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Rath checkt ein: Was Reisen attraktiv macht Zehn Gründe für das Reisen nach Corona

Gründe, nicht zu verreisen, gibt es immer. Prominente Reisefans nennen einige, warum man es dennoch tun sollte – gerade nach der Pandemie.
18.04.2021 - 09:33 Uhr Kommentieren
Reisen ist die angenehmste Art, die Komfortzone zu verlassen und Neues auszuprobieren. Quelle: dpa
Grenzen überschreiten

Reisen ist die angenehmste Art, die Komfortzone zu verlassen und Neues auszuprobieren.

(Foto: dpa)

Jeder kennt das Gefühl, wenn das Fernweh zuschlägt und man am liebsten sofort die Koffer packen würde. Doch Gründe nicht zu verreisen gibt es immer: Zeitnot, Verpflichtungen, Vorbehalte. Und jetzt Covid-19! Hier kommt das Gegengift: Zehn Zitate prominenter Travel Aficionados, die sich vom Reisen inspirieren ließen und mich auf meinen Reisen begleiteten. Eine Anstiftung, der Intuition zu folgen und gerade nach der Pandemie verstärkt zu reisen.

1. Alexander von Humboldt: „Die gefährlichste aller Weltanschauungen ist die Weltanschauung der Leute, welche die Welt nicht angeschaut haben.“

Die Welt ist voll von Menschen, die zu wenig reisen. Wir alle verrennen uns manchmal in klischeehaften Vorstellungen von der Welt und den Menschen – und oft liegt das daran, dass wir nicht genug von der Welt und den Menschen gesehen haben. Reisen erweitert nicht nur den Horizont – es bildet auch die Persönlichkeit. Andere Kulturen und Lebensweisen aus erster Hand kennenzulernen öffnet das Denken für neue Ideen, Perspektiven und Lösungen.

Wir alle wären nicht nur glücklicher, wenn wir mehr reisen würden – wir würden einander auch besser verstehen und unser Leben besser meistern. Den Satz von Alexander von Humboldt las ich immer wieder in Südamerika, als ich auf meinen Reisen mit dem Anbieter „Chamäleon“ war – eine Reiseerfahrung, die ich nicht missen möchte. Allen voran, als ich in Ecuador vor dem 6310 Meter hohen Vulkan stand und feststellte, wie recht Alexander von Humboldt doch hat.

2. Fernando Magellan: „Wer an der Küste bleibt, kann keine neuen Ozeane entdecken.“

Den Gedanken habe ich immer wieder, wenn ich im Hotel Es Princep auf Mallorca wohne. Es ist meine heimliche Liebe – denn von dieser Dachterrasse aus kann ich meine neuen Ozeane entdecken.

Den eigenen Lebensentwurf infrage stellen

Wer nicht reist, wird nie erfahren, wo er am besten aufgehoben ist. Das Leben an einem Fleck zu verbringen heißt, den eigenen Lebensentwurf nicht infrage zu stellen – und vielleicht nie herauszufinden, wer wir eigentlich sein könnten. Oft brauchen wir Abstand vom gewohnten Umfeld, von all den Regeln und von eingefahrenen Gewohnheiten, um zu erkennen, welche Möglichkeiten das Leben uns bietet.

3. Gustave Flaubert: „Reisen macht einen bescheiden. Man erkennt, welch kleinen Platz man in der Welt besetzt.“

Wenn man im Element House in Kapstadt auf das Meer schaut und dort den Walen beim Paaren zusieht, dann spürt man deutlich, wie irrelevant wir erdgeschichtlich doch sind. Reisen lässt Probleme schrumpfen. Viele Alltagssorgen wirken kleiner, wenn wir Abstand gewinnen und sie aus einer neuen Umgebung heraus betrachten. Aus der Entfernung gesehen wird mancher Elefant zu einer Mücke. Reisen verändert den Kontext, und ein neuer Kontext führt oft zu einer neuen Bewertung. Wenn die Probleme mal wieder übermächtig scheinen, ist es Zeit, auszubrechen und eine Reise zu buchen.

