Mindshift-Podcast Business-Coach Boris Grundl: „Die Frage ist: Wie mache ich aus der Niederlage Sieg?“
Düsseldorf Er ist Mitte zwanzig und hoffnungsvoller Spitzensportler im Tennis, als es passiert: ein Unfall bei einem Klippensprung in Mexiko – und Boris Grundl ist querschnittgelähmt. Über sein Schicksal sagt er in der neuen Folge von Handelsblatt-Mindshift: „Aus meiner Erfahrung heraus ist die Kunst, sich wirklich auf das zu konzentrieren, was jetzt da ist – nicht auf das, was genommen wurde.“
Heute, 30 Jahre nach seinem verunglückten Sprung ins Wasser, ist Boris Grundl ein erfolgreicher Managementtrainer und selbst erfolgreicher Unternehmer. Mit seinem Grundl Leadership Institut berät er Führungskräfte aller möglichen Branchen.
Grundl kann seit dem Unfall 90 Prozent seiner Muskeln nicht mehr bewegen. Die Bewältigung seiner Querschnittslähmung klappte nicht von heute auf morgen: „Unser Intellekt sieht zwar, was da ist. Aber unsere Emotion verrennt sich in dem, was weggenommen wurde“, sagt er.
Doch dann kam der Prozess des Annehmens. „Man muss ja auch mal trauern, aber Sie finden mit dieser Phase nicht die Transformation“, erzählt er und rät dazu, sich in Krisen zu fragen, wozu diese gut ist. „Die Warum-Frage hat ja meistens mit Selbstmitleid zu tun. Also wenn Sie sich fragen: ,Warum ist mir das passiert?‘, ist der Tenor schon Selbstmitleid.“
Boris Grundl gibt nicht auf. Als erster Rollstuhlfahrer schloss er nur wenige Monate später sein Studium der Sportwissenschaften ab, wird Verkäufer von Rollstühlen und steigt zum Marketing- und Vertriebsdirektor in einem Großkonzern auf. Neben dieser Blitzkarriere wurde er zu einem der besten Rollstuhl-Rugby-Spieler der Welt.
Lebenskrise bewältigt: Vom Hartz-IV-Empfänger zum Millionär
In der Wirtschaft ist der Krisenmodus seit bald einem Jahr allgegenwärtig. Boris Grundl zeigt im Podcast-Gespräch, was sich von einem Mann wie ihm lernen lässt, der seine Lebenskrise erfolgreich gemeistert und es vom Sozialfall zum Millionär mit Zweitwohnsitz Mallorca geschafft hat.
„Die Frage ist ja: Was muss ich tun, damit aus dieser Krise eine Chance wird? Oder anders gesagt: Wie mache ich aus der Niederlage Sieg? Oder wenn Sie es noch platter wollen: Wie kann ich Scheiße fressen und Gold ausspucken.“
Im Podcast berichtet Grundl in einem authentischen und tiefgründigen Gespräch, wie Unternehmer in der Corona-Pandemie ihrer Führungsverantwortung gerecht werden, ohne selbst im Krisenmodus zu verzweifeln. „Die Zeiten sind so gut, wie wir sie empfinden“, sagt er. Grundls Erfolgsstrategie: „Die grundlegende Frage ist, was muss ich verändern, damit ich in zehn Jahren zu den Gewinnern gehöre?“
Der Business-Coach weiß, wovon er spricht. Mit dem ersten Lockdown im März 2020 wird auch Grundl, der viel Geld damit verdient, in Unternehmen, Universitäten und in Schulen zu reden, radikal ausgebremst. Sein Umsatz bricht um 90 Prozent ein. Seine rund ein Dutzend Mitarbeiter gehen in Kurzarbeit.
Trotzdem beendet er das Geschäftsjahr 2020 mit einem Minus von nur drei Prozent. „Das ist das Faszinierende an Krisen, dass sie uns fordern, aus diesem hohen Maß an intellektuellem Wissen, auch an Seminarwissen, aus diesem Kennen ein Können zu machen. Ein Liefern. Und dieses wahre Können zeigt sich dann in Form von Ergebnissen.“
Wie ihm das gelungen ist, wieso jeder Unternehmer jetzt sein eigenes Geschäftsmodell neu aufstellen sollte und wieso Personalabteilungen und die Weiterbildungsindustrie „in eine Überlegenheitsillusion abgedriftet sind“ – das hören Sie in dieser Handelsblatt-Mindshift-Folge.
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