung. Als ich die Lobby des Fünf-Sterne-Hotels am Potsdamer Platz betrete, stellt sich vor allem eines ein: Ruhe. Das prachtvolle Interieur schiebt sich mit seiner zeitlosen Eleganz sofort wie eine softe Schutzschicht zwischen Gast und Großstadt.

Das 2019 überarbeitete Designkonzept überzeugt mich: viele Spiegel, pompöse Freitreppe, Kristall-Lüster, Marmor und Samt sind eher amerikanische Referenzen an die Vision eines Grand Hotels. Der Art-déco Stil, der sich konsequent in großen und kleinen Details durch das komplette Haus zieht, spiegelt dagegen den goldenen Glanz Berlins in den Zwanzigerjahren wider und schafft so wunderbar den Bezug zum Standort.

„Ladies and gentlemen serving ladies and gentlemen“ war und ist das simple, aber geniale Motto, mit dem die Mitarbeiter der Ritz-Carlton-Häuser weltweit zum engagierten, stilvollen und herzlichen Umgang mit den Gästen motiviert werden. „Der Gast sei dem Gastgeber heilig“, hat Cäsar Ritz mal geäußert. In Berlin könnte man wirklich meinen, dass mich zumindest das Housekeeping wie einen Heiligen verehrt. Ich habe in meinem Leben wirklich unzählige Nächte in Hotelzimmern auf der ganzen Welt verbracht, aber dieses hier gehört zu den saubersten, die ich je gesehen habe.

Wirklicher Luxus bedeutet, dass der Gast so behandelt wird, wie er behandelt werden möchte. Und genau das erlebe ich bei meinem Aufenthalt: Alles ist für meine Ankunft zu später Stunde bis ins Detail perfekt vorbereitet. Hier schöpft das Hotel seine Chance, mich direkt mit dem ersten Eindruck von Premium-Service und Gastfreundschaft zu begeistern, voll aus.

Die Eingangshalle des Fünf-Sterne-Hauses Ritz Carlton am Potsdamer Platz.(Foto: The Ritz-Carlton Berlin, Matthew Shaw )
Berliner Institution

Die Eingangshalle des Fünf-Sterne-Hauses Ritz Carlton am Potsdamer Platz.

(Foto: The Ritz-Carlton Berlin, Matthew Shaw )

Die Qualität meiner Junior-Suite ist tadellos: hervorragende Ausstattung, Marmorbad und exquisite Materialien. Selbst an den Coffee-to-go-Becher wurde gedacht. Zwar nicht ganz nachhaltig, trotzdem bleibt mir so als Business-Gast mit Zeitdruck das morgendliche Anstehen im Coffee-Shop erspart.

In der Theorie zumindest. Denn leider bekomme ich die Nespresso-Maschine nicht ans Laufen. Eine Bedienungsanleitung würde mir vielleicht weiterhelfen, die gibt es aber leider nicht. Mit dem Telefon stehe ich auf ähnlichem Kriegsfuß und scheitere auch hier an der Technik. Ein sehr kleiner Wermutstropfen, der aber meine positive Einstellung zum Haus kaum beeinträchtigt.

Ich bin mir sicher, dass das The Ritz-Carlton in Berlin auch unter der neuen Führung von Torsten Richter, der seit Oktober 2021 General Manager ist, zu weiteren Höhenflügen aufbrechen wird. In Sachen Kulinarik finde ich besonders das Restaurant Pots sehr spannend: Spitzenkoch Dieter Müller, Küchenchef Christopher Kujanski und Restaurant-Manager und Sommelier Mathias Brandweiner kochen deutsche Klassiker wie Kohlrouladen oder Müritzer Zander – auf Wunsch auch als Sharing-Konzept für Sie und Ihre Begleitung.

Orania.Berlin: Ente gut, alles gut

Als Hotelier und Unternehmer kann ich nach jahrelanger Erfahrung eines sagen: Mut wird am Ende immer belohnt. Das Orania.Berlin ist ein Paradebeispiel für unternehmerischen Freigeist und eine Hotelvision, die dieser Haltung zugrunde liegt. Wie sonst hätte sich ein luxuriöses Etablissement in Berlin Kreuzberg durchsetzen können.

Zertrümmerte Scheiben? Zwingen schwache Nerven vielleicht zum Aufgeben. Visionäre Unternehmer wie Dietmar Müller-Elmau nehmen sie ganz einfach als künstlerischen Ausdruck mit ins Konzept auf. Die Fassade des Hotels erinnert an einigen Stellen noch heute an den holprigen Start. Auch der raue Berliner musste sich zunächst an das luxuriöse urbane Hideaway gewöhnen. Heute leben die linke autonome Szene und das Orania in nahezu friedlicher Co-Existenz nebeneinander. Wenn Sie sich in das Innere begeben, ist das raue Äußere schnell vergessen. Das luxuriöse Flair von Schloss Elmau, der großen Schwester des Hotels und bestes Resort-Hotel Deutschlands, ist unverkennbar.

