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Philosoph im Interview Precht fordert 25-Prozent-Steuer „auf all den Kram“ im Online-Handel

Der Philosoph will das Onlineshopping besteuern. Die Einnahmen sollen an die Kommunen gehen. Im Interview erklärt Precht seine Idee und spricht über sein neues Buch.
11.10.2019 - 08:37 Uhr 7 Kommentare
„Online-Shoppen hat die urbane Kultur zerstört.“ Quelle: Peter Rigaud/laif
Richard David Precht

„Online-Shoppen hat die urbane Kultur zerstört.“

(Foto: Peter Rigaud/laif)

Düsseldorf Der Philosoph und Bestseller-Autor Richard David Precht fordert die Einführung einer 25-prozentige Steuer „auf all den Kram, den wir tagein, tagaus online bestellen. Und dieses Geld sollte den Kommunen für die Strukturentwicklung zur Verfügung gestellt werden“, sagte er in einem Interview mit dem Handelsblatt.

Nicht jede Innovation ist ein Fortschritt“, so Precht. Sein Ziel: „Ich möchte gerne eine für unsere Demokratie wie unsere Wirtschaft hochproblematische Entwicklung stoppen. Meine Steuer-Idee würde die Zukunft wahrscheinlich lebenswerter machen.“

Der 54-Jährige warnt vor einer totalen Verödung der Innenstädte, die letztlich auch die Gesellschaft an sich bedrohe: „Ich war unlängst seit vielen Jahren wieder in der Innenstadt meiner Heimatstadt Solingen – und war entsetzt. In meiner Kindheit war die Fußgängerzone voller qualifizierter Einzelhändler. In den neunziger Jahren rollten die Filialketten das Terrain auf. Mittlerweile steht von drei Läden mindestens einer leer, während die anderen beiden von Ramsch-Boutiquen und Dönerbuden bespielt werden.“

So sei das mittlerweile überall. Prechts Fazit: „Es gibt keinen Grund mehr, am Wochenende in die Innenstadt zu gehen. Darunter wiederum leidet das Gemeinschaftsgefühl.“

Lesen Sie hier das komplette Interview:

Herr Precht, hat es Sie bei der Wiederbeschäftigung mit dem 19. Jahrhundert selbst überrascht, wie viele Anknüpfungspunkte man dort zur Jetztzeit finden kann?
Schon die erste industrielle Revolution hatte ja das Ende einer tausendjährigen Herrschaft von Kirche und Adel und damit der gottesfürchtigen Zeit eingeläutet und zugleich den Beginn einer Leistungsgesellschaft, die es in dieser Form vorher nie gegeben hat. Im 19. Jahrhundert fächern sich die daraus resultierenden sozialen Probleme ebenso auf wie die alternativen Versuche, den Kapitalismus neu zu denken oder zu ersetzen. Das erleben wir gerade wieder.

Marx ist in Ihrer Philosophiegeschichte überraschenderweise längst nicht so dominant, wie man vielleicht hätte erwarten können.
Weil er auch nur einer von vielen interessanten Denkern damals war. Ich habe versucht, ihn aus seiner Zeit heraus zu erklären. Er ist ja kein genialer Einzeltäter, sondern eher ein hochbegabter Kompilator...

...was die höfliche Beschreibung eines Plünderers ist.
Ja, aber das gilt ja für so viele Denker und ist per se nicht verwerflich. Das Leben baut nichts auf, wofür es die Steine nicht woanders herholt. Marx’ Leistung besteht in der Art und Weise, wie er die Dinge neu kombiniert hat.

Was ist von Marx übrig geblieben – außer zuletzt die Jubelfeiern zu seinem 200. Geburtstag?
Am aktuellsten dürfte sein, dass Marx im dritten Band des „Kapitals“ den Zusammenbruch der Finanzindustrie vorausgesagt hat. Bei ihm ist Geschichte bekanntlich vorherbestimmt. Das glauben die Anhänger des Silicon Valley heute auch wieder, sie prophezeien nur anderes: Mensch und Maschine nähern sich an; irgendwann lassen wir uns Chips implementieren, bevor die Maschinen (bei Marx waren es noch die Proletarier) die Herrschaft übernehmen. Bei beiden aber findet sich der gleiche Widerspruch: Einerseits wird dauernd zur Revolution aufgerufen. Andererseits fragt man sich: Wozu eigentlich, wenn doch eh alles determiniert ist?

