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Buchtipps Starke Frauen, starke Bücher: Acht Leseempfehlungen zum Weltfrauentag

Frauen sind unter den Buchautoren deutlich unterrepräsentiert – zu Unrecht. Gerade jetzt erscheinen viele lesenswerte Titel von Autorinnen. Ein Überblick.
06.03.2020 - 16:00 Uhr Kommentieren
Kurz vor dem Weltfrauentag warten besonders viele Frauen mit spannenden Neuerscheinungen auf. Quelle: mauritius images / N Tkachuk / Alamy
Frau hinter Bücherregal

Kurz vor dem Weltfrauentag warten besonders viele Frauen mit spannenden Neuerscheinungen auf.

(Foto: mauritius images / N Tkachuk / Alamy)

Düsseldorf „Auf zwei Männer kommt eine Frau“, lautete die Erkenntnis einer Studie aus dem Jahr 2018, die sich mit der Sichtbarkeit von Frauen in Medien und Literaturbetrieb beschäftigte. Zwei Drittel der in deutschen Medien besprochenen Bücher wurden damals demnach von Männern verfasst.

Inzwischen hat sich der Anteil der Bücher von Autorinnen in den Verlagsprogrammen leicht vergrößert. Jedoch besteht nach wie vor ein immenses Ungleichgewicht - vor allem im Sachbuchbereich, wo mehr als 70 Prozent der veröffentlichten Werke von Männern stammen.

Dass das viele Ursachen hat, aber sicherlich keine qualitativen, zeigt die Vielzahl der spannenden Neuerscheinungen von Autorinnen kurz vor dem Weltfrauentag. Die Handelsblatt-Redaktion stellt acht interessante Titel vor.

Julia Friedrichs: Ende eines Versprechens

Julia Friedrichs: Working Class. Warum wir Arbeit brauchen, von der wir leben können.
Berlin Verlag
Berlin 2021
320 Seiten
22 Euro

Zwölf oder 13 Euro Stundenlohn, das würde Sait, der seit 18 Jahren Berliner U-Bahnhöfe von Müll und Kotze reinigt, und seiner Familie zum Leben reichen. Doch Sait erhält nur 10,56 Euro, 1600 Euro brutto im Monat. Und so steht sein Fall für das Ende eines Paktes früherer Zeiten: dass mühselige, nicht besonders befriedigende Arbeit mit einem Mittelschichtseinkommen entlohnt wird.

„Vorbei“, schreibt Julia Friedrichs, die Sait über ein Jahr lang begleitet hat. Ebenso wie Alexandra, Musikerin mit Bestnoten, die nur dank eines streng getakteten Fahrplans zwischen ihren vielen Schülern und vorgekochtem Essen das eigene Familienleben am Laufen hält. Der dritte Protagonist ist Christian, der sein Büroumfeld für eine Familie hielt, dort alles gab, degradiert wurde und im Wortsinne abstürzte.

Friedrichs, vielfach preisgekrönte Autorin, hat die deutsche „Working Class“ porträtiert, die ja längst nicht mehr aus Kohlekumpeln oder Malochern besteht, sondern aus jenen, die pflegen, Pakete schleppen, an Supermarktkassen sitzen, Dienste verschiedenster Art leisten. Und sie spürt jenen Rissen nach, die sich durch die Gesellschaft ziehen, zwischen oben und unten, die sich fortlaufend weiten.

Menschennah, aber kitschfrei, präzise und durch Daten, Fakten und Analysen von Ökonomen gestützt, erzählt Friedrichs vom wachsenden Reichtum weniger auf Kosten vieler, wie und seit wann Kapital Arbeit schlägt.