Auch der raue Berliner musste sich zunächst an das luxuriöse Haus gewöhnen. (Foto: Orania)
Urbanes Hideaway

Auch der raue Berliner musste sich zunächst an das luxuriöse Haus gewöhnen.

(Foto: Orania)

Doch der Grund dafür, dass das Orania mittlerweile eine echte Pilgerstätte geworden ist, ist ein kulinarischer. In der offenen Küche von Philipp Vogel habe ich vor einigen Jahren die wohl beste Ente außerhalb von Schanghai gespeist. In vier Gängen versteht sich. Die klassische Pekingente wird dabei komplett verarbeitet – von Knochenbrühe über die rosa angebratene Entenbrust bis hin zum gebratenen Reis mit Keulenfleisch. Bis heute habe ich keine köstlichere Peking-Ente in Deutschland auf meinem Teller gefunden. Das X-Berg-Duck-Menü bleibt ungeschlagen.

Das Orania.Berlin ist für mich zu einem Spitzenrestaurant mit Zimmern avanciert. Das gemütliche Kaminambiente und die wechselnde Livemusik mit herausragenden Berliner Künstlern komplettieren einen gelungenen Aufenthalt. Die Jazzdarbietungen prägten sich mir besonders ein. Der herzliche, bodenständige Service unter der Leitung von Johannes Linster sucht in Berlin seinesgleichen.

Fazit: Liebe geht durch den Magen, ein exzellentes Hotelkonzept auch

Sie merken, liebe Leser, ein Hotelkonzept, das in Erinnerung bleibt, muss mich neben der Ausstattung auch kulinarisch überzeugen. Meine drei aktuellen Favoriten in Berlin setzen gekonnt kulinarische Konzepte mit den Eigenheiten des jeweiligen Hauses in Szene und bedienen gleichzeitig eine spezielle Klientel: Wenn Sie das Stadthotel in Berlin mit perfekter Lage suchen, dann empfehle ich Ihnen das Rocco Forte Hotel de Rome. Sind Sie als Geschäftsreisender in der Hauptstadt, dann werden Ihnen die Qualität und Ausstattung des The Ritz-Carlton Berlin angenehme Nächte bescheren. Berlin von seiner etwas anderen Seite lernen Sie geschmackvoll im Orania.Berlin kennen und sicher auch lieben.

Ob alle drei Hotels auch in diesem Jahr einen Platz im Hotel-Ranking „Die 101 besten Hotels Deutschlands” belegen, lesen Sie ab 26. November hier im Handelsblatt.

Über den Autor: Als früherer Grandhotelier und Betreiber einer Reiseplattform ist Carsten K. Rath Globetrotter von Berufs wegen. Sämtliche Hotels, über die er für das Handelsblatt schreibt, bereist er auf eigene Rechnung. Rath ist Ideengeber des neuen Rankings „Die 101 besten Hotels Deutschlands“, zu dessen Partnern auch das Handelsblatt gehört.

Mehr: Dolce Vita im Wintergarten der Münchener: Ein Resort der Extraklasse am Gardasee.

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1 Kommentar zu "Rath checkt ein: Berliner Luxushotels: Die Regierung wechselt, wahrer Luxus bleibt: Meine drei Lieblingshotels in Berlin"

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  • Herr Rath hat mindestens 2 Hotels vergessen.

    "Natürlich" das Adlon. Es hat zwar ein wenig seines Charmes im Laufe der Zeit verloren und man sieht, daß es ein wenig in die Jahre gekommen ist, wenn man es sehen möchte. Trotz allem einfach die Nummer 1 in Berlin.

    Vielen nicht bekannt, das Schlosshotel by Patrick Hellmann. Vielleicht kennt es Herr Rath auch nicht. Es liegt nahe am Kurfürstendamm im Westen in einer Villa im Grunewald. Sehr klein und ein wenig dekadent, da hier die Leute absteigen, die Luxus in Großhotels weltweit kennen. Der Park lädt bei schönem Wetter zum verweilen ein und man wundert sich über die Ruhe, die eine Großstadt ausstrahlen kann.

    Politiker kommen und gehen (auch wenn es manchmal 16 Jahre dauert) Luxus bleibt.

    Viel Spass allen Lesern beim Genießen der Hotels. Es lohnt sich.

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