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Buchrezension Wie Frauen Karriere machen, ohne Männer zu kränken

Sarah Cooper hat im Silicon Valley gearbeitet. Nun hat sie die Schattenseiten der Tech-Welt bittersüß zusammengefasst – mit praktischen Tipps, wie Frauen dort dennoch bestehen können.
02.05.2021 - 12:06 Uhr Kommentieren
Ihre Erfahrungen in der Tech-Welt verarbeitet sie auf sehr humorvolle Weise in ihrem Buch. Quelle: MentorVerlag
Autorin Sarah Cooper

Ihre Erfahrungen in der Tech-Welt verarbeitet sie auf sehr humorvolle Weise in ihrem Buch.

Quelle: MentorVerlag

Düsseldorf Sie tragen gern Kapuzenpulli, trinken Craft-Bier und lieben Tesla? Sehr gut! Sind Sie ein Mann? Perfekt! Dann sollte ihrer Karriere im Silicon Valley oder einem deutschen Tech-Konzern nichts im Weg stehen. Gut, ein bisschen was von Technik verstehen sollten Sie natürlich auch. Aber das ist ja klar.

Was aber, wenn Sie zu einer anderen Gruppe gehören? Kurzum, wenn Sie eine Frau sind? Dann stellen Sie sich auf viele Spielregeln ein, die sie zum verzweifeln bringen können: Lächeln, aber nicht zu nett sein. Eine eigene Meinung haben, aber auf keinen Fall zickig sein. Geld verlangen, aber nicht fordernd auftreten.

Das gesamte Regelwerk für die Karriere hat Sarah Cooper in einem süffisanten Buch „Wie du erfolgreich wirst, ohne die Gefühle von Männern zu verletzen“ zusammengefasst. Cooper selbst hat diese Erfahrungen zur Genüge gemacht. Sie war UX-Designerin bei Google und Yahoo.

In ihrem Buch überträgt sie ihr Erlebtes auch auf andere männlich dominierte Jobs. In vielen Büros herrscht eine wahnwitzige Mischung aus Doppelmoral und Doppelstandards.

Mit Humor lassen sich diese besser ertragen. Cooper, die heute als Comedian arbeitet, nutzt dieses Mittel sehr gekonnt. Mit witzigen Schaubildern, Listen und Texten gibt sie Einblick in eine Welt, die Männern sonst verborgen bleibt: Den unsichtbaren Krieg der Geschlechter im Arbeitsalltag – auch im virtuellen.

Sarah Cooper: Wie du erfolgreich wirst, ohne die Gefühle von Männern zu verletzen. Das wahrscheinlich wichtigste Buch für Frauen in der Arbeitswelt
Mentor Verlag
Berlin 2021
216 Seiten
24 Euro

Die Kämpfe laufen dabei leise ab. Mit Worten, Betonungen, Interpretationen und Handlungen wird Frauen immer wieder symbolisiert: Du kannst das einfach nicht so gut wie wir.

Ein Beispiel: Wenn eine Frau sagt: „Ich brauche mehr Zeit“, gilt sie als langsam. Wenn ein Mann sagt: „Ich brauche mehr Zeit“, wird er als gründlich eingeschätzt. Oder er fragt: „Kann ich morgen meine Tochter mit zur Arbeit bringen?“ Dann wird er als Familienmensch gefeiert. Fragt sie genau das Gleiche, wird sie als chaotisch abgestempelt.

Was kann frau also tun? Möglichst harmlos, unscheinbar und anpassungsfähig durch das Berufsleben gehen? Das ist eine Möglichkeit. Dafür zeigt Cooper zahlreiche Strategien auf: Etwa im Videocall nicht direkt das Wort ergreifen, sondern via Gruppenchat einen Satz gepaart mit vielen netten Smileys versenden. Oder immer „Klar!“ antworten, wenn sie eigentlich „Nein“ meint.

Beinahe jede Frau erkennt sich in der ein oder anderen Situation wohl wieder. Doch was sollen Männer mit diesem Buch anfangen? Ist es nicht sexistisch, ein Geschlecht unisono anzuklagen und ihm die Schuld zu geben? Ja, ist es.

Eine Aussage, zwei Deutungen: Fünf Memes zur Ungleichbehandlung
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Er gilt als hilfsbereit, sie als schroff.

(Foto: MentorVerlag)
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Auch „Nein“ zu sagen will als Frau gelernt sein.

(Foto: MentorVerlag)
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Sarah Coopers Rat: „Sei du selbst! Nein, nicht so. Dieses andere Du, das Menschen mögen.“

(Foto: MentorVerlag)
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Er wird als gründlich wahrgenommen, sie als langsam.

(Foto: MentorVerlag)
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Er wird als leidenschaftlich empfunden, sie als emotional.

(Foto: MentorVerlag)

Deswegen ist das Buch durchweg mit einem Augenzwinkern zu lesen. Allein der Titel ist eine Provokation. Und natürlich ist das Buch eher für Frauen geschrieben, die sich „ständig darum sorgen, wie Männer sich gerade fühlen“, schreibt die Autorin. „Sei einfach erfolgreich, egal, ob es Männer verletzt. Das ist echt nicht dein Problem. Sondern ihres“.

Doch auch Männer profitieren von der Lektüre: Sie werden lachen und danach – hoffentlich – Frauen besser verstehen.

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