4. Johann Wolfgang von Goethe: „Die Reise gleicht einem Spiel; es ist immer Gewinn und Verlust dabei und meist von der unerwarteten Seite.“

Reisen macht den Geist flexibel. Niemand reist frei von Erwartungen. Wenn diese Erwartungen widerlegt werden, ist das eine heilsame Erfahrung: Die Überraschungen, die wir unterwegs erleben, zeigen uns, dass es im Leben nicht immer so kommt, wie wir glauben. Und es zeigt uns auch, dass das nicht schlimm ist, sondern der Nährboden für neue Erfahrungen. Ängste und Grenzen kann man nur durch positive Erfahrungen überwinden.

Der meiste Frust, der uns seelisch und physisch krank macht, entsteht im Alltag. Quelle: dpa
Routine ist tödlich

Der meiste Frust, der uns seelisch und physisch krank macht, entsteht im Alltag.

(Foto: dpa)

Oft mache ich mich auf den Weg durch Asien, und bevor ich in die Untiefen der südostasiatischen Welt eintauche, sammle ich Kraft. Und genau diese Kraft finde ich im Mandarin Oriental in Bangkok – hier ist der Ausgangspunkt all meiner asiatischen Reisen, die mir oft unerwartete Seiten einer fremden Mentalität zeigten.

5. Paulo Coelho: „Wer denkt, Abenteuer seien gefährlich, sollte es mal mit Routine versuchen: Die ist tödlich.“

Viele Reisen scheitern an Bedenken. Es könnte ja alles Mögliche schiefgehen. Die Statistik aber sagt: Die meisten Unfälle passieren zu Hause. Der meiste Frust, der uns seelisch und physisch krank macht, entsteht im Alltag. Die meisten Menschen sterben in den eigenen vier Wänden. Die Wahrscheinlichkeit, mit dem Flugzeug vom Himmel zu stürzen, beim Baden von einem Hai gefressen zu werden oder an exotischem Essen zu sterben, ist dagegen verschwindend gering.

In Wahrheit gibt es kaum etwas Gesünderes als eine Auszeit von der Mühle des Alltags. Und wenn schon, dann muss es auf hoher See sein, natürlich auf dem feinsten Schiff: Der MS Europa 2. Genau dort finde ich die Wahrheit in der Auszeit.

6. Tim Cahill: „Eine Reise wird besser in Freunden als in Meilen gemessen.“

Nicht die Sehenswürdigkeiten sind das Wichtigste an einer Reise, sondern die Begegnungen. Die meisten Menschen haben in ihrem hektischen Alltag keine Gelegenheit, neue Kontakte zu knüpfen. Und die Menschen, die wir in unserem gewohnten Umfeld kennenlernen, sind uns meistens sehr ähnlich. Auf Reisen ist das anders: Unterwegs lassen wir uns auf unterschiedliche Menschen ein, weil wir offen für neue Eindrücke sind.

Die Glaubenssätze hinter sich lassen

Es ist vielleicht überraschend, aber ich bin immer noch gern Stammgast in den Robinson Clubs. Ich durfte dieses Unternehmen einst einige Jahre leiten. Und wenn ich die Gelegenheit habe, dorthin zurückzukehren, neue Menschen kennenzulernen und Freunde zu gewinnen, dann ist mir das immer eine große Freude.

7. Wanda Rezat: „Reisen bedeutet, Grenzen zu überschreiten, auch die eigenen.“

Mit Anzug und Krawatte lassen wir bei der Abreise auch die Glaubenssätze hinter uns, die uns im Alltag bremsen. Wer würde sich normalerweise schon am Seil von einer Brücke stürzen, bei wildfremden Menschen übernachten und Dinge essen, von denen er noch nie gehört hat? Auf Reisen tun wir vieles, was wir uns sonst nicht trauen würden. Es ist die angenehmste Art, die Komfortzone zu verlassen und Neues auszuprobieren.

