Streit um den Gotthard Schweizer Tunnelblick

Fahnenschwenkend feiern die Bauarbeiter im Jahr 2010 den Durchbruch in der längsten Eisenbahnröhre der Welt.
Zürich Es ist ein unwirtlicher Ort, tief unten im Berg. Schmutz klebt auf den einstmals weißen Kacheln. Fahles Neonlicht fällt von der an ungezählten Stellen ausgebesserten Decke. Unablässig rollen Autos und Laster vorbei, die Wände lassen den Lärm widerhallen. Der Tunnel rauscht wie ein wütendes Meer.
Jürg Röthlisberger machen Lärm und Staub nichts aus. Im dunklen Anzug wirft er sich in Pose, blickt Richtung Italien, dreht sich um die eigene Achse. Der 51-Jährige leitet das Schweizer Bundesamt für Straßen (Astra), er hat zum Fotoshooting geladen. Denn Röthlisberger ist im Wahlkampf. Für seinen Tunnel. Durch den Gotthard.
Es ist eine historische Wahl, die die Schweizer am 28. Februar fällen. Oberflächlich geht es um Baupläne, Teer und Schutt. Man muss aber nicht tief bohren, um zu erkennen: Unterschwellig geht es um innerste Schweizer Befindlichkeiten. Um die Unversehrtheit ihres Berges. Um ihre Souveränität.
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