Deutscher Wirtschaftsbuchpreis 2020: Ausschreibung startet am Freitag
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Paul Colllier bei der letztjährigen Preisverleihung
Für sein Werk „Sozialer Kapitalismus“ erhielt der britische Ökonom den Deutschen Wirtschaftsbuchpreis 2019.
(Foto: Bernd Roselieb)
Es ist die Zeit für Bücher: Mit der Pandemie haben plötzlich alle mehr Zeit, auch Manager, Banker und Unternehmer. Dienstreisen fallen weg, virtuelle Meetings ersetzen die üblichen Konferenzen, und viele arbeiten weiterhin im Homeoffice. Und geben bei Videoschaltungen unfreiwillig Einblicke in ihr „kulturelles Ökosystem“: Fast immer sind im Hintergrund Regale voller Bücher zu sehen.
Er habe in der Zeit des strengen Lockdowns „Schuld und Sühne“ von Dostojewski gelesen, dazu hätte er sonst keine Zeit gehabt, sagt ein Unternehmer. Ein anderer hat ausführlich die Klassiker der Managementliteratur studiert.
Jetzt gibt es ein positives Signal für Bücherfreunde: Die Frankfurter Buchmesse, das größte internationale Branchentreffen, findet statt, das hat der Börsenverein des Deutschen Buchhandels in dieser Woche entschieden – mit einem ausgefeilten Hygienekonzept und vielen virtuellen Veranstaltungen.
Auch die drei Initiatoren Handelsblatt, Frankfurter Buchmesse und Goldman Sachs, die den Deutschen Wirtschaftsbuchpreis ausloben, haben sich entschieden, dass der Preis in diesem Jahr verliehen wird – zum 14. Mal.
„Wir wollen hier ein Zeichen der Kontinuität setzen. Die neuen Unfreiheiten des Lebens, von Mundschutz bis Umarmungsverbot, werden durch die nach wie vor gelebten Freiheiten der Autoren erträglicher“, sagt der Juryvorsitzende Hans-Jürgen Jakobs, Senior Editor des Handelsblatts.
Deutscher Wirtschaftsbuchpreis 2020 – Die Jury
Lehrstuhl für Entrepreneurial Finance, Technische Universität München (TUM)
Präsidentin des Wissenschaftszentrums Berlin für Sozialforschung
Aufsichtsratsvorsitzende der Henkel AG & Co. KGaA
Direktor der Frankfurter Buchmesse
Vorsitzender des Vorstands, Goldman Sachs Bank Europe SE
Geschäftsführender Gesellschafter der Henkelhausen GmbH & Co. KG, Past President des Verbands „Die Familienunternehmer“
Präsident der Bonner Akademie für Forschung und Lehre praktischer Politik (BAPP)
Präsident des Handelsblatt Research Institute
Präsident des Bundesverbands Deutscher Volks- und Betriebswirte (bdvb)
Finanzvorständin der Ceconomy AG
Senior Editor und Autor des Handelsblatts
Ab Freitag können Verlage in Deutschland, der Schweiz und Österreich ihre Bücher ins Rennen schicken, sie können bis zu drei Titel nominieren. Alle literarischen Genres von Sachbuch, Biografie, Unternehmensporträt, Managementbibel bis zum Wirtschaftskrimi sind zugelassen.
Autoren können sich nicht selbst bewerben. Der Einsendeschluss ist in diesem Jahr verlängert bis zum 14. August, um auch die Herbstproduktion aufnehmen zu können. Akzeptiert werden auch Fahnen und Manuskripte von Büchern, die bis September erscheinen.
Am 28. August wird die Shortlist auf der Handelsblatt-Literaturseite veröffentlicht, und ab dann werden die zehn Finalisten bis zur Preisverleihung ausführlich vorgestellt.
Eine hochkarätige Jury aus Wirtschaftsvertretern und Wissenschaftlern unter dem Vorsitz von Senior Editor und Handelsblatt-Autor Hans-Jürgen Jakobs entscheidet über die Preisvergabe.
Alle Details, von den ausführlichen Teilnahmebedingungen über die interaktive Anmeldungsplattform bis zu Informationen über die drei Initiatoren, sind zu finden auf der Homepage des Preises.
Im vergangenen Jahr ging der Deutsche Wirtschaftsbuchpreis an den britischen Ökonomen und Bestsellerautor Paul Collier für sein im Siedler-Verlag erschienenes Buch „Sozialer Kapitalismus! Mein Manifest gegen den Zerfall unserer Gesellschaft“. Darin geht es um die Frage, wie technologischer Fortschritt auch gesellschaftlich stabilisiert werden kann.
Jede Gesellschaft brauche eine Konvention der Mitglieder auf Werte, die gelebt werden müssen, meinte die Jury in ihrem Urteil. „Colliers Manifest für einen erneuerten Kapitalismus ist extrem gut erklärt, seine Forderungen sind leicht nachvollziehbar, und er spricht das Thema Identität ideologiefrei an“, sagte der Jury-Vorsitzende Jakobs.
Das Buch spiegele das große gesellschaftliche Thema des Jahres 2019: die Sorge um den Zustand der Welt in einer Zeit globaler politischer und gesellschaftlicher Umbrüche und der Zusammenhalt der Gesellschaft. Das scheint aus heutiger Perspektive in Zeiten von Covid-19 beinahe prophetisch und weiterhin aktuell.
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