Der Boom rund um Wearables und Fitness-Apps hält an. Die smarten Alltagsbegleiter zählen schon längst nicht bloß die Schritte ihrer Nutzer: Sie wissen etwa, wie lange und wie gut ihre Träger schlafen, haben ihren Puls und Kalorienverbrauch im Blick und wissen, ob sie sich viel bewegen oder nicht.
(Quelle: Verbraucherzentrale NRW)
All das sind sensible Daten, die weitreichende Rückschlüsse auf Fitness und Gesundheit von Verbrauchern zulassen. Aber was passiert mit den gesammelten Daten? Haben Nutzer noch die Kontrolle?
Sowohl Wearable-Nutzer als auch Nicht-Nutzer zeigen sich mehrheitlich besorgt, was den Umgang mit ihren online gesammelten Daten angeht und stören sich daran, die Kontrolle über ihre eigenen Daten abzugeben.
Mögliche Folgen der Wearable-Nutzung werden jedoch unterschiedlich bewertet: Vergleichsweise viele Verbraucher fänden es beispielsweise akzeptabel, wenn Wearable-Daten etwa zur Überprüfung von Zeugenaussagen (61 %) oder im Rahmen von Arbeitgeber-Bonusprogrammen (44 %) verwendet würden.
Die Erhöhung des eigenen Krankenkassentarifs auf Basis von Fitness-Daten würde wiederum nur ein kleinerer Teil der Befragten akzeptieren (13 %).
Die technische Prüfung von zwölf Wearables und 24 Fitness-Apps zeigt, dass eine Kontrolle über die eigenen Daten kaum möglich ist: Die Mehrzahl der Apps sendet – wenig datensparsam – zahlreiche, mitunter sensible Informationen an Anbieter-Server und bindet darüber hinaus auch Drittanbieter (z.B. Analyse-/Werbedienste) ein.
Anbieter müssen ihre Kunden darüber aufklären, wie sie mit den gesammelten Daten umgehen. Die Marktwächterexperten kommen zu der Einschätzung, dass dieser Informationspflicht in mehreren der untersuchten Fälle nicht ausreichend nachgekommen wird.
Die Ergebnisse der technischen und rechtlichen Prüfung zeigen, dass die Verbrauchersorgen begründet sind, urteilt die Verbraucherzentrale NRW.
Lückenhafter Schutz gegen ungewolltes Tracking, ein ausgeprägtes Datensendungsverhalten der Fitness-Apps und mangelnde Kontrollmöglichkeiten seitens des Nutzers zeigen nach Ansicht der Verbraucherschützer, dass in Sachen Datenschutz und Datensicherheit nachgebessert werden muss.
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