Das Glück der Reporterin ist das Unglück ihrer Protagonisten, denen sie erstmals 2019 begegnet – und die Corona dann mit voller Wucht trifft. Menschen, die wir beklatschen, aber nicht entlohnen. Dadurch gewinnt dieses eindrückliche Buch nochmals an Brisanz. Es sollte mitten auf den Tischen all jener liegen, die über Mindestlohn, Lockdown oder Corona-Hilfen entscheiden. Corinna Nohn

Ana-Cristina Grohnert: Wertschöpfung neu erfinden

Ana-Cristina Grohnert: Das verborgene Kapital. Wie wir Wertschöpfung neu erfinden müssen.
Campus
Frankfurt 2021
264 Seiten
27,95 Euro

Der Alltag im Management ist geprägt von Wachstums- und Ergebnisdruck, von Meeting-Marathons und Kennzahlen-Orgien. Das, davon ist Ana-Cristina Grohnert überzeugt, lässt kaum Raum für tiefer gehendes Denken. Doch wenn die Wirtschaft zukunftsfähig bleiben und auch die Folgen der Corona-Pandemie bewältigen soll, kann und darf es so nicht weitergehen.

In ihrem Buch „Das verborgene Kapital“ beschreibt die Vorsitzende der Chancengleichheits-Initiative Charta der Vielfalt eindringlich und kurzweilig, was sich ändern muss: „Das kann nur gelingen, wenn unser Profitinteresse Hand in Hand geht mit unserer Bereitschaft zur gesellschaftlichen Verantwortung.“

Grohnert weiß, wovon sie spricht. Die ehemalige Allianz-Personalvorständin ist seit mehr als 30 Jahren in der Wirtschaft. Seit mehr als 15 Jahren kämpft die Vorstandsvorsitzende der Charta der Vielfalt zudem für mehr Diversität in Unternehmen – weil mehr Vielfalt mehr Erfolg verspricht. Vor allem, wenn es darum geht, die kommenden Aufgaben zu meistern, die Grohnert in den Bereichen Globalisierung, Digitalisierung, Demografie und Nachhaltigkeit kommen sieht.

Sie prangert aber nicht nur bestehende Verhältnisse an, sondern liefert Lösungsansätze, spricht vom New Green Deal, von ESG-Kriterien, Purpose, Weiterbildung und Vertrauen in die Mitarbeiter – für Grohnert das verborgene Kapital, das es zu heben gilt.

Damit gehört sie freilich nicht zu den Ersten, die ein Umdenken in der Wirtschaft fordern. Es wird aber nicht jeder Autor, jede Autorin immer alle erreichen können. So wird auch Grohnert ihre Leserschaft finden. „Das verborgene Kapital“ ist ein Versuch, eine neue Denkrichtung zu etablieren in den Köpfen der Entscheider und Entscheiderinnen – ein so gelungener wie nötiger. Carina Kontio

Mai Thi Nguyen-Kim: Aufklärung als „Gamechanger“

Mai Thi Nguyen-Kim: Die kleinste gemeinsame Wirklichkeit. Wahr, falsch, plausibel - die größten Streitfragen wissenschaftlich geprüft.
Droemer
München 2021
368 Seiten
20 Euro

An wissenschaftlichen Beiträgen mangelte es im Coronajahr 2020 nicht. Aber: „Wir brauchen mehr Dolmetscher“, sagt Wissenschaftsjournalistin Mai Thi Nguyen-Kim. In diesem Sinne hat die 33-jährige promovierte Chemikerin, TV-Moderatorin und bekannte Youtuberin ihr neuestes Buch mit dem Titel „Die kleinste gemeinsame Wirklichkeit“ geschrieben. Für alle Leser, die wissenschaftliche Fakten gerne unterhaltsam und gut dosiert zu sich nehmen, eine empfehlenswerte Lektüre.

In ihrem robusten Schreibstil – „Influenzaviren sind richtige Arschlöcher“ – widmet sich Nguyen-Kim aktuellen Themen wie dem Klimaschutz, dem Feinstaub oder der Erblichkeit von Intelligenz. Sie will ein Fundament für gesellschaftliche Debatten legen. Was ist wissenschaftlich plausibel, wo fehlen die Belege?

Der wohl brisantesten Frage widmet sich die frisch gekürte Trägerin des Bundesverdienstkreuzes in der Buchmitte: „Wie sicher sind Impfungen?“ „Erinnert Euch!“, schreibt sie und versieht diese Forderung mit einem Ausrufezeichen. Noch 1966 befielen die Pocken zehn bis 15 Millionen Menschen weltweit. Das Grundprinzip von Impfungen sei daher „einer der größten Gamechanger der Menschheitsgeschichte“.

