Tatort-Kritik Neuer Möhring-Tatort ohne Mut gegen den IS-Terror

Der Musiker Mousse T., der Regisseur Özgür Yildrim und die Schauspieler Wotan Wilke Möhring, Christoph Letkowski, Cem-Ali-Gültekin und Franziska Weisz (von links nach rechts) bei der Premiere des Tatorts „Gottes Zorn“ im Astor-Kino in Hannover.
Eine Leiche fällt vom Himmel, Bundespolizei-Kommissar Thorsten Falke (Wotan Wilke Möhring) bekommt eine neue Partnerin zur Seite gestellt, IS-Terroristen drohen mit einem Anschlag in Norddeutschland: Im „Tatort“-Krimi „Zorn Gottes“ (Sonntag, 20. März, um 20.15 Uhr im Ersten) ist ohne Zweifel eine Menge los. Trotzdem kommt die als brisant aktuell angelegte Story nach dem Drehbuch Florian Oellers unter der Regie von Özgür Yildrim („Tatort“-Folge „Feuerteufel“) kaum als Action-Thriller daher. Sondern bemüht sich kammerspielartig um hautnahe Begegnungen und Hintergrund-Erklärungen.
Mit interessantem, aber nicht gleichmäßig packendem Ergebnis. Denn manche Darstellungen der Produktion der Wüste Medien GmbH im Auftrag des NDR gerieten betont politisch korrekt und nicht eben horizonterweiternd. Im Visier steht das Schreckensregiment islamischer Fanatiker: Am Flughafen Hannover wartet der junge deutsche Schleuser Rocky (Christoph Letkowski) auf Dschihadisten aus dem Nahen Osten, die nach Europa zurückkehren wollen. Doch es kommt zu einer Verwechslung, ein arabischer Mann stirbt dabei. Nicht weit davon entfernt wird Falke von Sicherheitsbeamten festgenommen, die ihn für einen Terroristen halten. Dabei testet er nur die Flughafen-Security.
Um sich schon bald als Ermittler gegen Schleuser sowie IS-Kämpfer einer „Braunschweiger Brigade“ wiederzufinden, die in einem Video mit einem Anschlag drohen. Denn schnell wird klar, dass es einen zweiten Flugpassagier und potenziellen Selbstmordattentäter gibt, der illegal nach Deutschland zurückgekehrt ist - einen türkischstämmigen Mann namens Enis Günday (Cem-Ali Gültekin), der sich in der Gewalt von Rocky befindet. Sein Vater und seine Schwester – ehrenwerte, gut in die Gesellschaft integrierte Menschen – haben seit zwei Jahren nichts von ihm gehört. Nun erhalten sie einen Handy-Anruf von ihm.
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