Ihre Schlussfolgerung?
Dass beide Generationen von Visionären sich letztlich selbst nicht trauen. Mir fällt überhaupt auf, dass die Vordenker des Silicon Valleys alles infrage stellen, selbst den Menschen. Nur den Kapitalismus scheint es in deren Zukunftsszenarien auch in Millionen von Jahren noch zu geben.

Schon der Frühsozialist William Godwin hoffte, die Maschinen würden den Menschen von der Fron der Arbeit befreien. Warum ist eigentlich auch daraus bis heute nichts geworden, obwohl wir Godwins Idealen doch deutlich näher gekommen sind?
Weil das offensichtlich viel Zeit braucht. Godwin ist in der Tat von all den frühsozialistischen Utopisten der für heute spannendste. Er sah bereits, dass die von der Arbeit befreiten Menschen durch ein Mehr an Bildung ein sinnvolles und erfülltes Leben führen können. Dafür kommt es aber auf die Kultur an, in der man lebt.

Auch die „industrielle Religion“ des nach seinem Schöpfer benannten Saint-Simonismus erinnert sehr an die unkritische Verehrung des technischen Fortschritts als gesellschaftlicher Heilsbringer heute.
Die Verwandtschaft der beiden Bewegungen ist groß, ja. Es gab damals viele frühsozialistische Bewegungen, die bis in den Spiritismus und das Okkulte reichten. Besonders beliebt war aber die Idee, dass der wissenschaftliche Fortschritt die Menschheit erlösen werde. Das erleben wir bei den Anhängern des Silicon Valleys heute wieder – mit einem ähnlichen Denkfehler.

Nämlich?
Seit der Französischen Revolution ist eigentlich klar, dass Fortschritt nichts Lineares ist. Schauen Sie sich um! Eine gewaltige industrielle Revolution karnevalisiert heute wie damals die Gesellschaft: Alles wird vertauscht, maskiert, demaskiert und sieht plötzlich anders aus. Die stärkste Bewegung ist dann aber immer erst die Restauration, zu der es jedes Mal kommt, wenn große Umbrüche die Gesellschaft erschüttern.

Die Restauration damals wie heute basiert auf Angst. Haben Sie angesichts Ihrer Beschäftigung mit den Umbrüchen im 19. Jahrhundert womöglich auch mehr Verständnis für den ängstlichen AfD-Wähler, der sich im Jahr 2019 abgehängt fühlt?
Ich kann diese Angst verstehen und entdecke in mir selbst immer wieder konservative Seelenpunkte. Nicht alles wird ja immer nur besser. Unter humanistischen Gesichtspunkten kann der eine oder andere Fortschritt durchaus auch als Rückschritt gewertet werden. Nicht alles Neue ist gut. Die Frage ist oft eher: Was haben die Konservativen für die Zukunft anzubieten? Und da schwächeln sie meistens.

Die Gegenwart wird dennoch bestimmt vom Erfolg populistischer Bewegungen in Europa, aber auch von Ikonen wie Boris Johnson oder Donald Trump.
Derlei konnte man im 19. Jahrhundert schon genauso erleben. Und das war auch der Nährboden für die industriellen Katechismen von politischen Denkern wie Saint-Simon. Wirtschaft und Wissenschaft versprachen Ordnung im Chaos. Auch heute wollen Vordenker des Silicon Valleys die oft wirren demokratischen Prozesse durch eine neue Art der Sozialtechnik ersetzen: Es wird uns suggeriert, dass künftig Algorithmen für uns Entscheidungen fällen können, gegen die dann aber kein Einspruch mehr möglich ist.