Dennoch erläutert sie anhand von Beispielen ebenfalls, dass sich seltene Nebenwirkungen immer erst nach der Zulassung zeigen. Es folgt die verständliche Einordnung der Fakten und die anschauliche Schlussfolgerung. Denn wer Pech habe, könne sich bei einem Unfall auch am Sicherheitsgurt verletzen. Sich abzuschnallen bleibe trotzdem statistischer Unfug. Ebenso gibt es „keinen rationalen Grund, die Krankheit einer Impfung vorzuziehen“. Leider aber ist Vernunft keine Bürgerpflicht – schade eigentlich. Lesen hilft. Simone Wermelskirchen

Jenny Odell: Folterkammer Smartphone

Jenny Odell: Nichts tun. Die Kunst, sich der Aufmerksamkeitsökonomie zu entziehen.
C.H.Beck
München 2021
296 Seiten
24 Euro

Machen, checken, posten, noch schnell die Welt retten, den Daumen immer am Smartphone. Start-up-Investoren, die ungeduldig zucken, wenn einer 60 Sekunden für eine Erklärung braucht, Spaziergänger, die auf Displays starren und bei der Frage, ob sie die Vögel hören, kuhäugig blicken.

Das ist die Welt, getrieben von FOMO, kurz für „fear of missing out“, also der Angst, etwas zu verpassen. „Nichts ist schwerer als das Nichtstun“, lautet der erste Satz in Jenny Odells Bestseller, der es unter Barack Obamas Lieblingsbücher schaffte und nun auf Deutsch erschienen ist.

Odell – Künstlerin, Kunstdozentin, Literatin, Vogel-Beobachterin – fordert uns auf, gegen die von Social Media und Kapitalismus diktierte „Aufmerksamkeitsökonomie“ zu rebellieren. Gegen das vermeintliche Ideal, dass wir alle Unternehmer sein, unsere eigene Marke schaffen sollen. „Kolonialisierung des Selbst durch kapitalistische Vorstellungen von Produktivität und Effizienz“ nennt das die Autorin – und das Smartphone eine „Art Folterkammer zur sensorischen Deprivation“.

Aufgewachsen in Cupertino, wo Apple sitzt, lebt die Berkeley-Absolventin heute in Oakland – dort, wo die Milliardengewinne der Tech-Riesen die Mieten hochgetrieben und Selbstfürsorge zur Werbebotschaft für Bodylotion degradiert haben. Odell ist eine bemerkenswerte, genaue Beobachterin. Eingängig verknüpft sie wissenschaftliche Erkenntnisse, Gedichte und Historie mit Anekdoten wie der des eigenen Digital Detox.

Spannt den Bogen von Selbstfürsorge über Ökologie hin zum politischen Manifest: wider FOMO, wider das Renditedenken, wider das Dogma, dass Fortschritt bedeutet, etwas Neues zu schaffen. Sie will nicht, dass wir nichts tun, im Gegenteil, wir sollen aktiv sein, die Werkzeuge dafür beschreibt sie. Es kann damit beginnen, die Vögel im Park wirklich zu hören. Corinna Nohn

Sophie Passmann: Sozialstudie der Millennials

Sophie Passmann: Komplett Gänsehaut.
Kiepenheuer & Witsch
Köln 2021
192 Seiten
19 Euro

Sophie Passmann, ja, die mit den „alten weißen Männern“, hat ein neues Buch geschrieben – „Komplett Gänsehaut“. Diesmal über junge, bunte Frauen, Freundschaft, im allerweitesten Sinne, über 27-Jährige. Also eigentlich über sich selbst, eine junge Frau, 27 Jahre alt. Wobei 27 Jahre auch 32 bedeuten können oder 25, also irgendwie alle einschließt, die irgendwann um die Jahrtausendwende geboren sind.

„Millennials“, unverbesserliche Weltverbesserer, Individualisten mit ausgeprägtem Sinn für das Gemeinwohl. Zumindest glaubt Passmanns Millennial, genau den im Spiegel zu erkennen. Noch ausgeprägter sei sein Hang zur Selbstreflexion. Eine nie enden wollende, bis zur völligen Erschöpfung praktizierte Übung.

