Wein-Veredelung Franzosen lassen Wein im Meer reifen

Ein französischer Vinzer glaubt, dass im Meer gereifter Wein besser ist als „Landwein“.
Paris Hat das Schaukeln der Meereswellen bei der Veredelung von Wein einen positiven Einfluss? Dieser Frage ist der Winzer und Chef eines Weinguts im berühmten Anbaugebiet von Bordeaux, Bruno Lemoine, mit einem ungewöhnlichen Experiment auf den Grund gegangen. Er ließ Rebensaft desselben Jahrgangs im Meer und an Land reifen. Sein Fazit: Der Wein aus dem Meer ist „weicher und komplexer" als der an Land gebliebene Tropfen.
Vor einem Jahr ließ Lemoine in seinem Weingut Château Larrivet Haut-Brion jeweils 56 Liter Rotwein des besonders gelungenen Jahrgangs 2009 zum Weiterreifen in zwei Fässer abfüllen. Die Fässer wurden eigens für diesen Zweck von einem Küfer hergestellt und waren Lemoine zufolge absolut identisch.
Eines der Fässer - nach der römischen Erdgöttin „Tellus" benannt - blieb auf dem Weingut. Das zweite, nach dem Gott der Meere „Neptun" getaufte Fass vertraute Lemoine einem befreundeten Austernzüchter an. In dessen Austernpark im Atlantik wurde „Neptun" angekettet und im Wasser versenkt. Sechs Monate lang schaukelte das Fass mit seinem kostbaren Inhalt in den Wellen.
Im Januar ließ Lemoine den Wein aus den beiden Fässern abfüllen, von einem Speziallabor analysieren und von Önologen kosten. Deren Erkenntnisse erläuterte er nun vor Journalisten in Paris. Der Wein im Fass „Tellus" sei mit seinem etwas kargen Bouquet eher „enttäuschend" gewesen, berichtete der Franzose. „Neptun" hingegen habe positive „Überraschungen" gebracht.
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