Mindshift-Podcast Bildungsexperte Hauke Schwiezer: „Mich macht wahnsinnig, wie das Geld in der Coronakrise eingesetzt wird“
Düsseldorf Die Zukunft ist schon lange sein Thema. Hauke Schwiezer ist Mitgründer und Geschäftsführer von „Startup Teens“, der eigenen Angaben zufolge reichweitenstärksten digitalen Bildungsplattform für Unternehmertum und Coding in Deutschland. Zielgruppe sind 14- bis 19-jährige Schüler.
Doch damit nicht genug. Nun hat Schwiezer ein Buch veröffentlicht, über das er in der neuen Folge von Handelsblatt Mindshift spricht. Es trägt den programmatischen Titel: „Zukunftsrepublik“ und ist in die „Spiegel“-Bestsellerliste aufgestiegen.
Gemeinsam mit 79 anderen Persönlichkeiten aus Wirtschaft, Politik, Wissenschaft und Gesellschaft entwickelt er in dem 350 Seiten starken Band vielfältige Visionen für das Jahr 2030. Wie werden wir 2030 in Deutschland arbeiten? Welches Gesundheitssystem werden wir haben? Wie wird unser politisches System 2030 aussehen? Auf welche Arten und Weisen wird unsere Wirtschaft funktionieren?
Schwiezers Thema ist die Bildung. Der 43-Jährige fordert ein radikales Umdenken im und für das Bildungssystem. Im Handelsblatt Podcast Mindshift erklärt er: „Wir waren mal ein Land, was sich durch Innovationen hervorgetan hat. Das tun wir schon lange nicht mehr im großen Stil. Es gibt natürlich Ausnahmen, aber wir sind in der großen Spannbreite nicht mehr führend bei Innovationen.“ Die Ausbildung junger Menschen werde daher immer wichtiger, um Wohlstand, Demokratie und Frieden zu sichern.
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Die Corona-Krisenpolitik sei ein gutes Beispiel dafür, in welchem Ausmaß falsch investiert werde. „Mich macht wahnsinnig, wie das Geld eingesetzt wird. Das treibt mich emotional um.“ Es werde seit Jahren viel zu wenig Geld in die Bildung investiert, und selbst jetzt, wo die Mängel etwa bei der Digitalisierung der Schulen so offensichtlich seien, gehe das weiter. Schwiezer stellt in der neuen Mindshift-Folge fest: „In die Bildungslandschaft muss massiv investiert werden. Wir leben von der Substanz.“

M. Ostermann, C. Flores Willers, M. Wohlfarth, D. Krauss, A. Rickert, H. Schwiezer (Hg.): Zukunftsrepublik. 80 Vorausdenker*innen springen in das Jahr 2030.
Campus
Frankfurt 2021
349 Seiten
24,95 Euro
Das Buch erscheint am 10. Februar.
Um Deutschland wieder von einer „Stillstands- zu einer Zukunftsrepublik“ zu machen, fordert er zudem, die sogenannte Generation Z, also die nach 1990 geborenen Jahrgänge, stärker in politische und wirtschaftliche Entscheidungsprozesse einzubinden. „Jedes Unternehmen und auch jeder politische Entscheidungskreis sollte Teilnehmer unter 25 Jahren haben, um in gelebter Heterogenität nach guten Lösungen zu streben“, erklärt Schwiezer im Gespräch. Nur gemeinsam schaffe man die Transformation.
Schwiezer wünscht sich deshalb gemeinsam mit den fünf weiteren Herausgebern des Buchs „Zukunftsrepublik“ eine heterogenere und offenere Diskussionskultur. „Wir haben ein Debattenbuch geschrieben, mit zum Teil widersprüchlichen Beiträgen, in dem aufgezeigt wird, was passieren muss, um Deutschland neu aufzustellen.“ Deutschland brauche Ideen und Mut. „Die Angst ist das größte Hemmnis eines Menschen, seine Ziele zu erreichen“, sagt Schwiezer.
Zu seinen Mitherausgebern zählen Marie-Christine Ostermann (Rullko), Daniel Krauss (Flixbus), Celine Flores Willers (The People Branding Company), Miriam Wohlfarth (Ratepay) sowie Andreas Rickert (Phineo).
Mehr: Hauke Schwiezers „Startup Teens“ will die Aufbruchstimmung der Jugendlichen nutzen
Unser Partner von Handelsblatt Mindshift
Wenn Sie nach dem Hören Lust auf noch mehr Denkanstöße haben und vielleicht auch selbst aktiv werden wollen, möchten wir Ihnen die LinkedIn-Gruppe von The Shift ans Herz legen – die Diversity-Initiative der Handelsblatt Media Group und unser Partner für diese Podcast-Folge.
Dort finden Sie nicht nur alles Wichtige über die Initiative, sondern auch Neuigkeiten, Interviews und Tipps rund um das Thema Diversity. Knüpfen Sie neue Kontakte, und tauschen Sie sich zu aktuellem Diskussionsstoff aus – wir freuen uns auf Sie.
Mehr Folgen finden Sie hier:
- Business-Coach Boris Grundl: „Die Frage ist: Wie mache ich aus der Niederlage Sieg?“ Der Querschnittsgelähmte ist erfolgreicher Unternehmer. Im Podcast spricht er darüber, wie er Managern hilft, die Coronakrise zu bewältigen – emotional und geschäftlich.
- Thomas Sattelberger: „Diese neurotische Fixierung auf die Frauenquote muss weg.“ Der ehemalige Topmanager spricht im Podcast über scheinheilige Symbolpolitik, Schule im Corona-Chaos und darüber, wie er es schaffte, auf Tiktok zum Superstar zu werden.
- Victoria Wagner: „Die alten weißen Männer sollen nicht verschwinden.“ Die Gründerin der Initiative Beyond Gender Agenda spricht über den Erfolgsfaktor Diversität und darüber, was getan werden kann, damit Chefetagen vielfältiger werden.
- Fränzi Kühne: „Klar bin ich eine Feministin.“ Die TLGG-Mitgründerin und mehrfache Aufsichtsrätin ist zu Gast bei Handelsblatt Mindshift. Kühne über die Frauenquote, berufliche Zukunft – und eine Weltreise.
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