Jedem Möbelstück wird eine Bedeutung beigemessen, jedes Buch im Regal ist ein Statement. Das Leben wird zum Bühnenbild, die Freunde sorgsam danach ausgewählt. Am Ende, das ist die Tragik der Geschichte, sehen alle Bühnenbilder gleich aus: „Uns alle verbindet, dass wir fast mit einer Muslima befreundet sind.“

Denn so muss das doch sein, erwartet es die Gesellschaft. Oder: „Wir sind alle ein und dieselbe Person, und zwar völlig absichtlich, wir haben keine lustigen Hobbys und haben 2013 keine Kleidung ohne postironisches Moment getragen, wir interessieren uns nicht für Pferde oder Filme ohne künstlerischen Mehrwert, wir tanzen nur, wenn Leute zuschauen.“

„Komplett Gänsehaut“ kommt mit einer unglaublichen Wucht daher. So viele Gedanken, ohne Pausen, ohne Punkte. Sätze, dahingerotzt, die nie enden wollen und deshalb an Dürrenmatt erinnern, aber – keine Angst – viel lustiger sind. Eine komprimierte Sozialstudie über Generationen, Milieus und Orte hinweg. Passmann muss man nicht mögen, aber wenn, dann mag man sie so richtig. Claudia Panster

Mithu M. Sanyal: Ich, du, wer – über Identität

Mithu M. Sanyal: Identitti.
Hanser Verlag
München 2021
432 Seiten
22 Euro

Am WG-Küchentisch, in der schicken Wohnung einer Professorin oder auf Twitter – die Geschichte des Romans „Identitti“ von Autorin Mithu Sanyal spielt sich überall ab. Kein Wunder, schließlich überschattet ein Skandal die Welt der beiden Protagonistinnen, und ganz Deutschland lauscht ihren Erklärungsversuchen.

Studentin Nivedita Anand, die Ich-Erzählerin des Romans, ist Tochter eines indischen Vaters und einer polnischen Mutter, lebt in Düsseldorf und postet unter dem Pseudonym „Identitti“ auf ihrem Blog Gedanken zu Identität und Herkunft. Eine wichtige Rolle in Identittis Welt spielt ihre Professorin für Postcolonial Studies, Saraswati.

Sie ist eine Koryphäe auf ihrem Fachgebiet und selbst eine bekennende Person of Colour. Der Skandal ist deshalb groß, als herauskommt, dass Saraswati eigentlich Sarah Vera Thielmann heißt, Deutsche ist – und weiß. Es beginnt ein Strudel an Vorwürfen, Fragen und Diskussionen. Saraswati und ihre Studentin streiten, schreien und reden. Wer bist du, und wer legt das überhaupt fest?

Autorin Sanyal ist selbst Tochter einer polnischen Mutter und eines indischen Vaters und kennt die Fragen ihrer eigenen Protagonistinnen nur zu gut. Obwohl keine der Figuren tatsächlich sie ist, „ist natürlich ganz viel ganz nah reingeflossen“, sagt sie. Sie lässt ihre Protagonistinnen diskutieren und gönnt dem Leser dabei keine Atempausen.

Eine Debatte folgt der nächsten, Argumente und Theorien werden in ihre Einzelteile zerpflückt und neu zusammengesetzt. Studentin Anand ist dabei so unverblümt und lustig, dass man als Leser oft schmunzelnd weiterblättert. Professorin Saraswati lädt dagegen mit ihren oft einfachen Gegenfragen zum Nachdenken ein. Diese turbulente Mischung macht den Roman zeitweise anstrengend, aber niemals langweilig. Hannah Steinharter

Ruth Terink: Ratgeber für diverse Teams

Ruth Terink, Richard Schneebauer: Typisch Mann, typisch Frau? Wie Frauen und Männer noch besser zusammenarbeiten.
Haufe
Freiburg 2021
128 Seiten
9,95 Euro

Frauen wollen vom neuen Job wissen: „Was kann ich hier tun?“, Männer eher: „Was kann ich hier werden?“ Frauen trauen sich selbst zu wenig zu, Männer sind lieber unter sich und ignorieren Frauen, die nicht wenigstens ein Alpha-Tier zum Verbündeten haben.