Schon mancher hat dabei Vorlieben, Stärken und Talente entdeckt, die er sich selbst nicht zugetraut hätte. Und genau das erlebe ich immer wieder, wenn ich nach Bhutan zurückkehre und in den Aman Hotels jenseits der europäischen Gepflogenheiten eine andere Welt entdecken darf.

8. Paul Theroux: „Du hältst Reisende für mutig, aber Reisen ist eine der entspanntesten Arten, die Zeit zu verbringen.“

Manche Menschen verzichten aufs Reisen, weil es beschwerlich scheint. Doch wie viele Reisen bereuen wir im Nachhinein, weil sie zu anstrengend waren? Die meisten Dinge, die uns im Alltag herausfordernd erscheinen, werden unterwegs zu einem Vergnügen oder mindestens zu einer interessanten Erfahrung: der Transport, die Orientierung in einem unbekannten Umfeld, der Weg von A nach B, die Kommunikation, die Wahl der nächsten Mahlzeit.

Apropos Mahlzeit: Für mich, trotz aller exotischen Möglichkeiten, habe ich die besten Mahlzeiten in den Althoff Hotel Restaurants erlebt. Zum Beispiel im Schloss Bensberg – dort geht mein Gusto auf Reisen.

9. Paulo Coelho: „Eines Tages wirst du aufwachen und keine Zeit mehr haben für die Dinge, die du immer wolltest. Tu sie jetzt.“

Viele Reisen, von denen wir träumen, schieben wir für später auf. Doch irgendwann ist es zu spät, um all die Traumreisen nachzuholen – und was bleibt, ist Reue. Reiseerinnerungen gehören zu den schönsten und wichtigsten im Leben. Von manchen zehren wir ein Leben lang. Wenn wir am Ende zurückblicken und Bilanz ziehen: Welche Ausrede könnte jemals gut genug sein, um einen verpassten Traum zu rechtfertigen?

Welche Ausrede könnte jemals gut genug sein, um einen verpassten Traum zu rechtfertigen? Quelle: dpa
Reiseerinnerungen gehören zu den schönsten im Leben

Welche Ausrede könnte jemals gut genug sein, um einen verpassten Traum zu rechtfertigen?

(Foto: dpa)

Oft reise ich um die halbe und manchmal sogar um die ganze Welt – vielleicht auch auf der Flucht nach vorn. Wenn ich dann in einem Capella Hotel ankomme, zum Beispiel in einem der feinsten, weil gastfreundlichsten Häuser in Singapur, dann ist jede Strapaze schon bei der Anreise vergessen.

10. Nelson Mandela: „Nichts ist vergleichbar mit dem guten Gefühl, an einen vertrauten Ort zurückzukehren und zu merken, wie sehr man sich verändert hat.“

Einer der besten Gründe für das Reisen ist die Rückkehr. Nicht weil es zu Hause am schönsten ist – sondern weil man nie als derselbe Mensch zurückkommt. Reisen hat wie wenige andere Dinge im Leben die Macht, uns zu verändern. Die Umgebung und die Menschen mögen noch dieselben sein wie vor der Abreise. Doch nach einer Reise sehen wir sie mit anderen Augen.

Jede Reise ist eine Chance, das eigene Umfeld neu kennenzulernen und sich neu zu orientieren. Jumby Bay der Oetker Collection ist so ein Ort, an dem man möglicherweise sich selbst am nächsten kommt und dann verändert zurückkehrt. Ich jedenfalls kehre immer wieder dorthin zurück, auch ein Stück zurückkommend zu mir.

Über den Autor: Als früherer Grandhotelier und Betreiber einer Reiseplattform ist Carsten K. Rath Globetrotter von Berufs wegen. Sämtliche Hotels, über die er für das Handelsblatt schreibt, bereist er auf eigene Rechnung. Rath ist Ideengeber des neuen Rankings „Die 101 besten Hotels Deutschlands“, zu dessen Partnern auch das Handelsblatt gehört.

Mehr: Das sind die meistüberschätzten Touristenattraktionen der Welt

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