Richard David Precht: Sei Du selbst
Goldmann Verlag
2019
608 Seiten
24 Euro

Was unterscheidet die Glaubenssätze des Silicon Valleys vom okkulten Frühsozialismus?
Der Frühsozialismus hatte ein Herz für die Verlierer. Das sehe ich bei den Vordenkern der Digitalära deutlich weniger. Ich habe jedenfalls nicht den Eindruck, dass die den Kindern in Somalia und anderen Krisengebieten helfen oder die Welt retten wollen. Und sie sorgen sich kaum darum, unter welchen entsetzlichen Bedingungen in der Dritten Welt Lithium, Coltan oder Kobalt für ihre Batterien gewonnen werden.

Bei allen Parallelen – was war früher besser?
Im 19. Jahrhundert sicher wenig. Aber in den 1970er-Jahren schon. Die Menschen steckten da nicht so stark in ihrem eigenen Segment fest. Sie waren auch nicht pausenlos mit Optimierung beschäftigt. Ich war unlängst seit vielen Jahren wieder in der Innenstadt meiner Heimatstadt Solingen – und war entsetzt. Solingen war mal eine florierende Mittelschichtsstadt mit einer starken FDP. Walter Scheel zum Beispiel war gebürtiger Solinger.

In meiner Kindheit war die Fußgängerzone voller qualifizierter Einzelhändler. In den Neunzigerjahren rollten die Filialketten das Terrain auf. Mittlerweile steht von drei Läden mindestens einer leer, während die anderen beiden von Ramschboutiquen und Dönerbuden bespielt werden. Es gibt keinen Grund mehr, am Wochenende in die Innenstadt zu gehen. Darunter wiederum leidet das Gemeinschaftsgefühl. Und das erleben Sie heute überall. Onlineshoppen hat die urbane Kultur zerstört.

Was könnte helfen?
Eine 25-prozentige Steuer auf all den Kram, den wir tagein, tagaus online bestellen. Und dieses Geld sollte den Kommunen für die Strukturentwicklung zur Verfügung gestellt werden.

Da werden die Fortschrittsgläubigen dann wettern: Precht versucht, die Zeit aufzuhalten!
Die Zeit kann man nicht aufhalten, aber dumme Ideen schon. Nicht jede Innovation ist ein Fortschritt. Ich möchte gerne eine für unsere Demokratie wie unsere Wirtschaft hochproblematische Entwicklung stoppen. Meine Steuer-Idee würde die Zukunft wahrscheinlich lebenswerter machen.

Sie versuchen sich an Ordnungspolitik...
...und ich hätte damit wenige Feinde, nur ein paar einzelne, wenn auch sehr mächtige Konzerne. Aber plötzlich gäbe es wieder einen echten Einzelhandel. Und vor allem mehr Öffentlichkeit und Gemeinsinn.

Der Buchhändler Thomas Spence und der Gesellschaftstheoretiker Charles Fourier hatten schon im 19. Jahrhundert die Idee einer Art bedingungslosen Grundeinkommens, das auch Sie heute unterstützen.
Damals wurde seine Notwendigkeit damit begründet, dass die Leute früher von dem leben konnten, was die Natur hergab. Wenn aber alles irgendjemandem gehört, die Wälder, Flüsse, Wiesen, kann man ja nicht einfach ein Reh erlegen, wenn man Hunger hat. Wenn dem Menschen damit die Existenzgrundlage fehlt, müsste sie künstlich wiederhergestellt werden, indem man ihm aus den Pachterträgen der Felder eben ein Grundeinkommen bezahlt.

Und, wird das Projekt jemals mehr sein als eine nette Idee?
Ja, danach sieht es aus. Es ist vermutlich das richtige Rezept für die kommende Zeit. Wenn wir sehen, dass Abermillionen von Menschen auf dem Arbeitsmarkt der Digitalära keine Chance mehr haben, werden wir sie mit einem Grundeinkommen psychisch und materiell abfangen müssen. Wichtig ist, dass die Finanzierungskonzepte dazu heute entwickelt werden, um im nächsten Jahrzehnt darauf vorbereitet zu sein.