Der kleine Ratgeber „Typisch Mann, typisch Frau? Wie sie noch besser zusammenarbeiten“, den die Unternehmensberaterin Ruth Terink mit dem Soziologen Richard Schneebauer vorlegt, fasst sachlich-knapp und zudem amüsant reale Unterschiede zusammen.

Und schildert die nötigen Konsequenzen, die Frauen, Männer und Unternehmen ziehen müssen, wenn sie die Früchte ernten wollen, die gemischte Belegschaften und Führungsteams versprechen. Das beginnt bei ehrlicher Analyse und endet bei handfesten Tipps.

An Frauen: Lernt mit typisch männlichem Verhalten – Angst vor Gefühlen, Statusfixiertheit, Abwertung von Frauen, Solidarisierung gegen kritische Frauen – umzugehen, entwickelt Gegenstrategien, arbeitet an eurem Auftritt und Selbstwertgefühl, hört auf, es allen recht machen zu wollen, lasst euch nicht als fleißige Bienchen ausbeuten! Männer und Chef:innen lernen, Unterschiede zu erkennen und produktiv zu nutzen.

Von der männlich geprägten Kommunikation über die nötige Strategie bis zur Außendarstellung im Kampf um die besten Mitarbeiter. Und die Mahnung, auch die Verunsicherung der Männer durch Angst vor Veränderung und Statusverlust zu berücksichtigen.

Angereichert ist der wertvolle, leicht in ein, zwei Stunden zu lesende Ratgeber mit zahlreichen Literatur-Tipps, Übungen und Coaching-Beispielen. Extrem hilfreich für Frauen, Männer und Chefs, selbst für die, die sich selbst schon für absolute Gender-Experten gehalten haben. Barbara Gillmann

Bettina Weiguny: Junge Rebellinnen

Bettina Weiguny: Denn es ist unsere Zukunft. Junge Rebellinnen verändern die Welt - von Greta Thunberg bis Emma González.
Rowohlt Berlin
Berlin 2021
256 Seiten
16 Euro

Sie kämpfen für die Umwelt, für Minderheiten und Gleichberechtigung und engagieren sich gegen Diskriminierung und Kinderehen: Jugendliche wie Greta Thunberg oder Malala Yousafzai, die die Welt besser machen wollen und wegweisende Veränderungen bewirken. Die das mit einer Entschlossenheit tun, wie man es zuletzt in den 1960er-Jahren erlebt hat.

In ihrem Buch porträtiert Bettina Weiguny neben der Stunde-Null-Aktivistin Thunberg junge Rebellen aus der ganzen Welt, deren Namen und Projekte in Deutschland die wenigsten kennen – zu Unrecht. Hauptakteure wie Emma González, die es mit der Waffenlobby aufnimmt, oder die Schwestern Melati und Isabel Wijsen, die auf Bali im Alleingang das Verbot von Einwegplastik erreicht haben.

Die Idee zu dem Buch kam der Wirtschaftsjournalistin vor einem Jahr beim Weltwirtschaftsforum in Davos. Früher eine Veranstaltung vornehmlich für alte, reiche und mächtige Männer, mischte dort ein Dutzend Jugendlicher die Elite auf.

Vor allem sind es junge Mädchen, die den Mächtigen die Leviten lesen. „Alle haben gespürt, dass sich hier etwas Neues Bahn bricht. Was das ist, wollte ich in dem Buch beschreiben“, sagt Weiguny. Sie beschreibt, was die Teenie-Aktivisten auf die Straße bringt, woher sie diese Chuzpe nehmen, wer sie dirigiert. Häufig hat es mit einem gut gebildeten Elternhaus zu tun.

Viele Rebellinnen wachsen in finanzieller Sicherheit auf und werden von ihren Eltern unterstützt. Auch die sozialen Netzwerke spielen der „Generation Z“ in die Hände, die sie über Kontinente hinweg miteinander verbinden. Weigunys Buch stimmt optimistisch. Vor allem, weil es zeigt, dass es nicht nur Greta Thunberg und „Fridays for Future“ gibt, sondern ganz viele „Gretas“ überall auf der Welt. Carina Kontio

Mehr: Das sind die besten Bücher des Jahres 2020.

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