Handelsblatt Green CO2-freie Lieferketten: Was heißt eigentlich „klimaneutral“?
Düsseldorf Viele Firmen haben sich zum Ziel gesetzt, innerhalb der nächsten Jahrzehnte auf eine klimaneutrale Produktion umzusteigen – ein Vorhaben, das sich auf vielen verschiedenen Wegen erreichen lässt.
Während die einen auf Recycling und in Zukunft auf völlig CO2-freie Wertschöpfungsketten setzen, wollen andere Unternehmen sogenanntes Offsetting betreiben. Das bedeutet, dass sie die Emissionen aus ihren Prozessen mithilfe von Klimaprojekten ausgleichen wollen.
Ist jede dieser Strategien gleich gut? Und lassen sich die globalen Emissionen wie geplant senken? Darüber spricht in dieser Folge von Handelsblatt Green der Klimaökonom Manfred Fischedick, der das Wuppertal-Institut für Klima, Umwelt, Energie als wissenschaftlicher Geschäftsführer leitet.
Wenn Sie Anmerkungen, Fragen, Kritik oder Lob zu dieser Folge haben, schreiben Sie uns gern per E-Mail: [email protected]
Mehr: Energieökonomin Claudia Kemfert im Podcast: 100 Prozent erneuerbare Energien – geht das?
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Die Chinesen und andere lachen sich tot. Es geht um Dekadenz.
Man möchte zu zweifeln beginnen. Da schaffen wir Kernenergie und Kohle ab, um auf erneuerbare Energien zu setzen. Auf das “für und wider“ muss man hier nicht weiter eingehen. Aber das Loch, das wir bei der Energieerzeugung reißen, das müssen wir auch stopfen.
Also zwingt man die Bürger in die erneuerbaren Energien, indem man ihnen von sogenannten Energieberatern vorrechnen lässt, dass sie zukünftig CO2-neutral sind, wenn sie die Menge an CO2, die sie verbrauchen, durch erneuerbare selber erzeugen. Gegen diese Form der CO2-Neutralität ist grundsätzlich nichts einzuwenden.
Ökonomisch sieht das aber vielleicht doch anders aus. Nun muss der Häuslebauer an Stelle der EVU’s das Investment betreiben. Ein jung verheiratetes Ehepaar freut sich über die zusätzlich aufzubringenden Baukosten. Früher hat man seinen Energiebezug als lfd. Betriebskosten (Gas, Strom Öl) durch periodische Zahlungen beglichen. Heute tätigt man dafür ein weiteres Investment. Die Hr. Altmaier u. Scholz freuen sich über die wirtschaftlichen Effekte (Wachstum, Arbeitsplätze, Steuereinnahmen etc.).
Kürzlich hat mir ein prof. Hallenbetreiber auf Nachfragen bestätigt, wenn man eine alte rußige Heizung betreibt und über große Dachflächen für eine Solaranlage verfügt, dann ist man CO2-neutral! Erst wenn man die Heizung “alt gegen neu“ austauscht, dann fließen staatl. Zuschüsse.
Könnte es sein, dass Hr. Altmaier hier so spendabel ist, dass Du und Ich bereits zu viel Steuer gezahlt haben? Das junge Ehepaar hat seine Freude bei der Finanzierung. Aber auch die Bank verzeichnet zusätzliches Wachstum. Pech nur, wer mit seinem heutigen Einkommen das nicht mehr stemmen kann.
Bleibt nur noch zu klären, welche Baukosten in einem Mietobjekt an die Mieter weitergegeben werden, oder ob die Kosten für das private Kraftwerk nun auch Privatvergnügen sind.