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7 Kommentare zu "Philosoph im Interview: Precht fordert 25-Prozent-Steuer „auf all den Kram“ im Online-Handel"

Das Kommentieren dieses Artikels wurde deaktiviert.

  • - Nachtrag -

    Auch hier spricht Precht wieder eines seiner gesellschaftsklempnerischen "Steckenpferde" an - das "Bedingungslose Grundeinkommen".
    Die Diskussionen darüber füllen mittlerweile Bücher, aber auch ein Precht kommt letztendlich nicht um eine der fundamentalen ökonomischen Erkenntnisse herum: dass die Menschheit seit der Vertreibung aus dem Paradies eben nicht mehr im Schlaraffenland lebt, wo es Alles im Überfluss gibt, sondern in einer Welt der KNAPPHEIT. Und alle, ausnahmslos alle Versuche von Utopisten und Gesellschaftsklempnern, dieses Paradies im Diesseits wiederherzustellen, haben zum exakten Gegenteil geführt: nämlich zur Hölle auf Erden mit Abermillionen von Opfern!!
    Der US-Ökonom Thomas Sowell hat es folgendermaßen auf den Punkt gebracht:
    >> "Die erste Lektion der Ökonomie ist die Knappheit: Es gibt niemals genug von irgendetwas, um alle befriedigen zu können, die es haben wollen. Die erste Lektion der Politik ist die Nichtbeachtung der ersten Lektion der Ökonomie." <<
    Sowell täuscht sich hier nur ein wenig, was die "Politik" betrifft: es waren nämlich meistens keine Politiker, sondern INTELLEKTUELLE - wie eben auch Precht - die das theoretische Fundament für diese verheerenden Gesellschaftsexperimente gelegt haben!

  • Nun die Idee ist ja nicht neu. Ich habe einige Vorträge von ihm gesehen und ich fand sie meist witzig und spritzig. Wie er sich aber gerade als Weltuntergangsprophet darstellt und zudem "Lösungen" präsentiert, sich selbst als den Inhaber der Weisheit, die Probleme der Welt zu kennen und zu wissen, wie alles in 30 Jahren sein wird, ist einfach nur fade. Schade ! Die Vorschläge die er hat können dem linksradikalen Denken zugeordnet werden, die Themen die er anschneidet lehnen sich an den allgemeinen Populismus an und ich werde den Eindruck nicht los, er will etwas mehr Aufmerksamkeit um sein neues Buch besser zu verkaufen.
    Am meisten stört mich, dass er nicht Beobachtungen schildert, sondern Weisheiten verbreitet. ER weiss wie es sein wird und warum es ist. Er zieht Schlüsse und zitiert wissenschaftliche Untersuchungen, mit Prozentzahlen, die im Grunde NICHTS sagen.
    Leider ist das ganze absolut populistisch und plakativ. Das passt eher zu einem Populisten denn zu einen Philosophen. Mag er seine Gefolgschaft haben, ich finde ihn nur noch angepasst und flach. Wirklich schade.

  • Richard David Precht, eine der "Ikonen" der (westlichen) Intellektuellen ist tatsächlich nichts anderes als ein verkappter Salon-Sozialist.
    Bricht man das, was diese "Philosophen-Ikone" insbesondere der Linken gesellschaftlich möchte, auf das Wesentliche herunter, dann kann man es folgendermaßen zusammenfassen: er will für das Erreichen seiner Ziele MEHR ZWANG UND WENIGER FREIHEIT.
    Precht liebt, um es bewusst provokant zu formulieren, Zwang und Verbote also weitaus mehr als Weisheit:
    "Auch Prechts – gelinde gesagt – naive Behauptung, die Politik tue sich mit Verboten schwer, mutet angesichts so mancher perfiden Masche, mit der jene trickreich durchgesetzt werden sollen, ein wenig weltfremd an. Sei es nun „Staatsterrorismus“, also von Nachrichten- und Geheimdiensten „betreutes Bomben“, wie Andreas von Bülow es mal so vortrefflich nannte, um mehr „Sicherheit“ andrehen zu können, seien es zu ähnlichen Zwecken unterwanderte und teilweise sogar geführte Parteien, gewaltbereite, nutzidiotische Fußtruppen, ob nun von links oder rechts; sei es, um ein in dieser Hinsicht herausragendes Negativbeispiel zu nennen, die „Fridays for Future“-Bewegung, um es so aussehen zu lassen, als höre man doch nur auf „Volkes Stimme“, vor allem der Kinder und Jugendlichen, und erfülle lediglich deren Wünsche nach mehr „Klimaschutz“ – das massenpsychologische Waffenarsenal weist eine ganze Fülle erschreckend abgefeimter Methoden und Instrumente auf, um das gewünschte Ziel zu erreichen. (...)
    Warum Precht spurt? (...) Vielleicht ist er tatsächlich überzeugt von der „Richtigkeit“ seines Denkens; ich für meinen Teil glaube eher, dass die in der Vergangenheit regelmäßig statuierten Exempel im Falle allzu großer Abweichungen vom erwünschten und veröffentlichten Meinensollen ihm verdeutlicht haben, was mit Menschen passiert, die sich einen eigenen Kopf erlauben."
    https://ef-magazin.de/2019/07/12/15354-richard-david-precht-fordert-mehr-verbote-fuer-den-klimaschutz-vorgeprescht

  • Hr.Precht hat auch schon mal in "der Welt" die Abschaffung von Algebra in der Grundschule gefordert. Warum bekommt dieser Clown ein Podium im Handelsblatt.

  • Zwischenzeitlich ist Deutschland das Land mit der höchsten Steuer- und Abgabenquote! Das Steuersystem ist selbst für Finanzbeamte, Steuerberater, Wirtschaftsprüfer und selbst für Steuerpolitiker nicht mehr durchschaubar. Die vielen Steuern, insbesondere die weltweit nahezu unbekannte Erbschaftsteuer für Ehepartner und Kinder, zerstören den Deutschen Wohlstandsmotor, den Mittelstand. Herrn Precht, der hervorragende Bücher schrieb, kann ich nur empfehlen: "Schuster, bleib bei Deinen Leisten."

  • Noch eine überflüssige Steuer , im Elfenbeinturm erdacht.
    Die vielen Vorzüge des Onlinehandels , zB. die hervorragende Suchmöglichkeiten nach Produkten;
    kaufen wann ich es will , und wo ich es möchte, ich muss nicht mehr eine Odyssee starten wenn ich mal ein seltenes Produkt brauche , sollte man nicht klein Reden.
    Die Bezeichnung "Kram" finde ich abwertend, für Produzenten und Käufer, es muss in einem freien Land jedem selbst überlassen bleiben was er als Kram oder qualitativ gutes Produkt erachtet.



  • Mit der Online Steuer würden die Innenstädte nicht lebendiger, sollen die Kommunen mit den Steuereinnamen dann selbst subventionierte Einzelhandelsgeschäfte betreiben? Können die es besser? Da würde nur der dahinsiechende alteingesessene Handel mit seinen Honoratioren der Gewerbevereine künstlich beatmet und ein paar Fördergelder abgegriffen. Die Kunden haben mit den Füßen abgestimmt, aber Herr Precht sehnt sich in eine Idylle der guten alten Zeit der örtlichen Kleinteiligkeit zurück.
    Gemeinschaftsgefühl war vielleicht in den 50er mit Fresswelle und Konsumwelle an das Shoppen in der Stadt gebunden - ich konsumiere (vorort, im Gedrängel, mit strengen Ladenöffnungszeiten!) also bin ich. Und alles Fremde von Auswärts, Versandhandel und Internet, das ist moralisch anrüchig?. Nein, das Gemeinschaftsgefühl ist hier zu kleinbürgerlich und kleinteilig gedacht.

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